• Menschliches Versagen - „Arisierung“ jüdischen Eigentums - YouTube
    https://www.youtube.com/watch?v=qh_3JUxUFcY

    Die Dokumentation „Menschliches Versagen“ von Michael Verhoeven erzählt nicht nur von der Enteignung jüdischer Bürgerinnen und Bürger, sondern auch davon, dass diese Ereignisse heute noch immer vertuscht werden. Der Film basiert auf dem Buch von Prof. Wolfgang Dreßen: „Deutsche verwerten ihre jüdischen Nachbarn. Dokumentation zur Arisierung“.

    #Allemagne #histoire #nazis #auf_deutsch #film

  • Forgotten trials: the other side of Nuremberg

    A landmark in the history of international criminal justice, the Nuremberg Tribunal saw 24 major Nazi criminals brought to trial, with judges from the Allied powers presiding over the hearings. Eleven prominent Nazis were sentenced to death, while others received short prison sentences or no penalty at all. But, says Orwell Prize-winning author AT Williams, while the Nuremberg Tribunal became a symbol of the ‘free world’s’ choice of justice in the face of tyranny, aggression and atrocity, it was only a tiny fragment of a whole system of largely forgotten war crimes trials organised by the Allies across Europe

    http://www.historyextra.com/article/bbc-history-magazine/forgotten-trials-other-side-nuremberg
    #histoire #WWII #deuxième_guerre_mondiale #seconde_guerre_mondiale #nazis #procès_de_Nuremberg

    • Superbe article. Très éclairant. Et quand on le coaxe avec le film Une jeunesse allemande de Jean-Gabriel Périot, qui, lui, s’intéresse à la génèse de la RAF, on conprend bien comment l’imperfection terrible (et coupable) de cette justice sans moyens a permis que de nombreux anciens SS, plus ou moins proéminents dans la hiérarchie nazie, se sont ensuite refondus dans la population allemande et pour certains ont gravi l’échelle sociale jusqu’à des positions fortes et que les anciens alliés, singulièrement les Américains, ont fermé les yeux pour des motifs d’enjeux économiques liés à la fameuse reconstruction de l’Allemagne (ce qui est seulement suggéré dans la fin de cette article, alors que c’est LA raison aussi pour cette injustice cf le chapitre sur le sujet dans le tome III de la Destruction des Juifs d’Europe de Raul hilberg).

  • Einer der letzten Zeitzeugen der NS-Zeit: Ein Münchner, der nicht vergisst - München - Abendzeitung München
    http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.einer-der-letzten-zeitzeugen-der-ns-zeit-ein-muenchner-

    Von den Nazis verfolgt, als kommunistischer Aktivist eingesperrt, für seinen Einsatz für Erinnerung und Demokratie geschätzt: Ernst Grube und sein Leben zwischen Ausgrenzung und Anerkennung.

    "Durch mein ganzes Leben zieht sich die Suche nach Gemeinschaft“, beginnt Ernst Grube mit leiser Stimme. Klein und schmächtig, mit schlohweißem Haar steht er auf dem Königsplatz. Er wirkt verloren zwischen den imposanten klassizistischen Gebäuden, die den ehemaligen Aufmarschplatz der Nationalsozialisten umgeben. Grube ist einer der letzten Zeitzeugen für dieses dunkelste Kapitel in der deutschen Geschichte. Kaum ergreift der 82-Jährige das Wort, hören die ihn umringenden Menschen gebannt zu. Er spricht von Diskriminierung, Verfolgung und Protest.

    75 Jahre zuvor. Es dauert nicht lange, bis der junge Ernst Grube ins Visier der nationalsozialistischen Diktatur gerät – als Sohn einer Jüdin und eines evangelischen Vaters, der mit den Kommunisten sympathisiert. Er wächst in der Herzog-Max-Straße am Stachus auf, dort, wo die Nazis die Hauptsynagoge der Münchner Juden im Juni 1938 auf Befehl Hitlers niederreißen.

    „Mein Alltag war bestimmt durch das Nicht-Dazugehören“, sagt Grube. Schon als Achtjähriger muss er den gelben Judenstern an der rechten Brust tragen und wird dafür von seinen deutschen Altersgenossen verachtet und verspottet.

