• Knast des Tages
    http://www.jungewelt.de/m/artikel/289500.knast-des-tages-jva-m%C3%BCnster.html


    Heute mal Münster anstelle Berlin. Nee, es geht nicht um den neuen Tatort, sondern um eine der Kalter-Krieg-Geschichten, bei denen einem das Blut in den Adern gefriert.

    Kurzfassung: Der erste Präsi vom Verfassungsschutz war ein echter Wiederstandskämpfer und passte natürlich den alten Nazis überhaupt nicht, die der jungen Bundesrepublik ihre Geheimdienste aufbauten. Nachdem er zusammen mit Ostberlin gegen die Verbrecher im westlichen Staatsdienst agiert hatte, verschand er im Münsteraner Knast. Nachkriegszeit eben. Otto John hieß der Mann.

    Bis zur Strafrechtsreform 1976 war der Bau noch ein »Zuchthaus« alten Stils. Dort wurden zur Nazizeit zahlreiche Menschen hingerichtet, in einem Flügel des Gebäudes konnten sich SS und Gestapo nach Lust und Laune an politischen Gefangenen auslassen. Fallbeil, Henkerschlinge und Folterwerkzeug kamen nach dem Krieg aber nicht mehr zum Einsatz. Prominentester Häftling war in den 50er Jahren der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Otto John.

    Otto John
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Otto_John

    #Deutschland #Berlin #Spionage #Nazis #Antikommunisten

  • August Landmesser, celui qui refusa de faire le salut nazi devant Hitler
    http://lahorde.samizdat.net/2016/07/07/august-landmesser-celui-qui-refusa-de-faire-le-salut-nazi-devant-h

    Lu sur le FB de Résister aujourd’hui : Il s’appelle August Landmesser. le 13 juin 1936, dans l’Allemagne d’Adolf Hitler, il refuse de faire le salut nazi, au milieu d’une foule qui lève le bras à l’unisson pour célébrer le départ d’un navire flambant neuf du port de Hambourg. La scène a été immortalisée par [&hellip

    #Histoire #Repères #nazisme #Résistance

  • Lenné-Dreieck -> Beisheim-City
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lenn%C3%A9-Dreieck

    Bekanntheit erlangte das Areal durch den an dieser Stelle kuriosen Grenzverlauf zwischen Ost- und West-Berlin, da es zwar westlich der Mauer lag, aber zu Ost-Berlin gehörte, und seine Besetzung im Jahr 1988 durch politische Aktivisten. Heute befinden sich hier das Beisheim Center und der Henriette-Herz-Park.

    1988 - das Lenné-Dreieck wird besetzt und in Kubat-Dreieck umbenannt. Zu diesem Zeitpunkt gehört es nicht mehr ganz zur DDR und noch nicht zu Westberlin. Im Vordergrund die Bellevuestraße, im Hintergrund das Riesenrad vom Frühlingsfest auf dem Gelände des Hamburger und Lehrter Güterbahnhofs (HuL), ein Plakat verkündet Wenn Ihr und räumt, holen wir die Russen . Die Bürgerinitiative Westtangente ist auch dabei.

    1988 - Ebertstraße mit Mauer, Niemandsland und Fernsehturm im Hintergrund

    Wer in der SS erfolgreich ist, der darf auch nach dem Krieg optimistisch sein. Otto Beisheim baut stahlhart den Metro-Handelskonzern auf und widmet kurz vor seinem Tod den zentralen Platz des neu erworbenen Areals seiner Frau Inge. Auf dem Lenné-Dreieck. Was für eine schöne Liebsgeschichte.

    Das Beisheim Center in der Beisheim-City
    https://de.wikipedia.org/wiki/Beisheim_Center

    –---
    Auguste-Hauschner-Straße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Auguste-Hauschner-Strasse-10785-Berlin

    Bellevuestraße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Bellevuestrasse-10785-Berlin

    Ebertstraße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Ebertstrasse-10117-Berlin

    Hans-von-Bülow-Straße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Hans-von-Buelow-Strasse-10785-Berlin

    Inge-Beisheim-Platz
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Inge-Beisheim-Platz-10785-Berlin

    Lennéstraße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Lennstrasse-10785-Berlin
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    #Berlin #Geschichte #Nazis #Lennéstraße #Bellevuestraße #Ebertstraße #Inge-Beisheim-Platz #Auguste-Hauschner-Straße #Hans-von-Bülow-Straße #Bürgerinitiative_Westtangente

  • Die Sybelstraße und der Drang nach Osten
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Sybelstrasse-10629-Berlin


    CC https://www.flickr.com/photos/steffenz
    Flickr

    Die Sybelstraße ist purer Zeitgeist, und zwar der von 1904ff. Am 27. Juli dieses Jahres widmeten die Charlottenburger Stadtoberen eine Parallelstraße des Kurfürstendamms dem neun Jahre zuvor verstorbenen Historiker und Verfechter der kleindeutschen Lösung Heinrich von Sybel. Kleindeutsch, das hört sich so friedlich an wie ein Sonntagnachmittag bei Laubenpiepers. Heinrich von Sybel war jedoch kein friedlicher Nachbar, sondern ein Agitator für die Eroberung Osteuropas durch das Deutsche Reich. 1926 wurde ein Buch daraus mit dem Titel Volk ohne Raum , politisches Schlagwort und Aufforderung an die Jugend Deutschlands, sich die Welt untertan zu machen.

    Volk ohne Raum
    https://de.wikipedia.org/wiki/Volk_ohne_Raum

    Mit dem Schlagwort wurde suggeriert, dass Not, Elend, Hunger und Armut auf die Überbevölkerung Deutschlands zurückzuführen seien und man deswegen im „Kampf ums Dasein“ neues Land (oft Lebensraum oder Lebensraum im Osten genannt) erobern müsse. Eng verbunden damit war die Behauptung, die Erde sei aufgeteilt und es sei ungerecht, dass ein so großes Volk wie das deutsche so wenig Land besitze. Diese Behauptung ist auch impliziert im geflügelten Wort Platz an der Sonne (Bernhard von Bülow sagte in einer Reichstagsdebatte am 6. Dezember 1897 im Zusammenhang mit der deutschen Kolonialpolitik: „wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.“).

    Was dann kam kennen wir, das Giftgemisch aus Judenhass und Großmachtträumen führte zur größten Katastrophe der Menscheitsgeschichte, zum Zweiten Weltkrieg mit über 65 Millionen Toten und zur industriellen Ermordung von sechs Millionen europäischer Juden.

    Sybel-Ficker-Streit
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sybel-Ficker-Streit

    Bei Sybel wird über den nationalen Ansatz hinaus imperialistisches Denken deutlich, das im neuen Schlagwort vom „deutschen Drang nach Osten“ seinen Ausdruck fand und dessen wichtigste Ausprägung in der vom Heiligen Römischen Reich ausgehenden Ostsiedlung gesehen wurde. Auf diese bezog sich Sybel. Sie hatte aber nicht mit Heinrich I., sondern erst im 12. Jahrhundert ohne politische Zielvorgaben großflächig eingesetzt und zunächst über die Elbe, dann über die Oder hinausgeführt, so dass Preußen, Sachsen und Schlesien ihr Entstehen dieser Siedlungsbewegung in slawischem Gebiet verdanken. Bei der Gründung des „Alldeutschen Verbandes“ 1891 hieß es dann: „Der alte Drang nach dem Osten soll wiederbelebt werden.“
    ...
    Sybels Standpunkt in Preußen, „Deutschösterreich“ und in Hitlers „Mein Kampf“
    ...
    ... die Position Sybels fand auch erhebliches Gehör in Deutschösterreich ... und prägte z. B. das Geschichtsbild ... von Adolf Hitler:

    „Wenn wir […] die politischen Erlebnisse unseres Volkes seit über tausend Jahren überprüfen, […] und das […] heute vor uns liegende Endresultat untersuchen, so werden wir gestehen müssen, dass aus diesem Blutmeer eigentlich nur drei Erscheinungen hervorgegangen sind, die wir als bleibende Früchte klar bestimmter außenpolitischer und überhaupt politischer Vorgänge ansprechen dürfen:

    die hauptsächlich von Bajuwaren betätigte Kolonisation der Ostmark,
    die Erwerbung und Durchdringung des Gebietes östlich der Elbe, und
    die von den Hohenzollern betätigte Organisation des brandenburgisch-preußischen Staates als Vorbild und Kristallisationskern eines neuen Reiches. […]
    Jene beiden ersten großen Erfolge unserer Außenpolitik sind die dauerhaftesten geblieben. […] Und es muss als wahrhaft verhängnisvoll angesehen werden, dass unsere deutsche Geschichtsschreibung diese beiden weitaus gewaltigsten und für die Nachwelt bedeutungsvollsten Leistungen nie richtig zu würdigen verstand. […] Wir schwärmen auch heute noch von einem Heroismus, der unserem Volke Millionen seiner edelsten Blutträger raubte, im Endergebnis jedoch vollkommen unfruchtbar blieb. […]

    Wir setzen dort an, wo man vor sechs Jahrhunderten endete. Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Osten.“

    Der Drang nach Osten , angelegt in Sybels Schriften, wurde ab 1939 umgesetzt in eine militärisch-politische Handlungsvorlage, den Generalplan Ost . Er führte alle verbrecherischen Ideen deutscher Ideologen aus den letzten einhundert Jahren zusammen und formulierte ihre Umsetzung mit den Mitteln moderner Verwaltung, Datenvearbeitungs- und Waffentechnik.

    Generalplan Ost - Das Konzept vom „Lebensraum im Osten“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Generalplan_Ost#Das_Konzept_vom_.E2.80.9ELebensraum_im_Osten.E2.80.9C

    Das organisierte Chaos , so nannte der Volksmund die Zustände im Nazideutschland der Kriegszeit, bot den Rassefanatikern im Jahr 1942 endlich die Gelegenheit, die industrielle Ausrottung der Juden in Auftrag zu geben und zu beginnen.

    Wannseekonferenz
    https://de.wikipedia.org/wiki/Wannseekonferenz

    (Es ging darum) die Deportation der gesamten jüdischen Bevölkerung Europas zur Vernichtung in den Osten zu organisieren und die erforderliche Koordination sicherzustellen. Die Teilnehmer legten den zeitlichen Ablauf für die weiteren Massentötungen fest, grenzten die dafür vorgesehenen Opfergruppen genauer ein und einigten sich auf eine Zusammenarbeit unter der Leitung des Reichssicherheitshauptamts (RSHA), das Heydrich führte

    Egal wieviel Zeit seitdem vergangen ist, müssen wir fragen, ob wir heute wirklich eines Vordenkers des Drang nach Osten mit einer Straße in der Hauptstadt der Berliner Republik gedenken wollen.

    Sie können diesen Text kommentieren.

    #Deutschland #Berlin #Charlottenbirg #Sybenstraße #Geschichte #Deutsches_Reich #Holocaust #Generalplan_Ost #Wannseekonferenz #Nazis

  • Le sport européen à l’épreuve du nazisme
    Des J.O. de Berlin aux J.O. de Londres (1936-1948)

    Pour les lyonnais

    http://www.chrd.lyon.fr/chrd/sections/fr/expositions/expositions_temporai

    Le sport européen à l’épreuve du nazisme
    Des J.O. de Berlin aux J.O. de Londres (1936-1948)

    https://youtu.be/zS1UBi0GKpU

    Du 23 juin 2016 à janvier 2017

    Les Jeux Olympiques de Berlin, organisés en 1936 par le IIIe Reich, inaugurent une décennie tragique pour le sport européen.
    L’exposition évoque les pages sombres de cette histoire, jusqu’au renouveau olympique esquissé à Londres en 1948.
    Elle retrace également une vingtaine de carrières sportives bouleversées par la montée du nazisme, dont celle du célèbre lyonnais Tola Vologe.

    #exposition #nazisme #sport

    • Merci pour cette découverte. Il est temps de mettra de la transparence dans cette 2ème guerre mondiale.

      Ces derniers temps, je suis plongée dans le monde de Philip Kerr. Hallucinant !

      Amicalement

  • C’est l’été !

    Die Ärzte - Scheint die Sonne auch für Nazis?
    https://www.youtube.com/watch?v=bn0PgN0HpRY

    Ein Sommer nur für mich

    Endlich kommt der Sommer wieder, wir freuen uns, wir knien nieder
    die Vögel singen auf den Bäumen
    Mädchen tragen kurze Röcke, das ist schön für alte Säcke
    die können dann ein bisschen träumen

    Doch immer wenn der Sommer kommt
    beschäftigt mich seit Jahren schon
    ein eher philosophisches Problem

    Die Frage ist zu schwer für mich
    ich stelle sie jetzt öffentlich
    doch Vorsicht! sie ist ziemlich unbequem:

    Scheint die Sonne auch für Nazis? ich könnt’s nicht verstehen
    dürfen Faschos auch verreisen? Das wär ungerecht
    Könn’ Rassisten etwa auch den blauen Himmel sehen?
    Scheint die Sonne auch für Nazis?
    Wenn’s nach mir geht tut sie’s nicht:
    Ich will ’nen Sommer nur für mich

    Alle woll’n ins Schwimmbad gehen- barfuß auf der Wiese stehen
    mit einem Fuß im Hundehaufen
    Jedes Jahr ist es das gleiche, überall entblösste Bäuche
    mein Schatz ich geh jetzt Eise kaufen

    Und während ich die esse,
    seh’ ich so ’ne Nazifresse
    und ich wünsche mir, er würde implodier’n

    Jedoch er tut mir leider nicht
    mal den Gefallen, und sein Gesicht
    bringt mich mal wieder zum philosophier’n:

    Scheint die Sonne auch für Nazis? Dann kämen mir die Tränen
    Dürfen Faschos auch verreisen? Das wär ungerecht
    Können Rassisten etwa auch den blauen Himmel sehen?
    Scheint die Sonne auch für Nazis?
    Wenn’s nach mir geht tut sie’s nicht:
    ich will ’nen Sommer nur für mich

    Die Ärzte
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Die_%C3%84rzte

    Die Ärzte est un groupe punk allemand originaire de Berlin. À l’instar du groupe Die Toten Hosen, ils ont une carrière de près de 30 ans derrière eux et leur renommée n’est plus à faire. Toutefois, le groupe reste peu connu en dehors des pays germanophones. Le nom du groupe signifie en français « Les médecins ».

    La popularité du groupe est étroitement liée à leur sens de l’humour bien particulier et à leurs textes, souvent provocants. En 1987, leurs albums Die Ärzte et Debil ont été mis à l’index et certaines de leurs chansons ont été interdites aux mineurs (Claudia hat ’nen Schäferhund qui traite de la zoophilie, Geschwisterliebe, une chanson sur l’inceste entre frère et sœur, et Schlaflied qui raconte l’histoire d’un enfant se faisant manger par un monstre). Par défi, die Ärzte ont alors sorti, toujours en 1987, l’album Ab 18 (« À partir de 18 ans ») qui réunissait ces chansons. L’album fut aussitôt mis à l’index.