    Unsicherheit prägt die Kindheit von Ernst Grube und seinen Geschwistern Werner und Ruth. Die Nazis werfen die Familie aus der Wohnung am Stachus, die Kinder kommen in ein jüdisches Kinderheim in der Schwabinger Antonienstraße. „Dort waren wir zwar von den Eltern getrennt, jedoch vor Anfeindungen geschützt“, sagt Grube. Im November 1941 ist Schluss mit dieser heilen Welt. Die meisten Kinder und die „Tanten“, wie er die Erzieherinnen nennt, werden nach Litauen deportiert und erschossen.

    Grube und seine Geschwister haben Glück: Ihr Vater verweigert die Scheidung von seiner jüdischen Frau und bewahrt die Familie damit vor der sicheren Vernichtung.

    Ein Erlebnis seiner kurzen Jugend bleibt Grube sehr in Erinnerung. Als die Alliierten die Stadt bombardieren, will der gerade mal Elfjährige zusammen mit anderen in den Luftschutzbunker gegenüber des Luisen-Gymnasiums am Hauptbahnhof flüchten. Ihm bleibt wegen seines Judensterns der Eintritt verwehrt. Grube wird später dem Journalisten Thies Marsen von diesem Moment erzählen: „Ich bin dann in den Botanischen Garten und hab mich unters Gebüsch gelegt. Rings um mich sind die Bomben gefallen“. Er überlebt. Knapp.

    Die Kinder kommen in sogenannte Judenlager in Milbertshofen und Berg am Laim. „Im Februar 1945 kam dann der Brief, dass wir uns zur Deportation zu melden haben“, sagt Ernst Grube. „Das war ein Schock.“ Die Mutter wird zusammen mit ihren drei Kindern in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Am 8. Mai werden die Gefangenen von den vorrückenden russischen Truppen befreit. „Ohne die Rote Armee wäre ich heute nicht hier. Sie hat mir das Leben gerettet“, sagt Ernst Grube.

    Grube überlebt das KZ, danach wird er zum Kommunisten

    70 Jahre später steht Grube nun auf dem Königsplatz. Es nieselt und der Wind fegt über die ausgesetzte Weite dieses Orts, doch das stört niemanden. Die Menschentraube lauscht seiner Geschichte. Dieser Geschichte, die Grube schon an mehreren dutzend Schulen in Bayern erzählt hat. Heute erzählt er sie hier, um sich für Stolpersteine einzusetzen. Eine Initiative, die Gedenksteine im Boden verlegen will, um an Menschen zu erinnern, die von den Nazis umgebracht wurden. In der Stadt ist diese Form des Gedenkens umstritten, für Grube ist sie ein persönliches Anliegen.

    Ernst Grubes Leben ist nicht nur durch Verfolgung geprägt, sondern auch durch Protest. „Ende der 40er Jahre heiratete ich meine erste Frau Erika Binder“, erzählt Grube. „Ihr Vater war Kommunist und im Widerstand gegen die Diktatur. Die Nazis haben ihn in Stadelheim erhängt.“ Über seine Frau lernt er Gleichgesinnte kennen, die seine Erlebnisse im Nationalsozialismus zum ersten Mal nachvollziehen können. Bei ihnen findet er die lange gesuchte Gemeinschaft und wird zum politischen Aktivisten.

    Als DKP-Mitglied soll ihm sein Beruf verboten werden

    Als Mitglied der Freien Deutschen Jugend und später der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) beteiligt er sich an der verbotenen Volksbefragung gegen den Aufbau der Bundeswehr und die „Militarisierung der Bundesrepublik“ Anfang der 50er Jahre.

    Als die Gewerkschaften 1953 gegen die Ausweitung der Ladenschlusszeiten protestieren, wird er von der Polizei in der Kaufingerstraße festgenommen. „Die Polizisten haben uns mitten auf der Straße verprügelt, ich habe schützend meine Hände über den Kopf gehalten“, sagt Ernst Grube. Wegen „Widerstands gegen die Staatsgewalt“ wird er zu sieben Monaten Haft in Stadelheim verurteilt. 1956 wird die KPD verboten. Eine zweite mehrmonatige Haftstrafe erfolgt 1958, als er beim Verteilen der illegalen Parteizeitung „Freies Volk“ am Justizpalast erwischt wird. In den 70er Jahren, Ernst Grube ist mittlerweile Berufsschullehrer für Farben und Lacke, soll er als Mitglied der neugegründeten Deutschen Kommunistischen Partei Berufsverbot bekommen. „Erst als ich dem Sachbearbeiter im Rathaus am Marienplatz meinen Judenstern auf den Tisch gelegt habe, änderte sich die Stimmung.“ Der Bescheid wird ohne Gerichtsprozess aufgehoben – ein bundesweit einmaliger Fall.

    Auch in jüngeren Jahren wird Grube noch unter Verdacht gestellt, erhält aber auch Anerkennung. So etwa 2011. Damals wird er namentlich im Verfassungsschutzbericht genannt. In den Augen mancher bayerischer Behörden scheint er immer noch eine potenzielle Gefahr darzustellen. Der Vorwurf: Er nütze als Linksextremist seine Arbeit in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) aus, um kommunistische Ziele zu propagieren.

    An Schulen vermittelt er, wie wichtig die Demokratie ist

    Da Ernst Grube in der Münchner Zivilgesellschaft anerkannt ist, regt sich Unmut – etwa von kirchlicher Seite und aus der SPD. „Da gab es dann schon viel Protest und Solidarität“, betont er. Dies führt zu einem Teilerfolg: Sein Name wird aus dem Bericht gestrichen. Die VVN wird dort nach wie vor genannt.

    Heute genießt Ernst Grube Unterstützung von vielen Seiten. „Ich schätze ihn sehr weil er als Zeitzeuge in Schulen auftritt und sehr deutlich macht, wie notwendig es ist, für demokratische Verhältnisse einzustehen“, sagt Barbara Kittelberger, evangelische Stadtdekanin in München.

    Der stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag und Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, betont die Gemeinsamkeiten in der Zusammenarbeit mit Ernst Grube in der Stiftung. Er sagt: „Die Person ist bei mir überaus positiv besetzt.“ Ernst Grube sagt dazu: „Diese Unterstützung in München hatte es in jedem Moment meines Lebens gegeben. Es gab eben nicht nur Verfolgung, sondern immer auch Solidarität.“

    2002 erhält er für seine Lebensleistung die Medaille „München leuchtet“ in Silber. Heute ist er stellvertretender Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau und im politischen Beirat des erst kürzlich eröffneten NS-Dokumentationszentrums. Derzeit setzt er sich mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Florian Ritter und vielen anderen Politikern und Prominenten für die Streichung der VVN aus dem bayerischen Verfassungsschutzbericht ein. „Immer noch werden wir als Antifaschisten diffamiert“, sagt er. „Das muss aufhören.“

    Als Ernst Grube seine Rede am Königsplatz beendet und vom Mikrofon zurücktritt, wirkt er gar nicht mehr so klein und verloren.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Grube_(Begriffskl%C3%A4rung)

    #Allemagne #histoire #nazis #Berufsverbot #Kommunistenverfolgung

  • Psychologie des Terrors – Gewalt als Identitätsmerkmal in der arabisch-islamischen Gesellschaft: DIAS - Düsseldorfer Institut für Außen- und Sicherheitspolitik
    http://www.dias-online.org/127.0.html

    Erschienen als DIAS-Analyse Nr. 12, Februar 2005

    Marwan Abou-Taam geboren am 23.05.1975 in Beirut, studierte Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Islamwissenschaften in Göttingen, Beirut und Aix-en-Provence. Er promoviert derzeit mit einem Graduiertenstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema: Innere Sicherheit im Spannungsfeld des internationalen Terrorismus und der Weltordnungspolitik.
    In diesem Kontext absolvierte er mehrere Forschungsaufenthalte im Nahen Osten u.a. am Centre for Arab Unity Studies sowie der American University of Beirut. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung für internationale Beziehungen der Sozialwissenschaftlichen Fakultät in Göttingen.