    #musique #nazis

  • Des Führers Zauberer


    Heute: Kalanag und Gloria im Titania-Palast Berlin-Steglitz
    (c) https://www.flickr.com/photos/e-ole3
    Flickr

    Kalanag
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kalanag

    Da Schreiber in seiner bisherigen Branche Berufsverbot hatte, machte er sein Hobby 1947 zum Beruf. Mit Unterstützung ehemaliger Tobis-Leute unterhielt er britische Besatzungssoldaten mit seiner Kalanag-Revue, bestehend aus aufwändigen Großillusionen und leicht gekleideten Showgirls.

    Zu den bekanntesten Nummern gehörten neben vielen anderen die auf Jean Eugène Robert-Houdin zurückgehende und von David Devant großgemachte Magische Bar, bei der die ganze Vorstellung über aus einem einzigen Krug auf Zuruf jedes gewünschte Getränk ausgeschenkt wurde, sowie, dass er nach besonderen Kunststücken mit dem (redensartlich gewordenen) Spruch „Und das machen wir alles mit Wasser aus Indien“ aus einer nie versiegenden Karaffe einen Schwung Wasser auf die Bühne goss. Als Höhepunkt jeder Vorstellung ließ er von der hellerleuchteten Bühne nach einer Idee von Howard Thurston ein Auto verschwinden. Ein wichtiges Element seiner Shows war immer seine Frau und Partnerin Gloria de Vos (Anneliese Voß). Als seine Assistentin mit dem für die damalige Zeit erlaubten Maß an Sexappeal sowie als Tänzerin verlieh sie jeder Vorstellung ihren besonderen Glanz. Für Exotik sorgte ein in einer Kiste erscheinender Gepard.

    Offiziell wurde nie bekannt, wie Schreiber die aufwändige Show im Nachkriegsdeutschland aus dem Nichts finanziert hatte. Alleine die Kosten für das verschwindende Auto beliefen sich auf die damals astronomische Summe von 10.000,- DM. Zauberkünstler wie Janos Bartl oder Fredo Marvelli, denen Schreiber während des Dritten Reichs übel mitgespielt hatte, riefen in Flugblättern zum Boykott seiner Shows auf.

    Kalanag, bürgerlich Helmut Ewald Schreiber, (* 23. Januar 1903 in Stuttgart; † 24. Dezember 1963 in Gaildorf) war Filmproduzent und ein deutscher Zauberkünstler im Deutschen Reich und in der frühen Bundesrepublik.

    Aufgrund seiner guten Kontakte zu Propagandaminister Joseph Goebbels machte er Karriere bei der Tobis-Filmgesellschaft. Mit Anbruch des Tonfilmzeitalters stieg Schreiber zum Produktionsleiter auf, von 1930 bis 1934 war er außerdem als Motorradrennfahrer aktiv. Ab Herbst 1936 wirkte er als Herstellungsgruppenleiter, 1939 stieg er in die Verwaltungschefetage der Filmwirtschaft ein, im Juni 1942 schließlich wurde er Produktionschef der Bavaria und blieb es bis zum Kriegsende. Als Autor, Kameramann, Aufnahme- und Produktionsleiter zeichnete Schreiber insgesamt für 150 Filme verantwortlich. Schreiber, der seit 1933[1] der NSDAP angehörte, verhinderte die Auflösung des Magischen Zirkels, der jedoch ab Juni 1936 im Rahmen der sogenannten Gleichschaltung zwangsweise an die Reichskulturkammer (Reichstheaterkammer, Fachgruppe Artistik) angegliedert wurde. Schreiber ließ sich von den Nationalsozialisten als Präsident des Magischen Zirkels (1936–1945) einsetzen, reduzierte die ursprünglich 1373 Mitglieder auf 400 und unterband die Verwendung von jüdischen Kompositionen als Hintergrundmusik. Ohne Zugehörigkeit zum von Schreiber kontrollierten Zirkel hatten Zauberkünstler in Deutschland Auftrittsverbot, das zwangsläufig jüdische Zauberkünstler betraf. Demgegenüber verwandten sich nach dem Krieg jüdische Künstler für Kalanag und verwiesen darauf, dass er noch lange jüdisches Personal in Diensten der Bavaria hielt. 1936 wurde Schreiber mit dem Hofzinser-Ring ausgezeichnet, den er 1948 an Ludwig Hanemann (Künstlername Punx) weitergab.


    Quelle: http://chiaroscuromagazine.com/shows-and-exhibitions/fine-art-fine-craft/kalanag.html

    Nach dem sogenannten Anschluss Österreichs dehnte Schreiber seinen Einfluss auch nach dort aus. Schreiber wurde Direktor der Bavaria Film in München, zauberte vor öffentlichen Reden von Hitler und war 1939 Gast auf dessen Berghof am Obersalzberg. Schreiber pflegte Freundschaft mit Hitlers persönlichem Adjutant SS-Gruppenführer Julius Schaub, der Zauberveranstaltungen protegierte. Für Zauberkünstler ungewöhnlich missbilligte Schreiber die öffentliche Aufklärung über betrügerische Tricks von Spiritisten und drohte Verrätern sogar offen mit der Gestapo. Diese Haltung mag mit Schreibers Freundschaft zum Berliner Polizeichef und Okkultisten Wolf-Heinrich Graf von Helldorf zusammenhängen, der seinerzeit den trickreichen Hochstapler Erik Jan Hanussen für einen echten Magier gehalten hatte. Schreiber propagierte den heute verbreiteten Zauberspruch „Simsalabim“ als seine Kreation, den Historiker allerdings dem dänisch-amerikanischen Zauberkünstler Dante zuschreiben.

    Kriegsende

    Gegen Kriegsende vermittelte Schreiber zwischen den Alliierten und gesuchten SS-Leuten, die gegen freies Geleit Zugang zum legendären Raubgold anboten, das heute größtenteils offiziell als verschollen gilt. Als später die Militärpolizei Schreiber auf dem Bavaria-Gelände festnehmen wollte, erschien dieser in Gegenwart hoher amerikanischer Militärs, die ihn schützten. Als Präsident des Magischen Zirkels wurde er abgesetzt und erhielt von den Alliierten Berufsverbot. Nach einem Entnazifizierungsverfahren flüchtete Schreiber in die Britische Besatzungszone nach Hamburg, wo er bei einem Zauberfreund lebte, der als „König des Schwarzmarkts“ bekannt war und später wegen Diamantenschmuggels mit einem Schweizer Zauberkünstler verurteilt wurde.

    Bilder aus Kalanags Revue
    https://www.zauberzentrale.de/forum/historie/kalanag2.php

    #Allemagne #illusionisme #nazis #Berlin #Steglitz #Titania-Palast

  • The Nature Of The Nazi State And The Question Of International Criminal Responsibility Of Corporate Officials At Nuremburg : Revisiting Franz Neumann’s Concept Of Behemoth At The Industrialists Trials
    http://nyujilp.org/wp-content/uploads/2013/02/43.4-Lustig.pdf

    Après la lecture de cet article on comprend mieux pourquoi les juges soviétiques du premier procès de Nuremberg expriment souvent un jugement différent de celui des juges désignés par les alliés de l’Ouest. En 1947 le conflit entre l’URSS et les puissances de l’Ouest empêche leur participation aux cours de justice internationale.

    Ce sont alors uniquement des juges de pays capitalistes qui décident sur la responsabilité pour la guerre et les massacres et du sort des industriels allemands. En conséquence les juges sont obligés de baser leurs démarche sur des paradigmes, textes de lois et définitions juridiques qui ne fournissent pas d’arguments suffisants pour identifier la responsabilité des chefs de l’industrie nazie.

    Les idées politiques et juridiques de l’Ouest servent à justifier et stabiliser un système économique identique à celui qui conduit à l’introduction du système nazi en Allemagne. Par des jugements reconnaissant ce fait le système économique et politique de l’Ouest aurait été mis en question. A cause de cette proximité entre le monde des juges et des coupables il est impossible pour les tribunaux des vainqueurs occidentaux d’identifier et de juger les profiteurs économiques du nazisme.

    Le texte suivant décrit les détails de ce dilemme sans le nommer explicitement.

    German industrialists did terrible things during Nazi rule. Yet, they were not held responsible for most of these acts at the subseqeunt trials at Nuremberg.1 History provides several explanations for this impunity gap. In this article I focus on the influence of a conceptual gap on this result. This article explores how various conceptions of the Nazi totalitarian state influenced the prosecution and decisions of the Industrialist Trials at Nuremberg. Drawing on archival materials, I argue that the debate over the Industrialist responsibility could be read as a struggle between competing theories of the totalitarian state.

    This paper exposes how Franz Neumann (1900-1954), who was involved in the Nuremberg trials during its early stages, informed central elements in the prosecutors’ theory of business responsibility at Nuremberg.2 Inspired by the *967 Hobbesian terminology, Neumann used the antinomy of the Behemoth archetype as a contrast to the common understanding of the modern state as a Leviathan. For Neumann, like many others, the Hobbesian Leviathan embodied a conventional conception of the modern state. In that conception, the state is the sole entity which exercises monopoly over violence within a specific territory. In its totalitarian form, the Leviathan exercise of control is cohesive and absolute. Unlike the understanding of the Nazi state as a Leviathan, the Behemoth model lacked a centralized control over violence and was characterized by competing authorities.

    These conflicting theories of the Nazi regime proved highly consequential for the allocation of business responsibility at Nuremberg. The prosecution, who followed central aspects in Neumann’s theory of the Nazi state as Behemoth, argued that the industrialists were equal partners with other groups such as the party and the military in the decision to go to war and in practices of spoliation and enslavement. In terms of structure and operations, the Behemoth theory of the totalitarian state focused on its incoherence and lack of rule of law. The judgments of the Tribunals, though different from one case to another, chose to depict Nazi Germany as a mega-Leviathan. These epistemological choices translated to different theories of responsibility. In the Neumanesque scheme, businesses shared responsibility equally with other actors. In the *968 strong Hobbesian state, envisioned by the Tribunals’ decisions, the companies were subordinates of the state, both in the decision to go to war and later in the involvement in its crimes. But the judges at the Industrialist Trials also followed the Neumannesque lead, conveyed by the prosecution. Though choosing to regard the Nazi state as Leviathan, they implicitly accepted the importance of the state as a key to establishing criminal responsibility in international law. The emphasis on the state and its structure is evident in their reasoning, but departs from a description of the Nazi state as Behemoth. Instead, the decisions described the Nazi totalitarian state as reminiscent of the Hobbesian Leviathan; a state characterized by complete control, coherence, and authority over the Industrialist actors.

    The judges’ choice of the Hobbesian theory was not incidental. The notion of the state as a monolithic power that monopolizes violence is often a default-position in the theory of international legal responsibility. But the Hobbesian model of the state is an ideal-type. Neumann’s critique sought to expose the extent to which the Nazi regime deviated from this ideal-type model. The Tribunals’ insistence on a functioning Leviathan in Nazi Germany significantly limited their ability to scrutinize the practices of business actors. Regarding the ideal-type of the Leviathan as an assumed reality undermined its normative significance. At the same time, the prosecutors’ use of Neumann’s Behemoth ran the risk of interpreting his critique as an acceptance of this model as a basis for responsibility under international law. My critique, therefore, is not a call to follow the prosecutors and adopt Neumann’s model as a basis for international criminal responsibility. Rather, Neumann’s critical analysis is examined here to expose the need for an informed understanding of the state, and the political regime more broadly, in a theory of responsibility in international law.

    The state is not the only corporate structure considered in this article. Alongside the theory of the state, I expose the disregard of the company itself, its corporate structure and governance as well as its relationship with the institutions of the state. The article critically examines the ramifications of this disregard. I argue that understanding these corporate structures (of the state and the company as well as the relationship between them) is essential for a theory of individual responsibility *969 of business officers in international law. Indeed, the greatest novelty of the International Military Tribunal at Nuremberg (IMT) was the recognition of individual responsibility under international law for the commission of international crimes.3 According to this historical precedent, “the screen between international law and the individual, normally constituted by state sovereignty, was pierced.”4 However, the attempt to “pierce the sovereign veil” of the corporate entity of the state, and later the company in the Industrialist Trials, without an informed understanding of the structure of authority that constituted them, had the problematic consequence of reifying both.

    Die Transformation des Ausnahmezustands. Ernst Fraenkels Analyse der NS-Herrschaft und ihre politische Aktualität
    https://docupedia.de/zg/Fraenkel,_Der_Doppelstaat
    Le social-démocrate Ernst Fraenkel développe sa théorie du double-état après avoir exercé le métier d’avocat sous les nazis jusqu’à son émigration. Il ne resoud pas le dilemme capitaliste mentionné plus haut et sert aujourd’hui aux adeptes de la théorie du totalitarisme à développer l’idée de l’identité des système oppressifs nazis et stalinistes.

    Wie Carl Schmitt dachte Fraenkel das NS-Regime vom Ausnahmezustand her. „Die Verfassung des dritten Reiches ist der Belagerungszustand. Die Verfassungsurkunde des dritten Reiches ist die Notverordnung vom 28.2.1933.” Mit diesen Sätzen begann Fraenkel seine Analyse des Doppelstaats. Aber während Schmitt nur absolute Zustände des Entweder-Oder kannte und 1921 eine bloß „kommissarische Diktatur”, die die bestehende Verfassung für eine begrenzte Zeit suspendiere, von der „souveränen Diktatur” unterschied, die eine „wahre Verfassung” herbeizuführen suche, um wenig später jenen berühmten programmatischen Satz zu formulieren: „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet”, dynamisierte Fraenkel den Gedanken des Ausnahmezustands.

    Sein „Doppelstaat” war die Analyse eines politischen und rechtlichen Transformationsprozesses.

    Nach dem Krieg war Fraenkel bis 1950 als Legal Adviser der US-Behörden in Südkorea tätig und an der Ausarbeitung der südkoreanischen Verfassung beteiligt. Anschließend wurde er Berater des amerikanischen Hohen Kommissars in Deutschland und nahm 1953 einen Ruf als Professor für Vergleichende Lehre der politischen Herrschaftssysteme an der Freien Universität Berlin an. Seine theoretischen Überlegungen für ein modernes, pluralistisches Demokratiekonzept prägten die Politikwissenschaft der folgenden Jahrzehnte.

    Mit seinen Analysen zum Nationalsozialismus befasste sich Frankel kaum noch. Erst als 1969 eine Neuauflage von „The Dual State” in den USA erschien, gab er dem Drängen vieler seiner Freunde nach und stimmte einer deutschen Ausgabe zu, die aus dem Amerikanischen rückübersetzt werden musste.

    Es kennzeichnet die theoretische Anschlussfähigkeit des „Doppelstaats”-Konzepts, dass jüngst auch Forscher auf Fraenkel Bezug nehmen, die sich mit der Geschichte der Sowjetunion beschäftigen. Stefan Plaggenborg zum Beispiel hat Fraenkels Konzept in innovativer Weise umgedreht und nach den Bedingungen gefragt, wie sich aus der Anomie des Bürgerkriegs und dem stalinistischen Maßnahmenstaat Ende der 1950er-Jahre ein sowjetischer Normenstaat ent-wickeln konnte.