    An dieser Stelle soll auf die Arbeit der beiden Psychologen Ferracuti und Bruno verwiesen werden, die im Rahmen ihrer Forschung festgestellt haben, dass kein wirklich wissenschaftlicher Beweis dafür existiert, das ein psychologischer oder gar organisch-neurologischer Schaden als Ursache für Gewaltbereitschaft von Terroristen gesehen werden kann,1 auch wenn es Einzelfälle von Terroristen gibt, bei denen psychologische Deformationen festgestellt werden können. Dennoch haben Versuche, die Motive von Terroristen als Charakterdispositionen psychologisch zu erklären, bislang zu keinen messbaren Ergebnissen geführt. Der Terrorist reflektiert seine Gewalt und setzt sie gezielt ein. Seine Handlung ist kein Affekt, auch ist sie kein Ausdruck vom triebhaften Genuss am Morden. Vielmehr wird die Gewalt gewollt und langfristig geplant sowie strategisch eingesetzt.2 Ähnlich sind die Ergebnisse des Psychoanalytikers Ernst Federn, der zum Schluss kommt, dass Terroristen nicht zwangsläufig pathologische Charaktere seien.3 Eine sozialpsychologische Annährung am Phänomen kann meiner Meinung nach im Bereich der Anomie gesucht werden. Wenn traditionelle Normen in der alten Weise nicht mehr verpflichtend und neue Normen, dem alten Verpflichtungsgrad entsprechend, noch nicht vorhanden sind, entsteht ein Kulturzustand, den Emile Durkheim als den der Anomie bezeichnet.4 Von einem solchen Zustand ist bei den meisten arabischen Gesellschaften, die sich in einer konzentrierten Transformationsphase befinden, heute auszugehen.

    #terrorisme #Arabie #islam #nazis #psychologie

  • Bruno Bettelheim et la psychologie de la terreur
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bruno_Bettelheim


    Bruno Bettelheim est connu pour avoir développé des explications pour la non-action des opprimés. Elles sont toujours d’actualité malgré les critiques concernant son comportement en tant que médecin. Il est moins connue que son collègue et co-détenu à Buchenwald Ernst Federn a conribué à ces réflexions. Ce n’est pas étonnant quand on sait qu’il a partagé le sort d’Eugen Kogon l’auteur de L’état SS et a passé toute l’époque entre le début de l’occupation nazie d’Autriche et la libération à Buchenwald. Leur psychologie de la terreur constitue le lien direct entre l’existence dans les camps et la réalité de vie des opprimées dans les sociétés de l’Ouest.

    Integration innerhalb der Massengesellschaft

    Die Ausführungen, die er zum Thema Integration des Individuums in die Massengesellschaft machte, bezogen sich in ihrer extremsten Form auf die Erfahrungen im KZ. Bettelheim betont aber mehrfach, dass die notwendige Erkenntnis über die innere Natur des Menschen nur dann verstanden werden könne, wenn man den Nationalsozialismus und die KZs nicht als überwundene Verbrechen, sondern als systemimmanente Bestandteile eines faschistischen Systems begreife, welches einem Ideal folge. In vielen Beispielen weist er nach, dass das Individuum in der heutigen postindustriellen Gesellschaft noch immer den gleichen Herausforderungen ausgesetzt sei wie die Deutschen im Dritten Reich. Insofern ging es ihm nicht um eine Abrechnung mit den verbrecherischen Methoden der SS und der Gestapo, sondern um das Offenlegen natürlicher Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichem Zwang und dem Autonomiebestreben des Individuums.[2]
    Autonomie und Angst

    Bettelheim führt aus, dass es ein Zeichen des Massenstaats ist, dass dieser Druck auf seine Bewohner ausübt. Die Menschen werden z. B. im Bereich der Arbeitszeit zu gravierenden Anpassungen gezwungen. Nach Bettelheim sollte das Individuum, um seine persönliche Reife und volle Integration als Person erhalten zu können, prüfen, inwiefern und auf welche Art es dem auferlegten Arbeitszwang nachkommen will bzw. kann. Wenn der Staat in dieser Frage jedoch sehr viel Zwang ausübt, bleibt dem Individuum kein Entscheidungsspielraum, weil es existentiell bedroht ist, wenn es dem Anspruch des Staates nicht genügen kann bzw. möchte.