    THE NORMATIVE AND PREROGATIVE STATE — Helen Suzman Foundation
    http://hsf.org.za/resource-centre/hsf-briefs/the-normative-and-prerogative-state

    In a land mark study of government in the Third Reich[1] , Ernst Fraenkel distinguished between the normative and positive state. His thesis has been given crisp expression as follows by Richard Evans:

    On the one hand was the ‘normative state’, bound by rules, procedures, laws and conventions, and consisting of formal institutions, such as the Reich Chancellery, the Ministries, local authorities and so on, and on the other there was the ‘prerogative state’, an essentially extra-legal system that derived its legitimation entirely from the supra-legal authority of the leader.

    1942 - Review of The Dual State : A Contribution to the Theory of Dictatorship, By Ernst Fraenkel, WASHINGTON UNIVERSITY
    LAW QUARTERLY Vol. 27
    http://openscholarship.wustl.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=3934&context=law_lawreview

    Lenhard on Wildt, ’Hitler’s Volksgemeinschaft and the Dynamics of Racial Exclusion : Violence against Jews in Provincial Germany, 1919-1939’ | H-Antisemitism | H-Net
    https://networks.h-net.org/node/2645/reviews/6717/lenhard-wildt-hitlers-volksgemeinschaft-and-dynamics-racial-exclusio

    Wildt refers to Ernst Fraenkel’s book The Dual State in describing two apparently contradictory political spheres which were constitutive for the National Socialist reign of terror: on the one hand, the “normative state” under the rule of law, which was valid only for members of the Volksgemeinschaft; on the other hand, the violence of the paramilitary groups SA and SS, who drew the boundaries between “us” and “them.”[3] The application of Fraenkel’s theory enables Wildt to withstand the fashionable addiction within social sciences to Carl Schmitt’s existentialist distinction between friend and foe—a distinction that justifies rather than explains the struggle against the Jews.[4] Consequently, Wildt strictly deals with Schmitt only as a historical source. And yet one has to bring to mind some crucial problems in Fraenkel’s theory as well: Is a state that suspends parts of its constitution and imprisons the political opposition still under the rule of law? Is thus a concomitance between the “normative state” and the “prerogative state” even thinkable?

    Wildt solves these problems by painting the picture of a multiple power structure with competing factions within the framework of the National Socialist state. The fight between these groups—or, as Max Horkheimer put it aptly, “rackets”—revealed a corrosion of the state’s monopoly on violence and led to new dimensions of anti-Semitic attacks (p. 147).[5] Regional chapters of the NSDAP and the SS behaved differently and sometimes even contradictorily; local non-party members occasionally joined boycott actions against Jewish shops or damaged Jews’ property. But Wildt makes clear right from the start that the “bystanders” and “passers-by” were also part of the National Socialist project—deliberately or not. Either one was “in” or “out”—tertium non datur, although the status of “Aryans” could change quickly with regard to their behavior. Passivity under these circumstances meant participation, and thus the creation of the Volksgemeinschaft needed a public stage where people could either partake in the “play” or just remain part of the audience.

    #histoire politique #droit #nazis #Allemagne #USA

  • Hanns Heinz Ewers
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Heinz_Ewers

    In seinem äußerst bewegten Leben vertrat Ewers auch einander widersprechende Positionen. So setzte er sich für die Gleichberechtigung der Juden ein, trat aber 1931 der NSDAP bei und engagierte sich in der Propagandaarbeit. 1934 wurde ihm ein generelles Publikationsverbot erteilt.Ewers machte sich an die Recherchen zu seinem letzten Roman Horst Wessel. Ein deutsches Schicksal (1932). Der 1930 ermordete SA-Sturmführer Horst Wessel sollte nach Plänen von Goebbels zu einem Märtyrer der nationalsozialistischen Bewegung aufgebaut werden. Ewers nahm Kontakt zu Wessels Familie und Kameraden aus seinem Sturm auf. Es darf als wahrscheinlich gelten, dass sich Ewers und Wessel zu Lebzeiten gekannt haben – beide studierten Rechtswissenschaften an der Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin, beide waren in derselben Studentenverbindung, der Normannia – Ewers als Alter Herr, Wessel als Corpsbursch. Außerdem wirkte Wessel in der zweiten Fassung des Studenten von Prag (1926) bei den Dreharbeiten in Berlin als Statist mit. Ewers führte bei dem Film zusammen mit Henrik Galeen Regie und wird in der Biographie von Wilfried Kugel sogar als eventueller Ghostwriter des Textes des Horst-Wessel-Liedes vermutet.

    Wenn Nazis weltenbummeln und schreiben.
    http://www.timokl.de/index.php/germanistik-mainmenu-9/68-wenn-nazis-weltenbummeln-und-schreiben

    Die Besessenen
    Die Anthologie „Die Besessenen“ (Ewers 1914) erschien erstmals 19084 im Münchner Verlag Georg Müller, der sich auf Phantastische Literatur spezialisiert hatte.

    Die blauen Indianer
    Ein namenloser Ich-Erzähler reist durch Mexiko. Unterwegs hat er Mitleid mit einem dahin siechenden Esel und erschießt ihn. Um eventuellen Forderungen des Besitzers zu entgehen, verlässt er überstürzt die Stadt mit dem fliegenden Händler Don Pablo, der ursprünglich aus Remscheid stammt und eigentlich Paul Becker heißt. Don Pablo berichtet dem Ich-Erzähler vom Indianerstamm der Momoskapan, dessen Mitglieder eine komplett blaue Haut hätten. Neugierig geworden reist der Ich-Erzähler zu dem Stamm. Doch von der Hautfarbe ist der Erzähler nur „eine Viertelstunde“ (Ewers 1914a, 70) fasziniert. Vielmehr interessiert ihn das außergewöhnliche Gedächtnis des Stamms. Schließlich stellt er fest, dass sich die Indianer auch an Ereignisse ihrer Vorfahren erinnern können, also über eine Art vererbte Erinnerung verfügen. Ein Indianer präsentiert ihm seine Tochter Teresita, die angeblich Spanisch sprechen könne, obwohl sie diese Sprache nie gelernt haben konnte. Als Teresita durch eine starke Droge in Rausch versetzt worden ist, stellt sich das Spanisch als Deutsch heraus – einer ihrer Vorfahren war ein Missionar aus Köln, der das Wort Christi am liebsten mit Feuer und Folter predigte. Auf dem grellen Höhepunkt der Erzählung zwingt der Vorfahre durch den Mund des Mädchens deren Vater zu einer brutalen Selbstverstümmelung – er beißt sich selbst die Zunge ab.

    Mein Begräbnis und andere seltsame Geschichten von Hanns Heinz Ewers - Die Tomatensauce
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/-7883/3

    »Wirf die Binde weg, wenn du Mut hast!« schrie der Kleine und riß sich selbst mit den Zähnen das Tuch vom linken Arm.

    Lagartijillo zögerte einen Augenblick, dann folgte er dem Beispiel. Unwillkürlich parierten sie nach wie vor mit den linken Armen, die in wenigen Minuten völlig zerfleischt waren.

    Wieder brach eine Klinge, wieder trennte man sie mit der morschen Tür; reichte ihnen neue Messer und Branntwein.

    »Stoß ihn, Lagartijillo, mein starkes Stierchen, stoß ihn!« rief einer der Männer. »Reiß ihm die Eingeweide aus, dem alten Klepper!«

    Der Angerufene gab, unerwartet, in dem Augenblick, als man die Türe wegzog, seinem Gegner von unten her einen furchtbaren Stoß in den Bauch und riß seitlich die Klinge hinauf. Wirklich quoll die ekelhafte Masse der Eingeweide aus der langen Wunde. Und dann, von oben her, stieß er blitzschnell wieder, traf ihn unter dem linken Schultergelenk und zerschnitt die große Ader, die den Arm ernährt.

    Bombita schrie auf, bog sich zusammen, während ein armdicker Blutstrahl aus der Wunde spritzte, dem anderen mitten ins Gesicht. Es hatte den Anschein, als ob er ermattet umsinken wolle; doch plötzlich richtete er noch einmal die breite Brust in die Höhe, hob den Arm und stieß auf den blutgeblendeten Feind. Und er traf ihn, zwischen zwei Rippen durch, mitten ins Herz.

    Lagartijillo schlug mit beiden Armen in die Luft, das Messer entfiel der rechten Hand. Leblos sank der mächtige Körper nach vorn über die Beine hin.

    Und als ob dieser Anblick dem sterbenden Bombita, dessen entsetzlicher Blutstrahl in breitem Bogen auf den toten Gegner spritzte, neue Kräfte verleihe, stieß er wie ein Wahnsinniger immer, immer wieder den gierigen Stahl in den blutigen Rücken.

    »Hör’ auf, Bombita, tapferer Kleiner, du hast gesiegt!« sagte ruhig der Patron.

    Da geschah das Schrecklichste. Bombita Chico, dessen letzter Lebenssaft den Besiegten in ein feuchtes, rotes Leichentuch hüllte, stützte sich mit beiden Händen fest auf den Boden und hob sich hoch, so hoch, daß aus dem handbreiten Riß an feinem Leibe die Fülle der gelben Eingeweide wie eine Brut ekelhafter Schlangen weit hinauskroch. Er reckte den Hals, reckte den Kopf, und durch das tiefe Schweigen der Nacht erscholl sein triumphierendes

    » Kikeri-ki!!«

    Dann sank er zusammen: das war sein letzter Gruß an das Leben – –

    Vampir von Hanns Heinz Ewers - Text im Projekt Gutenberg
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/vampir-7882/1

    ALBERTINA - Ria Munk III von Gustav Klimt
    http://www.albertina.at/forschung/projekte_und_ergebnisse/grafische_sammlung/ria_munk_iii_von_gustav_klimt


    _Source: http://kelliedayart.com/klimts-portrait-of-ria-munk-iii-and-unbridled-doodling/_

    Erstveröffentlichung in: Parnass 3/2009

    Vor kurzem wurde das von Klimt posthum gemalte Bildnis von Maria Munk ("Ria Munk III") vom Lentos-Museum in Linz an die Erben der Aranka Munk, der Mutter der Dargestellten, restituiert. Maria Munk hatte sich mit 24 Jahren wegen ihrer unglücklichen Liebesgeschichte mit dem Schriftsteller Hanns Heinz Ewers am 28.12.1911 durch einen Herzschuss das Leben genommen. Auf Grund ihrer Gespräche mit Erich Lederer, dem um neun Jahre jüngeren Cousin Maria Munks, konnte Alice Strobl die Dargestellte 1984 identifizieren; von ihr wurde das Gemälde erstmals ausführlich beschrieben und mit einer Gruppe von Studien in Zusammenhang gebracht.1 Zur Zeit des tragischen Vorfalls war Erich Lederer 15 Jahre alt; seine Mutter Serena - eine prominente Mäzenin Gustav Klimts - war die Schwester von Aranka Munk. Lederer zufolge schuf Klimt von seiner Cousine, von der bis heute leider kein einziges Foto bekannt geworden ist, drei posthume Gemälde. Zunächst malte der Künstler 1912 das als „Ria Munk I“ bekannte Totenbildnis, höchst wahrscheinlich mit Hilfe eines Fotos der Aufgebahrten, von der er auch Skizzen angefertigt haben mag. 1913 bekam er den Auftrag, die junge Frau als stehende Figur wiederzugeben. Weil das Ergebnis den Auftraggebern missfiel, behielt Klimt das Bild und arbeitete es zur leicht entblößten „Tänzerin“ um ("Ria Munk II"). Das dritte, 1917 begonnene und 1918 durch den Tod des Künstlers unvollendet gebliebene Gemälde „Ria Munk III“

    Sandammeer - Die virtuelle Literaturzeitschrift
    http://www.sandammeer.at/rezensionen/hhewers.htm

    Karl Hans Strobl, übrigens Nachfahre des letzten Scharfrichters von Iglau, bis 1913 im Staatsdienst in Iglau und Brünn, dann Zeitschriftenredakteur in Leipzig, Frontberichterstatter im Ersten Weltkrieg, nach 1918 als Schriftsteller in Perchtoldsdorf ansässig, 1938 Landesleiter der Reichsschrifttumskammer Wien, und gleich Ewers Jurist sowie Verfasser u.a. von Spukgeschichten in der Tradition des fantastischen Realismus, weiter: „Satanismus und Perversität ist recht eigentlich die neue Note, die Ewers in die deutsche Phantastik hineingetragen hat. Eine Verruchtheit, die nicht ohne Bedacht ist, und wirklich, in Berlin W. raunen alle unbeschäftigten, unbefriedigten, unverstandenen Bankdirektorsgattinnen und literarischen Jungfräulein unter angenehmen Schauern des Entsetzens: ’Mein Gott, was ist dieser Hanns Heinz Ewers doch für ein dämonischer Mensch!“

    Biographie und verfügbare Werke von Hanns Heinz Ewers (Hans Heinrich Ewers)
    https://www.ngiyaw-ebooks.org/ngiyaw/author/ewers.htm

    Grupello Verlag: Der Unverantwortliche, Hanns Heinz Ewers, Wilfried Kugel,
    http://www.grupello.de/verlag/anzeigen/isbn/3-928234-04-8/session/ident

    #nazis #littérature #vampires #gore #auf_deutsch

  • Gewalt gegen Flüchtlingshelfer
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/gewalt-gegen-fluechtlingshelfer-in-berlin-morddrohung-per-sms-tote-voegel-vor-der-haustuer/13691280.html
    Les engagés pour les réfugiés sont menacés par des nationalistes.

    Die Deutschlandfahne sollte ein höhnischer Gruß sein, eine Botschaft. „Hör auf mit Deinem Engagement“, so lautete die Mitteilung. Deshalb hatte ein Unbekannter die Autotür aufgerissen, deshalb hatte er die Fahne auf den Sitz gelegt. Das Auto gehörte einem Ehrenamtler von „Moabit hilft“, der wohl bekanntesten Hilfsorganisation für Flüchtlinge.

    Es war eine Attacke von vielen. Fotos von Angehörigen der Ehrenamtler stehen im Internet, es gibt SMS mit Morddrohungen, tote Vögel liegen vor der Haustür von Engagierten, Bianca Klose kennt die Liste der Angriffe. „Solche Meldungen sind für uns das tägliche Brot.“ Sie leitet die Mobile Beratungsstelle gegen Rechts (MBR). Für Flüchtlingshelfer eine Anlaufstelle, hier erhalten sie Hilfe. Bei der MBR laufen viele der Nachrichten von Angriffen zusammen.