    Die Folge ist, dass das Individuum sich größtenteils willenlos anpasst bzw. anpassen muss, um in der Gesellschaft, in der es lebt, zu existieren. Dies führt im Extremfall zu einem Abbau von Selbstachtung und Identifikation gegenüber der eigenen Lebenssituation und Krise. Ein zentraler Punkt im Erreichen von Autonomie ist die Überwindung von Angst. Wenn die eigene Anpassung an die Anforderungen des Staats unüberwindbare Ängste freisetzt, so findet ein entgegengesetzter Prozess statt, wenn dennoch versucht wird die Angst zu überwinden. In diesem Moment gibt es eine Stagnation, die das Individuum daran hindert, weiterhin nach Autonomie zu streben, weil dies die Desintegration oder zumindest teilweise Ausstoßung aus dem gesellschaftlichen Leben bedeuten würde. Hier haben wir es mit einer double bind Struktur zu tun, die vordergründig keine Lösung zulässt, solange sie akzeptiert wird.

    Die Folge ist, dass das Individuum so aus der eigenen Existenz und dem eigenen Handeln nicht mehr ausreichend Selbstwertgefühl und Anerkennung finden kann und diese in den Idealisierten Vorstellungen, die der Staat als Gegenleistung anbietet, sucht und findet. So kann in einer Art Symbioseleistung der narzisstische Selbstwert vorübergehend stabilisiert werden. Im Beispiel des Dritten Reiches forderte das nationalsozialistische System bedingungslose Anpassung des Einzelnen, um ihm einen (scheinbar) glorreichen Platz innerhalb einer bedeutenden Rasse zuzuweisen (Deutschland muss leben, auch wenn ich sterben muss).[2]
    Autonomie und Trägheit

    Laut Bettelheim braucht das Individuum für das Aufrechterhalten seiner Autonomie eine permanente Überprüfung der Lebenswirklichkeit. Entziehe der Staat seinen Bürgern sukzessiv die Gestaltungsräume, dann zwinge er diese zum Widerstand. Werde auch dieser Widerstand gebrochen, so verwandle sich die gesamte Gesellschaft Schritt für Schritt in eine kollektive Desintegration, bei der die eigene Angst vor Veränderung zugunsten einer seelischen Trägheit ausgetauscht werde.

    Konkret macht Bettelheim diese Beobachtung am Beispiel der Juden im Dritten Reich deutlich: Zunächst schränkte das Nationalsozialistische System nur die Geschäftstätigkeit der Juden ein und hoffte diese so zur Emigration zwingen zu können. Dies taten jedoch nur wenige. Die Mehrheit der Juden passte sich an und war davon überzeugt, dass das Leben für sie irgendwie weitergehen könne. In der Folge wurden die Rechte und Freiheiten der Juden immer weiter eingeschränkt, ohne dass es zu großem Widerstand kam. Laut Bettelheim hätte diese zu beobachtende Trägheit der Juden die Nationalsozialisten erst auf den Gedanken gebracht, sie massenweise vernichten zu können. So stellt Bettelheim die Frage, wie sich hunderte von Juden von einem einzigen SS-Mann widerstandslos in die Gaskammern führen ließen, wo sie diesen problemlos hätten überwältigen können. Er erklärt dieses Verhalten mit der völligen Desintegration der Menschen, die nicht mehr den geringsten Impuls zum Widerstand verspüren konnten.[2]
    Zwang und Bedürfnisse

    Bettelheim führt aus, dass das Individuum in der Massengesellschaft zwischen den Polen Zwang und Bedürfnisse operieren müsse. Werden die Anpassungen in Richtung Zwang zu stark, könne das Individuum seine Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen und diese daher auch nicht mehr integrieren. Führe die Anpassung zu stark in Richtung Bedürfnisse, dann zerfalle die Gesellschaft in Einzelpersonen. In jedem Fall aber sei die Anpassungsleistung eine spezifisch auf die Situation zugeschnittene Maßnahme, bei der das Individuum abwägen müsse, was seinen Bedürfnissen am ehesten gerecht werde.