    #Allemagne #réfugiés #nazis

  • Todesfuge
    https://www.dpmms.cam.ac.uk/~tf/poem15.html

    Paul Celan

    Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
    Wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
    Wir trinken und trinken
    Wir schaufeln ein grab in den Lüften da liegt man nicht eng
    Ein Mann wohnt in Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
    Der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
    Er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeifft seine Rüden herbei
    Er pfeift seine Juden hervor lässt schaufeln ein grab in der Erde
    Er befielt uns spiel auf nun zum Tanz.

    Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
    Wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
    Wir trinken und trinken
    Ein Mann wohnt in Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
    Der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
    Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein grab in den Lüften da liegt man nicht eng
    Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
    Er greifft nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
    stecht tiefer die Späten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf

    Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
    Wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
    Wir trinken und trinken
    Ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
    dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
    Er ruft spielt süsser den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
    Er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
    dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng

    Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
    Wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
    Wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
    Der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
    Er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
    Ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
    Er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
    Er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland
    dein goldenes Haar Margarete
    dein aschenes Haar Sulamith

    https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfuge

    https://de.wikipedia.org/wiki/Denkmal_f%C3%BCr_die_ermordeten_Juden_Europas

    #Berlin #Mitte #nazis #shoa

  • „Die Akte General“: ARD-Film über Fritz Bauer - SPIEGEL ONLINE
    http://www.spiegel.de/kultur/tv/die-akte-general-ard-film-ueber-fritz-bauer-a-1078813.html


    C’est un film excellent sur le procureur d’état Fritz Bauer et sa participation à l’arrestation d’Adolph Eichmann.

    70 Jahre kann es dauern, bis hierzulande ehemaligen SS-Offizieren der Prozess gemacht wird. Mehr als 50 Jahre wiederum müssen in unser schönes Land gehen, bis der Mann ausreichende Würdigung erfährt, dem diese Prozesse wesentlich zu verdanken sind. Dann aber sind Fritz-Bauer-Festspiele.

    „Im Labyrinth des Schweigens“ (2014) spielte der Generalstaatsanwalt eine Nebenrolle, „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (2015) endlich adelte den maßgeblichen „Querkopf“ (Konrad Adenauer) hinter den Auschwitz-Prozessen zum Helden. Beide Filme zusammen lockten keine 400.000 Zuschauer ins Kino.

    Möglich also, dass die TV-Variante nun sogar ein größeres Publikum findet. Zu wünschen wäre es, muss sich „Die Akte General“ doch nicht hinter den aufwendigeren Produktionen verstecken.


    Hans Globke (Bernhard Schütz, l.) befürchtet, dass im Eichmann-Prozess Dinge über ihn zur Sprache kommen, die er und sein Chef Konrad Adenauer (Dieter Schaad) lieber nicht hören wollen.

    Téléchargez le film en v.o. http://mvideos.daserste.de/videoportal/Film/c_600000/603645/format699650.mp4

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Adolf_Eichmann

    https://fr.wikipedia.org/wiki/Fritz_Bauer

    #film #Allemagne #DDR #nazis #histoire #guerre_froide #auf_deutsch

  • Les #blocages de dépôts de #carburant s’étendent dans le sud
    http://www.lefigaro.fr/societes/2016/05/22/20005-20160522ARTFIG00137-le-risque-de-penurie-d-essence-gagne-le-pays.php

    Le gouvernement a promis de « libérer » ces dépôts occupés par des opposants au projet de loi travail. « Il n’y aura pas de pénurie dans les prochains jours », soutient Michel Sapin à iTélé, ce lundi, ajoutant que « parler de pénurie crée la pénurie ». « Nous ferons en sorte que ça se débloque ». Il faut dire que les images du week-end renvoyaient aux heures sombres de l’Histoire : dans plusieurs départements de l’Ouest ou du Nord-Ouest, de longues files d’attente aux stations-service… Des automobilistes qui, après une heure d’attente pour accéder aux pompes, faisaient parfois demi-tour, découragés

    C’te bande de #nazis j’te jure ...

  • Emory ETDs : „Holding down the Fort?“ The War Historical Cooperation of the U.S. Army and Former German Wehrmacht Officers, 1945-1961
    https://etd.library.emory.edu/view/record/pid/emory:1dpfq
    Quand les USA embauchaient les officiers de la Wehrmacht pour se faire fabriquer une stratégie anti-russe .

    In July 1945 the U.S. War Department sent a special historical interrogation mission to Europe to interview high-ranking German prisoners of war with the goal to achieve a more accurate understanding of the war and the circumstances leading up to it. After this so-called Shuster Commission finished its work, the U.S. Army’s Historical Section in the
    European Theater of Operations (ETO) picked up the idea and in January 1946 created the Operational History (German) Section to organize and oversee the interrogation of hundreds of high-ranking German officers and General Staff officers. Soon, the Germans not only answered questionnaires, but also received specific topics to compile historical studies on their own. Released from their prisoner of war and civilian internee status respectively in 1947 and 1948, many continued to work for the U.S. Army from their
    homes as civilian employees. Against the background of increasing tensions between the United States and the Soviet Union the U.S. military soon found a particular interest in the German officers’ first-hand experience with the Soviet Union in general and the Red Army specifically. Until 1961, this remarkable cooperation produced more than 2,500 military studies on a variety of strategic, tactical, technical, and military-political questions, at times involving over 600 former German officers. This thesis attempts to trace the origins and the organizational development of this remarkable cooperation between the U.S. Army and former German Wehrmacht officers.
    Moreover, it raises questions for specific goals and agendas, which the U.S. Army as well as the German participants associated with the project. The thesis examines the specific character of the relationships between German and American officers and how these developed and changed over the course of their cooperation. The analysis of the German-American history project also sheds light on transnational aspects of a selective exposure

    Texte complet
    https://etd.library.emory.edu/file/view/pid/emory:1dpgv/etd/emory:1dpfq/krug_dissertation.pdf

    E.-J. Howell: Von den Besiegten lernen? | H-Soz-Kult
    http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-25135

    Titel Von den Besiegten lernen?. Die kriegsgeschichtliche Kooperation der U.S. Armee und der ehemaligen Wehrmachtselite 1945–1961

    Autor(en) Howell, Esther-Julia
    Erschienen Berlin 2015: de Gruyter Oldenbourg
    Umfang XII, 384 S., 4 Abb., 10 Tab
    Preis € 54,95
    ISBN 978-3-11-041478-3

    Die langjährige kriegsgeschichtliche Kooperation der U.S. Armee mit Hunderten ehemaliger Wehrmachtsoffiziere, darunter hochrangige Vertreter wie die Generäle Franz Halder, Walter Warlimont oder Georg von Küchler, erfuhr in der geschichtswissenschaftlichen Literatur bislang eher eine spärliche Rezeption. So standen hier im Wesentlichen nur die knappen Spezialstudien des amerikanischen Militärhistorikers Charles B. Burdick, selbst in den 1950er-Jahren eng mit deutschen Offizieren verbunden, und des deutschen Militärhistorikers Bernd Wegner zur Verfügung. Während ersterer einen eher deskriptiven und unkritischen summarischen Überblick über die deutsch-amerikanische Zusammenarbeit im Rahmen der Operational History (German) Section der Historical Division der U.S. Armee gab[1], lieferte Wegners Untersuchung klare Hinweise, dass diese Kooperation eben nicht zu einer Geschichtsschreibung der Sieger geführt hat, sondern so paradox dies auf den ersten Blick erscheinen mag, die Historical Division eher eine Art „Geburtshelfer“ der apologetischen deutschen Geschichtsschreibung zum Zweiten Weltkrieg war.[2] Nun liegt die quellengesättigte, auf einer umfassenden Auswertung der relevanten Archive sowohl in den USA als auch in Deutschland basierende einschlägige Dissertation Esther-Julia Howells, die 2012 von der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg angenommen wurde, als leicht gekürzte und überarbeitete Buchpublikation vor.

    Im Mittelpunkt der Studie Howells steht die Untersuchung der Bedingungen für die ungeheure Produktivität der Wehrmachtsoffiziere mit mehr als zweieinhalbtausend kriegsgeschichtlichen Studien zur deutschen Strategie und Taktik im Zweiten Weltkrieg, welche die Legende von der unpolitischen, auf höchstem professionellen Niveau handelnden Wehrmacht ermöglichten. Hatten zunächst nach der deutschen Niederlage 1945 nur Interviews mit deutschen Offizieren zur Kriegführung stattgefunden, wurden Anfang 1946 unter Leitung von Colonel Harold E. Potter, als Zweigstelle der Historical Division der U.S. Armee in Europa, die Operational History (German) Section eingerichtet und in den hessischen Lagern Allendorf und Neustadt sowie im bayerischen Garmisch die kriegsgeschichtliche Kooperation mit deutschen Offizieren organisiert. Der ehemalige Generalstabschef Franz Halder wurde zunehmend zur zentralen Figur, dem die Amerikaner weitgehend freie Hand bei der Wahl seiner Mitarbeiter sowie der Art und Weise der Themenbearbeitung überließen. Als 1948 eine Umstrukturierung der Kooperation erforderlich war, weil die letzten deutschen Offiziere aus den Kriegsgefangenenlagern entlassen wurden, richteten die Amerikaner die sogenannte Control Group aus acht deutschen Generalstabsoffizieren mit Halder an der Spitze ein, welche als Bindeglied zwischen U.S. Armee und mehreren Hundert ehemaligen Wehrmachtsoffizieren fungierte, die als „Heimarbeiter“ zu kriegsgeschichtlichen Fragen arbeiteten. Die amerikanischen Offiziere wurden nun eher, so Howell, zu „Zuarbeitern der ehemaligen Wehrmachtselite“ (S. 305). Sie hatten vor allem für die Beschaffung der benötigten deutschen Akten, anderen Materials sowie der erforderlichen Schreibkräfte und Übersetzer zu sorgen.

    Verfolgten die Amerikaner ursprünglich primär das Interesse, durch die Studien der deutschen Offiziere bei ihrer eigenen Kriegsgeschichtsschreibung die Perspektive des Feindes zu berücksichtigen, so rückten bald entsprechende Untersuchungen zur Kriegführung der Wehrmacht gegen die Rote Armee in den Fokus der Studien. Durch den beginnenden Kalten Krieg, mit dem Korea-Krieg 1950 als Zäsur, wuchs die Nachfrage nach Studien zur Kriegsführung im „Unternehmen Barbarossa“ drastisch. Der Deal bestand nun darin, dass die U.S. Armee der ehemaligen Wehrmachtselite einen geschützten Raum für die systematische Darstellung ihrer apologetischen Positionen bot, um im Gegenzug Informationen über die UdSSR und die Rote Armee zu erhalten. Howell kann durch eine vergleichende gruppenbiografische Analyse der wichtigsten Akteure auf deutscher und amerikanischer Seite zeigen, dass die amerikanischen Offiziere durchschnittlich wesentlich jünger waren und rangniedrigere Positionen bekleideten als die deutschen Offiziere und sie diesen auch von daher mit Respekt begegneten. Zudem war Ihnen aufgrund ihrer eigenen militärischen Sozialisation weder die „sozialdarwinistische Überhöhung des Ostkrieges als unausweichlicher übernationaler Schicksalskampf“ noch die Metapher vom Deutschen Reich als „Bollwerk gegen die bolschewistische Expansion des Ostens“ fremd (S. 302).

    Vor diesem Hintergrund konnten deutsche Studien zum Ostkrieg und der operativen Kriegführung gegen die Rote Armee zunehmend Verwendung als Trainingsmaterial für die U.S. Armee finden. In den 1950er-Jahren hielten eine Reihe hoher deutsche Offiziere, unter ihnen Anton von Bechtolsheim und Friedrich von Boetticher, entsprechende Vorträge an Militärschulen und Fortbildungseinrichtungen der U.S. Armee. Studien der ehemaligen Wehrmachtsoffiziere gewannen Einfluss auf die operative Doktrin der U.S. Armee. So eignete sich die amerikanische Armeeführung Anfang der 1950er-Jahre das „Konzept der mobilen Verteidigung“ an, das die Wehrmacht bei ihren Rückzugsoperationen aus den besetzten Gebieten der Sowjetunion praktizierte, da es den Strategen der U.S. Armee geeignet erschien, im Kriegsfalle den Vormarsch der Roten Armee zu verlangsamen und Zeit zu gewinnen (S. 234).

    Im Gegenzug nutzten deutsche Generäle wie Heinz Guderian, Franz Halder, Albert Kesselring und Georg von Küchler die kriegsgeschichtliche Kooperation mit der Historical Division der U.S.-Armee, um ein glorreiches Bild der Wehrmacht fernab jeder Involvierung in Kriegsverbrechen zu zeichnen, das in den Worten Halders dem Wirken der Wehrmachtsoffiziere ein „literarisches Denkmal“ setzen sollte (S. 305). Dies gelang auch deswegen, weil diese ehemaligen Offiziere um Halder „privilegierten Zugang zu den beschlagnahmten deutschen Militärakten“ erhielten (S. 270), der den zivilen akademischen Historikern bis Ende der 1950er-Jahren vollständig verwehrt blieb. Zudem erlaubten die Amerikaner den ehemaligen Wehrmachtsoffizieren nun ihre Arbeiten auch in deutschen Verlagen zu veröffentlichen. Halder und sein aus der Control Group stammender kriegsgeschichtlicher Arbeitskreis, darunter unter anderem Burkhart Müller-Hillebrand, Waldemar Erfurth, Alfred Philippi, Alfred Toppe und Alfred Zerbel, nutzten dies, um über den auf Vermittlung der Dienststelle Blank vom Bundespresseamt finanzierten Arbeitskreis für Wehrforschung (AfW) zu publizieren. Der Verlag „Mittler & Sohn“ stellte dem AfW als offizielles Organ seine Zeitschrift „Wehrwissenschaftliche Rundschau“ zur Verfügung. In dieser Zeitschrift und der vom AfW herausgegebenen, im „Muster-Schmidt-Verlag“ erschienenen Schriftenreihe „Studien und Dokumente zur Geschichte des Zweiten Weltkrieges“ konnten die ehemaligen Wehrmachtsoffiziere ihre Geschichtsschreibung präsentieren.

    Zwei kritische Anmerkungen sollen nicht unerwähnt bleiben. Da Howell in ihrer Studie zweifellos eine umfassende Auswertung der relevanten Quellen – von den Nachlässen deutscher und amerikanischer Beteiligter bis zu den Verwaltungsakten der Historical Division – geleistet hat, bleibt die Aufnahme der dubiosen Website „lexikon-der-wehrmacht.de“ (S. 366) ohne Angaben, etwa in Fußnoten, wofür diese verwendet wurde, in das Verzeichnis der verwendeten Quellen und Literatur unverständlich. Es fehlen über die Anmerkungen beim erstmaligen Auftauchen der Protagonisten und das allgemeine Quellenverzeichnis hinausgehende konkrete Belegangaben zu den Daten der jeweiligen „Biogramme“ der 37 wesentlichen Akteure der deutsch-amerikanischen Geschichtskooperation auf den betreffenden Seiten (S. 328–354). Hier hätte sich angeboten, wie bei dem analogen Anhang der „Biogramme“ in Johannes Hürters Habilitationsschrift zu verfahren, der dort einleitend seine Quellen speziell für die Erstellung der „Biogramme“ zusammengefasst hat.[3] Diese Detailkritik schmälert den überaus positiven Gesamteindruck der Studie nicht wesentlich. Dass Howell zu den Historikerinnen zählt, die eine wissenschaftliche Arbeit klar strukturiert und auch für ein breiteres Publikum sehr gut lesbar verfassen können, sei ausdrücklich betont, da es alles andere als selbstverständlich ist.