    Um diese seelischen Balance herzustellen, müssen dem Individuum aber zunächst einmal seine Bedürfnisse (nicht Wünsche) bewusst sein. Hier sieht Bettelheim seine zentrale Forderung, wenn er schreibt, wir dürften uns nicht mehr mit einem Leben zufriedengeben, in dem die Bedürfnisse unseres Gefühls dem Verstand fremd seien. Er mahnt eindringlich in der Aufarbeitung der Naziherrschaft die Entwicklung nicht mit der Überwindung des Bösen zu erklären. Vielmehr sei die menschenverachtende Entwicklung des Dritten Reichs die natürliche Folge der systematischen Entindividualisierung einer ganzen Gesellschaft. Auch wenn es weder Gestapo noch Konzentrationslager mehr gebe, bestünde das Spannungsfeld zwischen Massenstaat und Individuum unverändert fort.[2]
    Autistische Störung aufgrund emotionaler Kälte

    Auf einem anderen Feld argumentierte Bettelheim nach der Aufarbeitung seiner KZ-Erfahrungen folgendermaßen: Er vergleicht das Lebensgefühl von autistischen Kindern mit der Gefühlslage der KZ-Häftlinge. Beide hätten extrem seelische Deformationen zu erleiden, da sie von ihrer Umwelt die Botschaft erhielten, dass es besser sei, sie wären tot. Er beobachtete, dass Häftlinge, die noch einen Rest an Kontakt zu einem Menschen außerhalb des Lagers aufrechterhalten konnten, eine wesentlich höhere Überlebenschance gehabt hätten. Häftlinge, die jede Verbindung zu einem anderen Menschen verloren hatten und nur noch in der tödlichen Wirklichkeit der Lager existieren mussten, starben meist schnell.

    Diese These bindet er in die Behandlung seelisch schwer gestörter Kinder in der Orthogenic School ein und kommt zu Erkenntnissen, die in der damaligen Zeit sehr kontrovers diskutiert wurden. Seiner Meinung nach kann eine seelisch kalte Mutter das Entstehen eines Selbst im Kind so gravierend stören, dass es keine sozialen Kontakte aufbauen kann und unter den Symptomen des autistischen Formenkreises leidet.

    Ernst Federn
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ernst_Federn

    Als Jude und Trotzkist war Federn im KZ Buchenwald einer doppelten Gefahr ausgeliefert: Er musste sich dort nicht nur gegen die SS, sondern auch gegen seine Mitgefangenen in der von Stalinisten dominierten Häftlingsselbstverwaltung durchsetzen.[8] Mit einem Trotzkisten zu reden, war verboten. Es gab allerdings einen berühmten kommunistischen Gefangenen, der im Lager unerhörte Dinge durchgestanden hatte. Mit dem habe ich sehr viel über Psychoanalyse gesprochen. Er ließ es sich nicht verbieten, mit mir zu sprechen. Da er großen Einfluss auf die anderen hatte, bekam ich den Ruf des Psychoanalytikers im Lager. Man konnte nun doch mit mir sprechen, die Leute konnten mit mir über sich und ihre Probleme reden.

    Einige Monate war Bruno Bettelheim Federns Mitgefangener, und die beiden diskutierten über die Psychologie des Terrors.

    Anfang April 1945 wurde Federn von seinem trotzkistischen Freund und Mithäftling Karl Fischer, der ebenfalls Mitglied der „Revolutionären Kommunisten Österreichs“ gewesen war, knapp vor der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald vor einem Todesmarsch durch Übergabe dessen eigener weißen Lagerschutzbinde gerettet. Ernst Federn selbst dazu: „Wie Sie ja wohl wissen, Karl rettete mein Leben in einer (sic!) der kritischsten Momente vor der Befreiung. Ich fühle mich für immer an ihn (sic!) verpflichtet.“


    Hochzeitsphoto von Ernst Federn und Hilde Paar vom 2. Februar 1947 mit den Trauzeugen Lazaire Liebmann (l), Ernest Mandel (m) und Maria Hoffmann (r.)

    Ernst Federn – Versuch einer Psychologie des Terrors
    http://www.hagalil.com/2010/04/psychologie-des-terrors

    Ernst Federn zum 100. Geburtstag : Versuch einer Psychologie des Terrors
    http://publikative.org/2014/08/26/ernst-federn-zum-100-geburtstag-versuch-einer-psychologie-des-terrors

    Es war im Jahre 1940 als, wieder einmal, eine Kompanie jüdischer Häftlinge im Lager Buchenwald, ein sogenannter „Judenblock”, zur Strafe exerzieren mußte. Diese Übungen bestanden aus allerlei „Sportarten“, wie Laufen, Hüpfen, Kriechen, Rollen, etc., die für junge Rekruten auf einem Sportplatz geeignet sein mögen, aber für unterernährte übermüdete Menschen und ältere Jahrgänge – nach einem schweren Arbeitstag, meistens mit schlechtem Schuhwerk versehen und von Schlägen ständig bedroht – eine unvorstellbare Tortur bedeuten, an der viele zugrunde gingen.
    Ein solches Strafexerzieren also brachte mich, während ich lief, hüpfte und andere Übungen ausführte, auf die Idee, eine „Psychologie des Terrors” zu schreiben; und das kam so: Die Befehlsgewalt hatte an diesem Tag ein vielleicht 18jähriger SS-Mann mit einem sympathischen Jungengesicht. Anfangs gab er seine Befehle auch nur zögernd, offenbar zum ersten Mal, und man sah ihm an, wie unsicher er sich fühlte. In der ersten Viertelstunde wunderte er sich anscheinend selbst darüber, daß er, ein so junger Bursche, durch ein einziges Wort zweihundert erwachsene Menschen zum Laufen oder Springen antreiben konnte. Ich beobachtete den jungen Peiniger und bemerkte, wie sehr seine Züge denen eines kleinen Jungen ähnlich wurden, der, voller Erstaunen, zum ersten Mal mit Lebendigem spielt. Wie ein kleiner Junge bekam auch unser Peiniger bald mehr Mut. Die Befehle wurden immer schneller und freier gegeben, und jedesmal gefiel es ihm besser, die Gefangenen auf seine Befehle hin vor sich „herumtanzen” zu sehen. Jeder Soldat weiß, wie unangenehm ein solches Exerzieren ist, denn auch für Rekruten ist es eine der unangenehmsten Strafarten. Unser SS-Mann wußte also sehr gut, was er uns antat, und man konnte geradezu von einem Moment zum anderen beobachten, wie er in den Sadismus hineinglitt, in dem er sich allerdings sehr wohl zu fühlen schien.

    Psychologie des Terrors, Schriften des Analytikers Ernst Federn werden zu dessen 100. Geburtstag neu aufgelegt
    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/20524

    Federns Grundannahmen für die Analyse lauten: »Erstens, dass von Kindheit an jeder Mensch über starke, wilde Triebe verfügt, die der Anständige und Gesunde zu beherrschen lernt, während der Asoziale und Kranke ihnen in verschiedenen Formen nachgibt, die in Widerspruch zu den Formen des sozialen Lebens stehen. Zweitens, dass Erziehung und die Umwelt, die im größten Maße von der Beschaffenheit des Staates abhängen, jene Instanz heranbilden, die erst dem Individuum die Triebbeherrschung ermöglicht.« Etwas vereinfacht gesprochen analysiert Federn daher nationalsozialistische Täter als seelisch erkrankte Menschen, die nicht gelernt haben, ihre wilden Triebe zu beherrschen. Häftlinge, die sich ihnen unterordnen, beschreibt Federn in ähnlicher Weise.

    Eine weitere Grundannahme formulierte Federn 1994 in einem Aufsatz über den Psychoanalytiker Bruno Bettelheim, der, wie er selbst, einige Zeit in Buchenwald terrorisiert wurde: »Ich glaube, dass die breite Öffentlichkeit niemals die seelischen Zustände der Opfer des Nationalsozialismus nachvollziehen kann und sie daher auch niemals wirklich verstehen wird. Der Holocaust war ein Ereignis von historischer Außergewöhnlichkeit, weil er in einem hochzivilisierten Land geschah. Der Rückfall einer Gesellschaft wie der deutschen auf die Einstellung des Altertums, in dem Völker ohne Bedenken ausgerottet wurden, ist einfach unmöglich.«