    Anmerkungen:
    [1] Charles B. Burdick, Vom Schwert zur Feder. Deutsche Kriegsgefangene im Dienst der Vorbereitung der amerikanischen Kriegsgeschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg. Die organisatorische Entwicklung der Operational History (German) Section, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 2, 1971, S. 69–80.
    [2] Bernd Wegner, Erschriebene Siege. Franz Halder, die „Historical Division“ und die Rekonstruktion der Zweiten Weltkrieges im Geiste des deutschen Generalstabes, in: Ernst Willi Hansen / Gerhard Schreiber / Bernd Wegner (Hrsg.), Politischer Wandel, organisierte Gewalt und nationale Sicherheit, Oldenbourg / München 1995, S. 287–302.
    [3] Johannes Hürter, Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42, München 2006, S. 619.

    Operational History (German) Section
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Operational_History_%28German%29_Section

    Die Operational History (German) Section der Historical Division der United States Army wurde im Januar 1946 eingerichtet, um das operative Wissen und die Erfahrungen kriegsgefangener deutscher Offiziere für die Kriegsgeschichtsschreibung nutzbar zu machen.

    #histoire #guerre #Allemage #USA #Wehrmacht #nazis

  • Olga Tschechowa : Schauspielerin, Sexsymbol und auch Spionin ? | Russische Nachrichten | RBTH
    http://de.rbth.com/lifestyle/portrat/2013/08/23/olga_tschechowa_schauspielerin_sexsymbol_und_auch_spionin_25589


    Dans la série on aime les mythes romatiques le journal en ligne Russia Beyond The Headlines nous présente l’actrice d’origine russe Olga Tchekhova comme la Mata Hari de Staline. Il n’en est vraisemblablement rien, mais on raconte l’histoire quand même.

    Sur arte.tv on peut actuellement visionner et télécharger son film Le Chemin du paradis et sa version allemande interdite par la censure nazie Die drei von Der Tankstelle .

    Le Chemin du paradis
    http://www.arte.tv/guide/fr/005925-000-A/le-chemin-du-paradis
    http://arte.gl-systemhaus.de/am/tvguide/default/005925-000-A_SQ_2_VOF_02342514_MP4-2200_AMM-Tvguide.mp4

    Die drei von Der Tankstelle
    http://www.arte.tv/guide/de/005925-000-A/die-drei-von-der-tankstelle
    http://arte.gl-systemhaus.de/am/tvguide/default/006263-000-B_SQ_1_VOA_02342925_MP4-2200_AMM-Tvguide.mp4

    Pour qui aime les comédies musicales c’est un plasir de regarder comment dans les premiers films parlants d’avant le nazisme et du production code aux USA le sujet de l’amour est abordé avec une grande liberté.

    Der erste Mann Olgas war Michael Tschechow, der Neffe von Anton Tschechow. Auch dieser war ein begnadeter Schauspieler, Regisseur und Pädagoge, der eine Schauspielschule in den USA gründete, zu deren Schülern Marilyn Monroe, Yul Brynner, Marlon Brando, James Dean, Paul Newman und andere Stars zählten.

    Nach der Revolution emigrierte zuerst Olga und heiratete erneut, Michael verließ das Land sechs Jahre später. Die Entscheidung für Deutschland war für die ethnische Deutsche völlig natürlich, und so ging sie eben dorthin.

    Um die Umstände ihrer Abreise ranken sich allerdings unzählige Legenden. Eine davon lautet, dass sie kurz vor ihrer Abreise ins Hauptamt des Militärnachrichtendienstes bestellt wurde, wo sie für ein geheimes Agentennetz angeworben wurde. Man wies die Schauspielerin in die Technik des Chiffrierens ein und nannte ihr Treffpunkte und Codes. Wenn das stimmt, dann wäre sie in die Fußstapfen der berühmten Spionin und Schauspielerin Mata Hari getreten. Auch über die große Greta Garbo existiert ein ähnlicher Mythos. Demnach war sie während des Kriegs eine Agentin der Alliierten in Norwegen und Schweden. Und sie soll sogar ein Attentat auf Adolf Hitler geplant haben, wofür sie in ihrer Damenhandtasche eine Pistole trug.

    Die Version von der Anwerbung der Tschechowa wurde niemals endgültig bestätigt, aber auch nicht widerlegt.
    Sie war außerordentlich beliebt. Ihr Foto hing in den Kasernen der Luftwaffe und in den Schützengräben. Hitler selbst ernannte sie zur Staatsschauspielerin des Reichs und lud sie zu hochkarätigen Veranstaltungen ein, platzierte sie neben sich und zeigte sich ihr gegenüber sehr zuvorkommend. Sie begann Affären mit Görings Günstlingen und war mit Eva Braun befreundet, aber all das hätte auch ein Doppelleben sein können. Ihr Starstatus gab ihr fantastische Möglichkeiten, um an vertrauliche Informationen zu kommen.Gerüchten nach existierte beim sowjetischen Geheimdienst sogar ein Plan eines Attentats auf Hitler, bei dem sie, Olga Tschechowa, die Hauptrolle spielen sollte. Aber im letzten Moment blies Stalin die Aktion ab, weil er befürchtete, dass die deutschen Generäle nach dem Tod Hitlers Führers ein Bündnis mit England und Amerika gegen die UdSSR eingehen würden.

    Diese Intrige diente als Stoff für den sowjetischen Kultfilm „17 Augenblicke des Frühlings". Aber wenn der sowjetische Geheimdienst tatsächlich einen Agenten gehabt haben sollte, der wie der Filmheld Stirlitz aus „17 Augenblicke" herausfinden konnte, wer von der Führungsriege des Dritten Reichs versuchte, Separatverhandlungen mit den Alliierten aufzunehmen, dann wäre es wohl Olga Tschechowa gewesen. Westliche Journalisten behaupteten, dass eben die Tschechowa diese geheimnisvolle, bestens informierte Quelle war, mit der Sándor Radó, der sich in der Schweiz als Agentenführer des sowjetischen Geheimdiensts niedergelassen hatte, den ganzen Krieg hindurch Kontakt gehalten hatte.

    Im Übrigen sind das nur Gerüchte und Spekulationen, es gibt so gut wie keine Fakten. Es sei denn vielleicht folgende Begebenheit: Als Hitlers Truppen auf der Krim einfielen, verschonten sie Tschechows Gedenkhaus, während sie die Landgüter Tolstojs in Jasnaja Poljana und Turgenews in Spasskoje-Lutowinowo gnadenlos niederbrannten. Tolstoj und Turgenew hatten keine Fürsprecher in Berlin, aber Tschechow allem Anschein nach schon.
    ...
    Nach Kriegsende wurde die Tschechowa nach Moskau gebracht. Sie wurde in einer konspirativen Wohnung untergebracht, wo sie ungefähr zwei Monate blieb. Zuvorkommende junge Offiziere waren die ganze Zeit um sie herum und spielten Schach mit ihr. Diese „Schachspieler" fuhren sie auch zu Gesprächen in den Kreml - mit Beria und vielleicht auch mit Stalin selbst.

    Sie durfte sogar in der Stadt spazieren gehen. Einmal kam auf der Straße ein Mädchen auf sie zu gerannt, schrie „Verräterin!" und spuckte ihr ins Gesicht. Und dann geschah das Unglaubliche - sie wird freigelassen. Sie, Hitlers Favoritin! Die Staatsschauspielerin! Zu dieser Zeit genügte ja der kleinste Hinweis oder Verdacht der Kollaboration und man verschwand für immer. Mehr noch, die sowjetische Besatzungsmacht in Berlin tat alles, damit es der Familie Tschechow an nichts mangelte.

    Und als Olga beschloss, nach Westdeutschland zu ziehen, wurde sie nicht daran gehindert und erhielt freie Fahrt.

    Die Drei von der Tankstelle (1930)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Drei_von_der_Tankstelle_%281930%29

    Le Chemin du paradis (film, 1930)
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Le_Chemin_du_paradis_%28film,_1930%29
    https://www.youtube.com/watch?v=3ZJpScNVXfA

    Dans la version française du film les deux actrices parlent avec un accent prononcé. Pour le justifier le dialogue évoque l’origine russe d’Olga Tchekhova et un long séjour d’études aux USA de Lilian Harvey.

    Motion Picture Production Code
    https://en.wikipedia.org/wiki/Motion_Picture_Production_Code

    The Motion Picture Production Code was the set of industry moral guidelines that was applied to most United States motion pictures released by major studios from 1930 to 1968. It is also popularly, albeit inaccurately, known as the Hays Code, after Will H. Hays, who was the president of the Motion Picture Producers and Distributors of America (MPPDA) from 1922 to 1945.

    #film #langue #comédie_musicale #histoire #nazis #France #Allemagne #espionnage

  • Rallye „Spurensuche Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945“ - Fritz Berg, Herr Kleinewefers, Stinnes und andere
    http://www.verbrechen-der-wirtschaft.de/texte/0035_hintergrund.htm

    Ein Projekt der VVN/BdA NRW
    25.05.2010

    Die im Hintergrund - Fritz Berg, Herr Kleinewefers, Stinnes und andere

    Autor: Manfred Demmer

    Sonntags spricht er von Demokratie...
    „Sonntags spricht er von Demokratie, Montags weiß er nicht mehr wie er das machen soll.
    Denn mit seinen Maschinen, will er weiter verdienen manchen Beutel voll.
    Die Katze läßt das mausen nicht, auch wenn sie manchmal schnurrt,
    sie zeigt euch ihre Krallen schon, sobald ihr mal nicht spurt.“

    So beginnt ein Lied, welches 1969 von Hannes Stütz geschrieben wurde und was jenem Herren gewidmet ist, der damals mit einem Ausspruch deutlich machte, dass man zur Durchsetzung seiner Interessen von der Waffe Gebrauch machten könnte, „Dann herrschte wenigstens wieder Ordnung“, so begründete er das damals. Der Schießwütige war kein Krimineller - sondern der erste Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Industrie nach 1945, der die Funktion von 1949 bis 1971 ausübte. Er hieß Fritz Berg und kam aus Altena, wo er geboren wurde und seine Schulausbildung genoss. Nach einer Bank- und Kaufmannsausbildung folgten Tätigkeiten in den USA (u.a. bei Ford in Detroit) und Kanada. Ab 1928 war Prokurist in der Firma seines Vaters, welche Stahlerzeugnisse produzierte. Ob in jenen Jahren der Unternehmer sich mit politischen Fragen befasste oder ob er sogar Mitglied der NSDAP wurde, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Ein Brand 1961 im Westfälischen Wirtschaftsarchiv vernichtete Akten, die Auskunft über Bergs konkrete Tätigkeit hätten geben können. Jedoch steht fest, dass der ab 1940 tätige Alleininhaber der Firma, aktiv im Beirat der Wirtschaftskammer war. Diese Gauwirtschafts-

    kammern waren Wirtschaftsorganisationen der Nazis, die die faschistischen Ziele im Bereich der Wirtschaft umsetzen halfen. Ab 1942 wurden Sie, infolge der Zielsetzung der Nazis das Wirtschaftsleben den Erfordernissen des sich abzeichnenden „Totalen Krieges“ zu unterwerfen und die Kräfte der Wirtschaft regional zu bündeln, per Erlass des Reichswirtschaftsministerium Nachfolger der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern. „Die ohnehin“, so heißt es in einem Lexikon, „seit der ’Machtergreifung’ drastisch eingeschränkte Selbstverwaltung dieser Wirtschaftsbereiche wurde damit beseitigt.“ Hätte hier nicht stehen müssen, die selbst gewollte bzw. selbst herbeigeführte Beseitung? Fritz Berg wird wohl kaum Probleme damit gehabt haben. Denn er wurde - das ist trotz der verbrannten Akten gesichert - 1943 stellvertretender Leiter der Wirtschaftsgruppe Eisen-, Stahl- und Blechwarenindustrie, wo für ihn sicherlich nicht nur die Produktion von Blechdosen im Vordergrund stand. Ebenfalls gehörte er dem Präsidium der Wirtschaftsgruppe Metallwaren an. Es ist kaum anzunehmen, dass er auch dort nicht mit „kriegswichtigen Fragen“ befasst war - ob nun als ernannter Wehrwirtschaftsführer oder nicht.

    Nachdem Kriege ging dann ungebrochen seine Karriere weiter. Er wird 1946 Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Eisen-Stahl- und Metallverarbeitung - zu einem Zeitpunkt also wo Gewerkschaften sich erst nach und nach sich organisieren konnten - und präsidiert der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer in Hagen vor. Berg - der kurzzeitig auch Bürgermeister in Altena war - leitete 1951 die erste westdeutsche Industriellen-Delegation in die USA. Der Gutsbesitzer war Mitglied in vielen Aufsichtsräten und im Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Er war außerdem Geschäftsführer jener 1954 gegründeten „Staatsbürgerlichen Vereinigung“, die in den 1960er und 1970er Jahren politisch motiviert Spenden sammelte, um diese dann an politische Parteien - vornehmlich von rechts - weiterzuleiten. Hierbei fand dann ein Bruch der Gesetzgebung statt, weil die Parteien verpflichtet sind über die Herkunft ihrer Mittel Rechenschaft abzulegen und es dabei zu eklatanten Vorstößen kam. Das Bundesverfassungsgericht erklärte dieses Verhalten in einem Urteil von 1979 für rechtswidrig. Im Umfeld der Flick-Affäre wurde diese Vereinigung zu einem Skandal, zumal auch Hinweise darauf sichtbar wurden, dass es unter dem Dach der Vereinigung zu Kontakten zwischen CDU-Politikern und NPD-Leuten gekommen war. Während diese also unter der Regie dieses Geschäftsführer geschah, fühlt der sich genötigt, einen Schießbefehl auf streikende Arbeiter zu fordern. Natürlich nur, um die Ordnung herzustellen, die nach Ansicht des während der Nazizeit „qualifizierten“ Arbeitgeberbosses, durch die Septemberstreiks von 1969 bedroht war. Auch in der Nazizeit war ja die Ordnung durch einen Schießbefehl von Göring hergestellt worden, dem tausende Arbeiter zum Opfer fielen. Gewerkschafter und Antifaschisten protestierten gegen die Berg-Aussagen, die Verbände der Unternehmer und ihre politischen Sprachrohre übten klammheimliche bis offene Sympathie mit ihrem Boss, der 1979 in Köln verstarb. Wie sang Hannes Stütz zum Schluss seines Liedes:

    „Samstag ist der Krieg vorbei und die halbe Welt entzwei. Herr Berg ist guten Mut’s,
    Jetzt ist er wieder Demokrat solang er davon Nutzen hat. Wenn nicht - dann kehrt ! Was tut’s?
    Es sei denn, es ist jemand da, der ihm den Weg verbaut, in die Hände nimmt und mitbestimmt, was er uns täglich klaut.
    Denn die Katze läßt das mausen nicht auch wenn sie manchmal schnurrt.
    Sie zeigt Euch ihre Krallen schon sobald ihr mal nicht spurt.“

    Er war dabei

    Im WDR-Fernsehen konnte man am 26.März 1985 eine Geschichtsstunde der besonderen Art miterleben. Da war auf der einen Seite ein Mann, der als Kommunist schon vor Beginn des staatlichen Naziterrors gegen die deutschen Faschisten gekämpft hatte. Dafür wurde er von den Nazis drangsaliert, seine Frau im KZ Auschwitz umgebracht und er selber im KZ Buchenwald gefangen. Kurt Bachmann - um ihn handelte es sich - war Präsidiumsmitglied der VVN-Bund der Antifaschisten und der FIR (Internationale der Widerstandskämpfer), Er berichtet in dem Film „Volksgenossen“ über seine Erfahrungen im Faschismus. Der andere Part hatte jener Mann inne, der in einem Buch mit dem Titel „Jahrgang 1905“ bekannte, dass er bei den Nazis voll dabei war. Wie z.B. am 26.Januar 1932, wo der Unternehmersohn im Industrieclub in Düsseldorf Herrn Hitler lauschte, wie dieser den Herren der Banken und der Industrie seinen Plänen vortrug und diese dann in begeistertes Entzücken ausbrachen. Paul Kleinewefers aus Krefeld, der 1928 den ersten Kontakt mit den Nazis aufnahm, schreibt: „Ich war unter den bekannteren Krefelder Unternehmern und in der sogenannten Gesellschaft zu dieser Zeit der einzige Parteigenosse.“ Und als Nazi jubelt er, als die Gewerkschaften 1933 verboten wurden (wie es ja der "Führer vor etwas mehr als einem Jahr vorher in Düsseldorf angedeutet hatte) und mit der „Deutschen Arbeitsfront“ eine Organisationsform entstand, bei der der Betriebschef nach dem „Führerprinzip“ zum innerbetrieblichen Diktator bestellt wurde. So schreibt Kleinewefers in seinem Buch: „Die Beseitigung der Demokratie und die Einführung des ’Führerprinzips’ wurde keineswegs überall als Zwang und Diktatur empfunden, denn es war offensichtlich, wie sehr sich die extreme Demokratie selbst ad absurdum geführt hatte.“ Ja, auch noch in bundesrepublikanischer Zeit stellt er fest: „Diese Organisation der Wirtschaft (Selbstverwaltung) und der einzelnen Betriebe sowie die Arbeitsfront mit dem Treuhänder der Arbeit empfinde ich auch in der Rückschau noch als eine fast ideale Wirtschafts- und Sozialverfassung im Interesse aller.“ Und auch das stammt aus seiner Feder: „Der soziale Frieden in der Bundesrepublik Deutschland hat auch die Wurzel in jenen Jahren und in der segensreichen Aktivität der Deutschen Arbeitsfront“. Kleinewefers und die Firma profitierten vom III.Reich, der Betrieb wurde zum „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“ erklärt.( Bis 1940 durften insgesamt 297 Betriebe den Titel führen), was natürlich auch manche Vorteile verhieß. Während des Krieges konnte sich die Firma im Osten ausdehnen. Ein Betrieb entstand nun in der besetzten Tscheslowkai. Und wie sich das gehörte, bedankte sich der dem „Führer, Volk und Vaterland“ verpflichten Unternehmer, für die Fürsorge des faschistischen Staates für seine Unternehmer, auch bei der Gestapo. Wie in der gesamten Industrie, Handwerk und bei Bauern bekam auch Kleinewefers sogenannte Fremdarbeiter, die als Arbeitssklaven für den Profit des nationalsozialistischen Musterbetriebes und Herrn Kleinewefers schuften mussten. Waren da mal welche drunter, die sich renitent zeigten, wurden diese bei der Gestapo denunziert. Am 2. November 1942 hieß es in einem Firmenbrief:

    „An die Geh. Staatspolizei:

    Unsere Ostarbeiterin P. Alexandra, geboren 1895, hat in unserem Lager unter den Ostarbeiterinnen Unruhe gestiftet und ist mit der Verpflegung nicht zufrieden. Sie hat versucht ihre Arbeitskameradinnen dazu zu bewegen die Arbeit niederzulegen und ebenfalls Beschwerde über Essen usw. vorzubringen. Wir haben die Ostarbeiterin daraufhin in Einzelarrest genommen um sie von den anderen Lagerinsassen abzusondern. Wir haben festgestellt, daß die Genannte und auch noch andere Ostarbeiterinnen im Hause Inratherstrasse angeblich bei einer Frau M. verkehren und es hat den Anschein, als ob von der Stelle aus die Ostarbeiterinnen irgendwie beeinflusst werden. Wie uns zugetragen wurde, ist die Frau M. gebürtige Russin und deren Mann wegen politischer Straftaten im Gefängnis. Wir bitten Sie, die Angelegenheit genau zu untersuchen und vor allem gegen die Alexandra P. die notwendigen Schritte zu unternehmen.

    Heil Hitler!

    Joh. Kleinewefers Soehne ppa“

    Da solches ja nicht in einem faschistischen Musterbetrieb zu dulden war, wird wohl seitens der Geheimen Staatspolizei dazu geführt haben, die „Bitte“ zu erfüllen. Und Keinewefers wusste was er zu machen hatte. Er bedankte sich artig und schrieb in seinem Buch: „Zu Weihnachten hatten sie gelegentlich ein Fäßchen Bier bekommen, so taten sie mir manchen Gefallen, und ich konnte helfen.“

    Nach der Befreiung von Krieg und Faschisms war die Unternehmerfamilie Kleinewefers, wegen ihrer Rolle in der Nazidiktatur, erstmal gesellschaftlich isoliert. So umgab man sich zunächst mit ehemaligen Nazi-"Kulturschaffenden", wie z.B. Hitlers Lieblingsbildhauer Arnold Breker. Doch bald gelangten sie in die „Gesellschaft“ zurück. Kleinewefers-Sohn Jan wurde sogar von 1993 bis 1995 Bundesvorsitzender des einflußreichen Unternehmerverbandes der Maschinenbauindustrie (VDMA). Auch heute sitzt er noch in zahlreichen Gremien, wie etwa dem Stiftungsrat des Internationalen Karlspreis. Kleinewefers gründete eine Stiftung - die zuerst nach ihm benannt, dann 1989 in Adalbert-Stiftung umbenannt wurde . Diese Stiftung war seit ihrer Gründung eine Art Scharnier zwischen Rechten, Konservativen und (immer mehr) Prominenten aus Politik und Industrie. Geprägt wurde sie durch ihren Stifter. Sie arbeitet eng mit der Konrad Adenauer -Stiftung der CDU und dem Düsseldorfer Industrieclub (Nachfolger von genau jenem!) zusammen. Das Paul Kleinewefers sich auch an anderer Stelle profilierte tat diesen Beziehungen keinen Abbruch. Wie etwa 1999, wo er - im Alter von 94 Jahren - in der Zwangsarbeiterdebatte - einen Artikel in der ultrarechten Zeitschrift „Soldat im Volk“ schrieb. Zitat: „Wir Betriebsführer in der damaligen Rüstungsindustrie standen unter dem Druck, bestimmte Leistungen in der Produktion von Waffen, Maschinen, Geräten usw. zu erbringen, abgesehen von der vaterländischen Pflicht, unsere Aufgabe ebenso selbstverständlich zu erfüllen, wie man das von den Soldaten an der Front erwartete.“

    In der Tat - er erfüllte seine selbstverständliche Pflicht. Paul Kleinewefers war und blieb dabei!

    Seine Lebensaufgabe

    Im „Braunbuch“, - jenes Nachschlagewerk welches 1965 in der DDR erschien um über die Karrieren von Fachleuten der Nazizeit in der Bundesrepublik zu berichten, was entsprechend der damaligen antikommunistischen bundesdeutschen Staatsdoktrin als kommunistisches Machwerk und Fälscherbuch , als „politische Pornograhie“ bezeichnet wurde, gegen das auch juristisch vorgegangen wurde, - findet sich auf Seite 48 ein Eintrag über Werner Albert. Er wird dort als Wehrwirtschaftsführer bezeichnet, der bei Kronprinz in Solingen tätig war und ist. Weiterführende Informationen gibt es leider nicht und auch in anderen Nachschlagewerken wird man bei dem Namen nicht fündig. Also haben die „Braunbuch“ - Macher hier nur etwas hineingeschrieben um die Bundesrepublik im Kalten Krieg an zu schwärzen?

    Am 3. August 1966 erschien im „Solinger Tageblatt“ ein Artikel mit der Überschrift: „KPZ wurde ihm zur Lebensaufgabe“. Anlass ist der 65.Geburtstag des langjährigen Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes der „Klingenstadt“ Solingen, eben jenem Werner Albert. Bevor aus dem Artikel weiter zitiert werden soll, wollen wir einige biographische Daten beisteuern, die den Hintergrund ausleuchten helfen. Geboren wurde er in Düsseldorf, „baute“ sein Abitur in Remscheid, wo er auch ein Praktikum bei der Firma Mannesmann machte. Am 21.April 1925 begann er dort - der zuvor eine Diplomprüfung als Maschinenbauer an der TH München abgelegt hatte - als Betriebsingenieur bei Mannesmann. Daneben war er 1925 auch als Assistent am Kaiser Wilhelm - Institut für Eisenforschung in Düsseldorf tätig. 1926 promovierte er an der Fakultät für Eisenhüttenwesen bei der TH Aachen. Bei Mannesmann wurde er 1930 Betriebsleiter des Walzwerkes in Rath (Düsseldorf) und dann in gleicher Position im Werk Landore der British Mannesmann Tube Co. In Wales.

    Nun soll weiter aus dem Artikel zitiert werden, wo mitgeteilt wird, das er „vor 28 Jahren in die Klingenstadt (kam), nachdem ihn die Generaldirektion der Mannesmann AG zum Vorstandsmitglied der gerade übernommen Kronprinz AG berufen“ hatte. Und an anderer Stelle wird berichtet, dass er „in der technischen Leitung der Kronprinz AG seine Lebensaufgabe fand. Mit welchem Geschick er dieser Aufgabe gerecht wurde, das geht aus der Tatsache hervor, dass er die Zeiten der immer schwieriger werdenden Produktionsverhältnisse, ebenso wie die des Wiederaufbaus und der jüngsten rationalisierenden Neuorganisation zum Wohle des Unternehmens meisterte.“ Hier müssen nun einige Anmerkungen gestattet sein, denn was hatte es sich mit der „gerade übernommen Kronprinz AG“ auf sich? Was waren die „immer schwieriger werdenden Produktionsverhältnisse“? Und was konnte man unter dem „Wohle des Unternehmens“ verstehen?

    Der Wirtschaftsjournalist Kurt Pritzkoleit warf 1963 ein Blick hinter die Türen der deutschen Wirtschaft. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er in dem Buch „Männer-Mächte-Monopole“. Dabei sind auch Hinweise auf die „gerade übernommene Kronprinz AG“ zu finden. Doch bevor dieses Thema kurz behandelt werden soll, müssen einige Worte zu den immer „schwieriger werdenden Produktionsverhältnissen“ gesagt werden. Der von der übergroßen Mehrheit der Industrie begrüßte Zweite Weltkrieg, der Aufträge und damit höchste Profite versprach, forderte natürlich auch von den Betrieben „Opfer“. Was tun, wenn die deutschen Arbeiter statt hinter der Drehbank an Flakgeschützen stehen? Da müssen eben andere ran, am besten solche, denen man noch kümmerlichere Löhne (wenn überhaupt) zahlen kann, als man es schon bei der deutschen „Gefolgschaft“ tat. Also müssen Zwangsarbeiter her, um die „schwierigen Produktionsbedingungen“ zum „Wohle des Unternehmens“ zu lösen. Und Werner Albert verfuhr danach. In den Kronprinz -Werken schufteten in den Anfangsjahren des Krieges bereits rund 700 Arbeitssklaven. Der spätere Wehrwirtschaftsführer hatte die Leitung der Kronprinz AG zu dem Zeitpunkt übernommen, als 1938 „die Springflut der politischen Ereignisse“ (Pritzkoleit) die Mannesmann - Röhrenwerke (die Kronprinz und die Vorgängerfirma Alexander Coppel einverleibt hatte) „auf der Höhe des Krieges zu den größten deutschen Montankonzernen“ werden lässt. Begonnen hatte alles bereits 1930, als Mannesmann ein Fünftel der Firma erwarb. Ab 1934, wo im Mannesmann-Konzern Generaldirektor Wilhelm Zangen waltete, wuchs das Imperium ständig weiter. Zu der Zeit als Werner Albert verantwortlich für KPZ wurde, hatte Mannesmann weitere 20 Beteiligungsgesellschaften im In-und Ausland. Was hatte es sich mit der von Pritzkoleit erwähnten Vorgängerfirma Alexander Coppel auf sich?

    Im neunzehnten Jahrhundert hatte sich in Solingen die Firma „Alexander Coppel“ etabliert, die Stahlwaren und auch Blankwaffen herstellte. Die Familie war jüdischen Glaubens. In einem Zweigwerk in Hilden wurden darüber hinaus Stahlrohre produziert. Der 1865 geborene Alexander Coppel tritt in die Firma ein und wirkt auch im öffentlichen Leben von Solingen und Hilden mit. Entsprechend seiner nationalliberalen Einstellung zeichnet er im Ersten Weltkrieg Kriegsanleihen und fordert die Bürger und "seine"Arbeiter ebenfalls dazu auf. Von 1915 bis 1942 ist er Vorsitzender der Synagogengemeinde in Solingen und einige Zeit auch im Vorstand der Industrie- und Handelskammer aktiv.In der Weimarer Republik wendet er sich der Deutschen Demokratischen Partei zu und ist deren Stadtverordneter bis 1929 in der Klingenstadt. Ungeachtet seiner Aktivitäten für die Belange der Stadt wird er schon frühzeitig von den Nationalsozialisten angegriffen.Im Juni 1932 gibt es bei der Firma in Solingen auf Initiative des Betriebsrats einen halbstündigen Protest gegen eine Schießerei von SA-Leuten, bei der 4 Arbeiter verletzt wurden. Nach der Machtüber - tragung verschärften sich die Angriffe. Schon 1934 emigrieren Familienangehörige in die Schweiz. Im Nazi-Sudelblatt „Der Stürmer“ werden Angriff auf das jüdische Unternehmen gestartet. Trotz-dem ergeht am 7.August 1933 seitens der Firma ein Schreiben an die NSBO (Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation), Ortsgruppe. Hilden zur Einführung des deutschen Grußes durch Erheben des rechten Armes. Drei Tage später beteiligt sich Alexander Coppel an den Kosten für eine NSBO-Fahne. Darin "soll der gemeinsame hohe nationale Geist zum Ausdruck kommen.’’ Doch auch die Tatsache das die IHK der Familie „nationale und soziale Gesinnung“ bescheinigte und das sich die NSBO im Juni 1933 dafür einsetzte, zu berücksichtigen, dass bei der Firma staatliche Waffenproduktion in Auftrag gegeben werden könnten, all das konnte nicht verhindern, dass die jüdische Firma schon vor der Reichspogromnacht „arisiert“ wurde. In einem Beitrag einer Solinger Schule über die Familie Coppel heißt es dazu: „Trotz vermehrter Judenauswanderung durch den drohenden Nationalsozialismus halten die Brüder dem Werk die Treue bis sie schließlich 1936 aus der Firmenbelegschaft verabschiedet werden und die Firma in fremde Hände übergeben werden muss.“ (!!??) „Verabschiedet“? „Die Firma in fremde Hände übergeben“? Der für Solingen zuständige Nazi-Gauleiter Friedrich Karl Florian hatte in einem Gaubefehl 1938 das Wort „Arisierung“ verboten und befohlen von einer „Entjudung“ zu sprechen. „Entjudet“ wurde das Werk in Hilden am 1.März 1936 und der Betrieb in Solingen am 16.April. Wie die genauen Vorgänge waren ist weitgehend unbekannt - nur das Kronprinz, dass „entjudete“ Unternehmen sich einverleibte, ist bekannt. Alexander Coppels Bruder, Gustav nimmt sich 1941 das Leben, seine Tochter Anna kommt 1942 im KZ Ravensbrück um.

    Der Wehrwirtschaftsführer Albert wird sich damals wohl kaum um das Schicksal seines ehemaligen Unternehmerkollegen gekümmert haben, der dann im Juli 1942 - siebenundsiebzigjährig - mit anderen Solinger Juden ins Ghetto nach Theresienstadt deportiert wurde, wo er am 5.August 1942 verstirbt. Der Wehrwirtschaftsführer Albert konnte nahtlos - wie es ja auch seiner beruflichen Aufgabe entsprach, nahtlose Rohre herzustellen - als führender Mann der Solinger Wirtschaft „den Wiederaufbau zum Wohle des Unternehmens“ fortsetzen. Und dies geschah mit „alten Kameraden“ der Nazizeit.

    Da hatten in Hilden Kommunisten, Sozialdemokraten, Zentrumsleute und Parteilose beim Einmarsch der Amerikaner einen Antifa-Ausschuss gebildet, der auch von den Besatzern akzeptiert wurde. Diesem ersten demokratischen Gremium gehörte auch der Hildener Werksleiter der Firma Kronprinz an, der SS-Mitglied gewesen war. Auf Protest der Kommunisten hin wurde er - der auf Vorschlag der Wirtschaft in den Ausschuss gesandt worden war - entlassen. In Solingen sahen es die Betriebsräte des Kronprinz-Betriebes als eine der wichtigsten Aufgaben an, die Entnazifizierung im Betriebes durchzuführen. In der Zeit vom 22.Oktober 1945 bis 12.April 1946 mußten dadurch ehemals aktive Nazis durch die Betriebsleitung entlassen werden. Wie gesagt, nicht der ehemalige Wehrwirtschaftsführer, der nun als Vorstand der Kronprinz AG demokratisch geworden war, handelte, sondern die Arbeiter und Angestellten des Betriebes. Als Dank dafür wurden diese dann Jahre später bei der „rationellen Neuorganisation zum Wohle des Unternehmens“ aus dem Betrieb entlassen, entfernt.

    Der langjährige Boss des Solinger Arbeitgeberverbandes, der über 40 Jahre an den Schalthebeln des Kronprinz-Betriebes stand, hat seine Lebensaufgabe - den Profit höchstmöglichst zu erreichen - erfolgreich durchgeführt. Was spielen da eventuelle moralische Fragen eine Rolle ? Was spielt da die Frage nach dem Schicksal eines von den Nazis ermordeten jüdischen Unternehmers eine Rolle?

    Förderer der Nazis vor und nach dem Krieg

    Auf der offiziellen Internetseite des Stinnes-Konzerns wird man darüber aufgeklärt, dass 1948 die Familie Hugo Stinnes mit den Gesellschaftern Cläre Stinnes, Hugo Stinnes jun. und Otto Stinnes in Mülheim an der Ruhr das Unternehmen Hugo Stinnes oHG zu neuer Größe aufbauten. Man erfährt auch, dass die erfolgreiche Unternehmensentwicklung 1925 durch Liquiditätsprobleme und Veräußerungen von .Teile des Unternehmens durch Banken ins Stocken geriet, dann jedoch durch amerikanische Banken wieder in Gang kam, um 1941 als „Feindvermögen“ von den USA beschlagnahmt zu werden. Es wäre hier sicherlich interessant, die gesamte Geschichte der Stinnes-Dynastie (die 1808 mit der Gründung eines Schifffahrts- und - Kohlenhandels begann) zu untersuchen, doch kann hier nur kurz jener Abschnitt beleuchtet werden, der 1924 mit der Übernahme , des von seinem Vater - während der Inflation (!!) - „erworbenen“ Unternehmen begann und im ständigen Auf und Ab des kapitalistischen Wirtschaftslebens immer größer und damit einflussreicher wurde. Der Herr über 1500 Unternehmen war z.B. auch Mitglied des Aufsichtsrats des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats. Am 20. Februar 1933 war er Teilnehmer - auch als Vorstandsmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie - beim Geheimtreffen von 27 Industriellen mit Adolf Hitler und Hermann Göring in Berlin. Auf diesem Treffen wurde für den laufenden Wahlkampf zur Reichstagswahl am 5.März 1933 von der Creme der deutschen Industrie noch schnell mehr als zwei Millionen Reichsmark für die NSDAP locker gemacht. Obwohl nach außen hin die Fassade des unpolitischen, nur an Wirtschaftsfragen interessierten Unternehmers aufrecht erhalten wurde, ist bekannt das Stinnes jun. sich nicht scheute , während der Besetzung Dänemarks mit dem Nazi-Statthalter Werner Best Geschäfte zu machen. Best war ein promovierter deutscher Jurist, Nazi, Polizeichef, SS-Obergruppenführer und ab 1942 deutscher Statthalter im besetzten Dänemark, wo er vehement für die „Endlösung der Judenfrage“ eintrat. Der nach der Befreiung in Dänemark zum Tode verurteilter Nazi-Verbrecher, kommt nach deutscher Intervention in die Bundesrepublik, wo er sofort aktiv an der Kampagne für eine Generalamnestie zugunsten von NS-Tätern mitwirkt. 1953 wird er Direktoriumsmitglied und Justitiar bei der Hugo Stinnes Industrie- und Handels GmbH in Mülheim an der Ruhr. Im Juli 1989 stellt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf einen Antrag auf die Eröffnung eines Verfahrens gegen Best wegen Mordes an 8723 Menschen. Der war aber einige Wochen zuvor gestorben. Dank des Mannes im Hintergrund mit Namen Hugo Stinnes jun. - dem auch Unterstützung anderer ehemaliger NS-Funktionäre nachgesagt wird - konnte Best unbehelligt als „Demokrat“ in Erscheinung treten. Stinnes sei Dank!

    #Allemagne #histoire #fascisme #nazis #industrie #économie #auf_deutsch

  • You’ll Never Guess Who Invented The Gullwing Door
    http://oppositelock.kinja.com/youll-never-guess-who-invented-the-gullwing-door-1690724359

    C’est une histoire de corruption, de crimes de guerre, d’exploitation et de la tentative d’un homme qui malgré ses talents reste toujours au deuxième rang. Pendant la phase fondatrice du régime fasciste allemand les nouveaux maîtres achètent tout ce qui est de la nouvelle technologie allemande avec l’argent facile fourni par la Reichsbank sous Hjalmar Schacht . Plus tard l’ascension de Hans Trippel stagne parce qu’il y a de plus compétents ingéneurs et de plus importants intérêts industriels qui contrôlent les marchés. Trippel est issu de la petite bourgeoisie nationaliste et ne peut égaler la performance des héritiers des fortunes industrielles. Son itinéraire nous apprend également des choses sur les mecanismes derrière l’influence nazie dans l’Allemagne de l’Ouest après 1945 .

    Hanns was a pretty terrible race car driver. So bad, in fact, that he tried to see if he could attach a propellor to his DKW and make it float. Strangely, it worked, kind of, and in 1934 he started demonstrating Germany’s first amphibious car. Even though, or maybe because, he was always on the verge of sinking, the public went wild.

    It was called the Land-Wasser-Zepp Versuchswagen 3. This was presented to Hitler in Dec. 1935 (oh, good, Hitler’s involved) and Trippel was signed up by the Wehrmacht to build amphibious vehicles.

    In 1940, as things were really heating up, Trippel moved into the recently vacated Bugatti factory (Hitler and Bugatti! This story has everyone.) in Molsheim where the improved SG6/41 was built using Ettore’s old machinery.

    Only 800 were built, however, because the VW Schwimmwagen was easier and cheaper to manufacture as well as being all around better. So, the old Bugatti factory was converted to make munitions and Trippel was out of a job.

    To add insult to injury, Hanns was arrested as a war profiteer and spent 3 years in a French prison after Germany’s surrender. But, hey, that’s what you get when you build shit for Hitler. in 1949 when he happened to run into an old prison buddy and his beautiful daughter. As luck would have it, the guy had inherited a couple dormant factories that had produced cigarette papers and medical equipment. So, Hanns seduced and married the daughter and convinced his new father-in-law to help him get back in the amphibious car business.

    The idea was to build a cheap microcar for the masses that could also go in the water for some reason that no one understood, but didn’t question. So, to make it water tight, he came up with a novel way of getting in and out. Instead of a standard door, it had this hinged hatch which didn’t open as low so as to be above the water line. It all makes sense now.

    For whatever reason, he only put it on the passenger side.
    ...
    Mercedes bought Trippel’s patent.
    ...
    By the mid-50’s he was deeply in debt and in trouble with investors who he had been holding off for dear life. He found a savior in France of all places with Marathon, a company that wanted to make a small car using fiberglass. The French never shy away from a bad idea and the Trippel design seemed perfect. Hanns was off to Paris. There he tweaked his design into the Marathon Corsaire.

    To keep things consistently nutty, in 1956, he managed to sell a license to produce his Corsaire design in Norway as the “Troll” (!). Through some kind of miscommunication that could only happen to Trippel, while Hanns was in Germany waiting for the Norwegians to send him orders for plans and materials, they were in Oslo waiting for the plans and materials. Fed up with what they saw as a scam, they hired their own engineers and started building cars all by themselves, fuck that Nazi guy. Considering the license void, Hanns saw no royalties even though the Trolls looked just like Trippels.

    In 1957, he penned and built the Trippel Alligator which was later morphed into the legendary Amphicar. The production cars wouldn’t have any Trippel engineering , but the Alligator is considered the first prototype and proved the idea was sound. It was bought by German industrialist heirs, the Quandts , and that’s a whole other story, but over 4,000 Amphicars floated out of the factory in the 1960’s.

    Hans Trippel
    https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Trippel

    Seit Kriegsbeginn entwickelte und baute Trippel nur noch Fahrzeuge für das Militär. Seine politischen Kontakte und die deutsche Besetzung des Elsass brachten Trippel 1940 als „Betriebsführer“ an die Spitze der Bugatti-Werke in Molsheim. Allerdings war Trippel nach Streitigkeiten mit SA-Chef Lutze inzwischen zur SS übergetreten und war Führer beim Stab SS-Hauptamt. Zeitweilig erfreute er sich der persönlichen Unterstützung des Leiters des SS-Hauptamts, Gottlob Berger, und des Reichsführers SS Heinrich Himmler. Berger hatte den Trippel-Schwimmwagen als „zur Partisanenbekämpfung (…) besonders geeignet“ empfohlen.
    ...
    Nach 1945

    Bei Kriegsende setzte sich Trippel vor den heranrückenden französischen Streitkräften nach Bayern ab. Hier wurde er von amerikanischen Truppen verhaftet und an die Franzosen ausgeliefert, die Trippel im Frühjahr 1947 durch ein Militärgericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer fünfjährigen Haft und 20.000 RM Geldstrafe verurteilten. Trippel wurde jedoch begnadigt und kam nach dreijähriger Haft im Dezember 1948 vorzeitig frei. Die Trippel-Werke waren zu Kriegsende mit 8,5 Mio. RM verschuldet.

    1949 wurde vor der Zentral-Spruchkammer von Nord-Württemberg in Ludwigsburg Trippels Entnazifizierungsverfahren durchgeführt. Die Kammer stufte ihn am 27. Dezember 1949 vom mutmaßlichen „Hauptschuldigen“, so die Klageschrift vom 15. November 1949, zum „Mitläufer“ herab. Verlauf und Ergebnis des Verfahrens gaben Raum für Spekulationen, ob Trippel Profiteur einer Bestechungsaffäre war, in die der damalige Chefankläger dieser Spruchkammer verwickelt war.

    Noch bevor Trippels Entnazifizierung abgeschlossen war, heiratete er die Tochter des Trossinger Zigarettenpapierfabrikanten Fritz Kiehn, eines prominenten ehemaligen NS-Funktionärs, der im Dritten Reich u.a. Präsident der IHK Stuttgart und Mitglied im Freundeskreis Reichsführer SS gewesen war. Beide hatten sich in einem Haftlager der Alliierten kennengelernt.

    Zusammen mit Kiehn und unter Gewährung von Staatskrediten des Landes Württemberg-Hohenzollern konnte Trippel in Tuttlingen mithilfe eines Millionenkredits die heruntergewirtschafteten Chiron-Werke übernehmen und sich dort – wirtschaftlich abermals erfolglos – als Konstrukteur eines Kleinwagens versuchen.
    ...
    Bereits 1951 wurde die Geschäftsverbindung zu Kiehn gelöst und die Ehe zur Tochter Kiehns wieder geschieden. Der Staatskredit an Kiehn bescherte dem Land Württemberg-Hohenzollern seinen ersten und einzigen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss.

    Troll Plastik og Bilindustri
    https://de.wikipedia.org/wiki/Troll_Plastik_og_Bilindustri

    Troll (bil)
    https://no.wikipedia.org/wiki/Troll_%28bil%29

    Karosseriet var fremstilt ved hjelp av former fra Hanns Trippel, fra tidlig på 1950-tallet. Bilen var utstyrt med en tretrinns girkasse fra Hurth.

    #Allemagne #France #Norvège #corruption #automobile #histoire #nazis #BMW #amphicar

  • #SPAM


    Il est déprimant de lire les header des messages SPAM ...

    Received: from mymailserver.de ([127.0.0.1])
    by localhost (mymailclient.de [127.0.0.1]) (amavisd-new, port 10024)
    with ESMTP id LqzCyv9s75eR for <me@mymailserver.de>;
    Sat, 7 May 2016 07:04:34 +0200 (CEST)
    Received: from ip-77-120-224-86.romb.net (ip-77-120-224-86.romb.net [77.120.224.86])
    by mymailserver.de (Postfix) with SMTP id C43E04161A32
    for <me@mymailserver.de>; Sat, 7 May 2016 07:04:33 +0200 (CEST)
    X-Message-Info: 8pDVlT57SpC8C1VXuLKbgbwewReRn31Q
    Received: from graybeard.auschwitztrips.com ([128.148.212.26]) by ae5-b22.auschwitztrips.com with Microsoft SMTPSVC(5.0.2195.6824);
    Sat, 07 May 2016 11:02:36 +0500
    Received: from befit.auschwitztrips.com ( convict.auschwitztrips.com [21.202.166.64])
    by delectable.auschwitztrips.com (8.12.10/8.12.9) with ESMTP id b2KBCwZH678185
    for <me@mymailserver.de>; Sat, 07 May 2016 07:04:36 +0100 (EST)
    (envelope-from false_sender@false_domain.com)
    Received: from MJ341508714875 ( modemcable728.840-324-15.xv.auschwitztrips.com [151.176.208.168])
    (authenticated bits=0)
    by bianco.auschwitztrips.com (8.12.10/8.12.9) with ESMTP id l7VBQ4hy756275

    Le message me rappelle qu’en volant du temps de vie à des millions de gens ces spammeurs se comportent en SS du net. Apparamment il sont d’accord avec cette définition. Qu’on les traite en conséquence.

    #net-nazis

    • C’est plus que " des spammers se comportent en SS du net ". C’est la sociologie d’un pays, c’est notre époque, c’est le fascisme réel et original. T’inquiète, Auschwitztrips.com existe indépendamment de ses usages. On verra la même chose en France, en Allemagne, ailleurs, et ce n’est pas d’abord un problème « du net »

      Tu peux rapporter le SPAM sur http://www.enom.com/help/abusepolicy.aspx#fragment-0.

      Il paraît que le domaine lui-même n’est pas utilisé pour autre chose que le SPAM. Alors, le registrar va avoir une opinion.

      :~$ whois ausschwitztrips.com
      (...)
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      #nazis_tout_court #fascisme #extrême_droite #Bullshit

  • Eine Torte für Beatrix von Storch - Der tortale Tortenkrieg gegen die AfD !
    https://www.youtube.com/watch?v=ORPPldPxIHQ

    Morgenthau Satire News & Entertainment

    Je n’ai aucune idée des intentions de #Morgenthau, mais la vidéo a chassé ma dépression matinale :-)

    Beatrix von Storch
    https://de.wikipedia.org/wiki/Beatrix_von_Storch

    Sie ist eine Enkelin des letzten Erbgroßherzogs Nikolaus von Oldenburg und Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk.

    Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Lutz_Schwerin_von_Krosigk


    Papy en uniforme, quel homme !

    Krosigk (Adelsgeschlecht)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Krosigk_%28Adelsgeschlecht

    Schloss Eichenbarleben (um 1750), von 1858 bis 1945 im Besitz der Familie

    Les méchants soviétiques nous ont tout pris !

    On peut dire que Beatrix von Storch est bien la version rurale et allemande d’Alessandra #Mussolini .
    https://www.flickr.com/photos/42548971@N04/25689326041/in/photolist-g3RAc-awFLVp-F95vCv-3PvPpG-bXq4v-g3RAa-2zkt7-4F2CzL-aUgBh8-dAT81a-

    Flickr

    Ach, le patron était quand même plus fort que son grand-père à elle.


    Me voilà dans le pétain, pardon, pétrin :-(

    #Allemagne #nazis #AfD

  • SS-Panzer-Division « Hitlerjugend » : Razzia bei ehemaligen Mitgliedern - SPIEGEL ONLINE
    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/razzia-bei-ehemaligen-ss-maennern-der-panzer-division-hitlerjugend-a-1074636


    Il est tard, très tard. Il a fallu attendre que le dernier des nombreux juges et procureurs nazis actifs après 1945 soit mort afin que la troisième génération de juristes allemands s’en prenne aux SS encore en vie. Les derniers juristes nazis n’ont pris leur retraite que dans les années 1980. La génération suivante est encore passé par une formation sous contrôle des vieux, alors la dénazification de la justice allemande ne s’achève qu’à travers les procédures dont nous informe Der Spiegel.

    29.01.2016 - Fahnder haben in mehreren Bundesländern Wohnungen von früheren Mitgliedern der SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ durchsucht. Drei Beschuldigte sollen 1944 im Zweiten Weltkrieg unter anderem an einem Massaker an 86 Einwohnern der französischen Stadt Ascq beteiligt gewesen sein. Das teilte die nordrhein-westfälische Schwerpunktstaatsanwaltschaft für NS-Verbrechen in Dortmund mit.

    Zwei Beschuldigte wohnen in Sachsen, einer in Niedersachsen. Alle drei hätten eingeräumt, der „tathandelnden Einheit“ angehört zu haben. Sie stritten aber ab, an Tötungen beteiligt gewesen zu sein. Zeitgleich gab es Durchsuchungen bei weiteren ehemaligen SS-Männern, die nicht als Beschuldigte gelten.

    Après la guerre les organisations des anciens SS exercaient une influence importante sur la politique et les institutions en Allemagne de l’Ouest. On se rappelle de la rencontre du chancelier allemand Kohl et du président des ètats Unis Reagan sur les tombes SS à Bitburg. Encore de nos jours on constate que les néonazis ont d’excellentes relations avec les services secrets à plusieurs niveaux.

    Vu ce contexte on peut s’estimer heureux que les procédures contre les anciens SS aient lieu du tout.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bitburg-Kontroverse
    https://de.wikipedia.org/wiki/Bitburg-Kontroverse

    Massacre d’Ascq
    https://fr.wikipedia.org/wiki/Massacre_d'Ascq

    12e Panzerdivision SS Hitlerjugend
    https://fr.wikipedia.org/wiki/12e_Panzerdivision_SS_Hitlerjugend

    #guerre #massacre #histoire #nazis #justice #droit

  • Aus dem Wörterbuch des Unmenschen
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dolf_Sternberger


    Quand on se met à s’intéresser à la signification des paroles contemporaines on risque immédiatement de tombre dans les pièges qui nous tendent et notre propre conscience et l’origine des mots et expressions. Par conséquence une analyse linguistique marque le début des sciences politiques allemandes après 1945. C’est la collection d’articles Aus dem Wörterbuch des Unmenschen (je n’ai pas trouvé de traduction, le titre signifie Extraits du dictionnaire du barbare ) qui met en question les usances linguistiques courantes de l’époque. On a supprimé de la collection le mot à la mode chez les nazis pour désigner les jeune femmes et jeunes filles Mädel , pourtant je ressens un courant froid dans l’air à chaque fois que mes compatriotes s’en servent naïvement.

    Die Artikel untersuchen anhand von 28 Begriffen die Sprache der Nationalsozialisten, die bis in die heutige Zeit wirkt. Sternberger schrieb in seinem Vorwort zur Buchausgabe von 1957: „… Das Wörterbuch des Unmenschen ist das Wörterbuch der geltenden deutschen Sprache geblieben …“. Es finden sich u. a. Kommentare zu folgenden Wörtern (bzw. deren spezifische Ausrichtung, also ihren Missbrauch bzw. Gebrauch im Nationalsozialismus): Anliegen, Ausrichtung, Betreuung, charakterlich, durchführen, echt, einmalig, Einsatz, Frauenarbeit, Gestaltung, herausstellen, intellektuell, Kulturschaffende, Lager, leistungsmäßig, Mädel, Menschenbehandlung, organisieren, Problem, Propaganda, querschießen, Raum, Schulung, Sektor, tragbar, untragbar, Vertreter, wissen um, Zeitgeschehen . In der dritten Auflage 1967 enthielt das Wörterbuch 33 Begriffe: Mädel wurde herausgenommen, Auftrag, Härte, Kontakte, Menschen, Ressentiments u. a. wurden hinzugefügt (siehe Entmenschlichung ).

    La langue allemande est parsemée d’expressions á caractère douteux , surtout si on ajoute aux termes spécifiquement nazies les expressions à l’origine féodale, militaire et capitaliste. La création d’une langue libre , outil de l’émacipation des opprimés et exploités reste à faire.

    Beutedeutsche
    http://universaar.uni-saarland.de/journals/index.php/tg/article/viewArticle/471/510#82
    Sous les nazis les allemands de la Volksgemeinschaft étaient tout sauf solidaires. On n’appréciait surtout pas les nouveau-venus des provinces annnectées á l’Est. Pour les résidents de l’Allemagne de 1937 ils restaient des allemands de récupération qui faisaient partie du butin de guerre à distribuer à l’équipage du vaisseau corsaire allemand.

    Von besonderer Bedeutung für die nationalsozialistische Volkstumspolitik war die Verordnung zur Regelung von Staatsangehörigkeitsfragen vom 20. Januar 1942. Sie sollte einmal den aufgrund von Umsiedlungsverträgen mit Staaten Ost- und Südeuropas „heim ins Reich“ zu holenden Volksdeutschen die Einbürgerung erleichtern:
    ...
    „§ 1 (3) Der Reichsminister des Innern kann Gruppen von Ausländern, die in einem unter deutscher Hoheit stehenden Gebiet ihre Niederlassung haben oder aus einem solchen Gebiet stammen, durch allgemeine Anordnung die Staatsangehörigkeit verleihen.“
    ...
    Der Volksmund nannte diese Personen treffend „Beutedeutsche“.

    Définition de Beutedeutsche dans le Duden
    http://www.duden.de/rechtschreibung/Beutedeutsche

    Wortart: substantiviertes Adjektiv, feminin
    Häufigkeit: ▮▯▯▯▯
    Rechtschreibung Worttrennung: Beu|te|deut|sche
    Bedeutungsübersicht: (im Zweiten Weltkrieg) außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches lebende weibliche Person deutscher Herkunft mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die durch die Eingliederung der eroberten Gebiete ins Deutsche Reich die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt
    Grammatik: vgl. Deutsche

    Le Beutegermane est situé sur un niveau encore inférieur au Beutedeutscher
    https://de.wikipedia.org/wiki/Beutegermane

    Beutegermanen wurden (geringschätzig) die „Volksdeutschen“ genannt, die im Zweiten Weltkrieg aus ihren Siedlungsgebieten im Osten (Sowjetunion) zurück nach Deutschland kamen (meistens mit der zurückweichenden deutschen Wehrmacht).

    Mit Beutegermanen bzw. Beutekameraden bezeichnete man im Wehrmachts-Jargon „nicht-germanische“, zwangsrekrutierte Soldaten der Wehrmacht (z. B. ca. 250.000 junge Polen aus dem ostoberschlesischen Grenzgebiet), die zwangsweise „eingedeutscht“ wurden und die deutsche Uniform tragen mussten. Außerdem wurden so die nicht-deutschen Einheiten bzw. Soldaten der Divisionen der Waffen-SS bezeichnet.

    In lingua veritas. LTI mit und gegen Klemperer gele­sen
    https://germanica.revues.org/2462

    Première tentative d’étudier la langue du Troisième Reich, que son auteur considère comme un bilan provisoire, LTI (Lingua Tertii Imperii) est, aujourd’hui encore, d’une importance insurpassée. La manière dont le savoir philosophique s’y adosse au vécu historique est proprement unique. Cependant la formule qu’utilise Klemperer pour caractériser ses analyses de la langue nazie – In lingua veritas – vaut aussi mutatis mutandis pour la sienne. Car celle-ci se révèle problématique à trois niveaux  : 1. En s’acharnant à vouloir purifier, désinfecter et guérir la langue allemande du mal nazi, LTI finit par reprendre à son compte certains idéologèmes véhiculés par la langue du Troisième Reich. 2. Un épisode décrit dans LTI où Klemperer est pris, par mimétisme involontaire, d’une irrépressible envie de vomir, peut donner l’occasion de réfléchir sur la problématique de l’assimilation judéo-allemande. 3. Klemperer perçoit des similitudes entre la langue du sionisme et celle des «  vainqueurs  ». Sa propre analyse ne fait pourtant que multiplier ces effets de miroir.

    Langage autoritaire et résistance dans la littérature allemande consacrée aux Provinces de l’est allemandes
    https://revuesshs.u-bourgogne.fr/textes&contextes/document.php?id=1471

    La perte des Provinces de l’est allemandes en 1945 a été à l’origine d’une abondante littérature exprimant la révolte, le deuil et l’interrogation sur le passé allemand. Cet article analyse quelle place et quelles formes occupe dans cette littérature le discours autoritaire du IIIème Reich qui a fait l’objet d’analyses scientifiques nombreuses. Ceci amène à constater que ce discours apparaît toujours comme un élément pernicieux, venu de l’extérieur des régions considérées et plaqué sur les particularismes locaux qu’il corrompt à la fois par son agressivité et l’uniformisation imposée, et qu’il est finalement responsable de la disparition des Provinces de l’est. C’est souvent par un mélange d’ironie et de tragique que les auteurs dénoncent sa volonté de puissance en lui opposant un autre discours, en soulignant ses outrances et en jouant avec le recul du temps.

    Voici un exemple pour les pièges mentionnés au début :

    « Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort » (3/3)
    http://www.deutschlandfunk.de/ich-fuerchte-mich-so-vor-der-menschen-wort-3-3.1184.de.html?dram:art

    Die Angst vor der drohenden Verdrängung des Deutschen qua Fremdwort begleitet den Gebrauch der deutschen Sprache schon einige Jahrhunderte lang: Waren es in früheren Epochen vor allem Fremdwörter aus dem Französischen, so sind es schon seit einigen Jahrzehnten vor allem gewisse Anglizismen, welche mit schöner Regelmäßigkeit engagierte Sprachkritiker auf den Plan rufen. Letztere sorgen sich darüber hinaus auch immer wieder um Stilblüten, die falsche Verwendung von Dativ- und Genitiv-Formen, die sträfliche Vernachlässigung von Konjunktiven.

    „Laienlinguistische Sprachkritik“ nennt solches Tun die akademische Sprachwissenschaft, die sich selbst wohlweislich jeder Werturteile enthält. Sie verweist auf den antiquierten Sprachbegriff, der solchen sprachlichen Reinheitsbestrebungen zugrunde liegt. Während sich in der Linguistik nämlich spätestens mit Ferdinand de Saussure zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Auffassung von Sprache durchsetzte, die, statt auf naturgegebenen Gesetzmäßigkeiten, auf einem per Konvention oder Vereinbarung geregelten System von Zeichen beruht, hielt die populäre Sprachkritik an einem Begriff von Sprache als einem Organismus fest, der „erkranken“ und „verfallen“ kann und deshalb „geschützt“, „bewahrt“ und „gepflegt“ werden muss.

    #wetter_zum_helden_zeugen #Allemagne #langue #nazis