    Versuche zur Psychologie des nationalsozialistischen Terrors – Psychosozial-Verlag
    https://www.psychosozial-verlag.de/2346

    Karl Fischer (Widerstandskämpfer) – Wikipedia
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Karl_Fischer_(Widerstandsk%C3%A4mpfer)

    Im KZ Buchenwald rettete er Anfang April 1945 knapp vor der Befreiung als Mitglied des Lagerschutzes seinem Freund, dem Psychoanalytiker Ernst Federn, der ebenfalls Mitglied der Revolutionären Kommunisten Österreichs (RKÖ) gewesen war, nach dessen eigenen Angaben das Leben, indem er ihn vor einem Todesmarsch durch Übergabe seiner eigenen weißen Lagerschutzbinde bewahrte. Dadurch begab er nicht nur sich selbst in große Gefahr, dies dürfte auch ein Grund für seine spätere Verschleppung in die UdSSR gewesen sein. Laut Ernst Federn könnten nämlich österreichische stalinistische KZ-Häftlinge Karl Fischer beim NKWD denunziert haben, weil er ihm die weiße Binde verschafft hatte.

    #pschologie #nazis #résistance

  • Theodor-Loos-Weg 1-52 in Berlin - KAUPERTS
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Theodor-Loos-Weg-12353-Berlin


    Berlin ehrt 1966 den Präsidenten der Reichsfilmkammer. Na gut, aber was ist mit der Leni-Riefenstahl-Straße und dem Veit-Harlan-Platz? Wenn schon denn schon, aber wenn die AfD so weitermacht, kann man das ja nachholen.

    Name seit 5.8.1966

    Im Dritten Reich fungierte er als Präsident der Reichsfilmkammer. Nach 1945 war Loos an Berliner Bühnen engagiert, ging dann aber nach Tübingen und schließlich nach Stuttgart.

    Theodor Loos – Wikipedia
    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Loos


    Nach „dem Krieg“ gab es dann doch weniger Engagements für den Schauspieler Loos. Der war nicht einverstanden.

    Theodor Loos selbst erklärte in seinen Gesuchen um Auftrittsgenehmigung, dass es ihm in seiner Position am Rundfunk kaum möglich gewesen wäre, sich dem Eintritt in die NSDAP zu entziehen und dass die Auszeichnungen die Folge, nicht die Voraussetzung seiner erfolgreichen Karriere gewesen seien.

    Was für ein Argument. Unsere Lieblingsleni hatte sich ihre Sporen auch vor dem Nazireich verdient und Thea von Harbou auch und so weiter und so fort. Dass Heinrich George im sowjetischen Internierungslager Oranienburg starb war nicht schön, sollte jedoch niemand zu Tränen rühren. Mitgemacht haben sie alle und profitiert wurde auch zu Genüge. Und so bedarf es schon einer Anstrengung wie der Falladas, der nach „Jeder stirbt für sich allein“ unsere Achtung trotz seiner Kollaboration verdient hat.

    1935 ernannte ihn Goebbels zum Reichskultursenator, 1937 folgte die Ernennung zum Staatsschauspieler durch Adolf Hitler.

    1942 wurde er beim Großdeutschen Rundfunk Leiter der Künstlerischen Wortsendungen. Er leitete die Sonntagssendung: „Unser Schatzkästlein“. Daneben gehörte er zum Kuratorium der Goebbels-Stiftung für Kulturschaffende und war Präsidialbeirat der Kameradschaft der Deutschen Künstler und der Reichsfilmkammer.

    Im August 1944 nahm ihn Goebbels in die Gottbegnadeten-Liste der unentbehrlichen Schauspieler auf, die er für seine Propagandafilme benötigte.

    Auszeichnungen und Ehrungen
    1937: Staatsschauspieler
    1951 Württembergischer Staatsschauspieler
    1954: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    Am 5. August 1966 wurde im Berliner Bezirk Neukölln der Theodor-Loos-Weg nach ihm benannt.

    #Berlin #Neukölln #Gropiusstadt #Theodor-Loos-Weg #Nazistraße

  • Was verbindet Rechtsextremisten und Islamisten ? | Telepolis
    https://www.heise.de/tp/artikel/49/49847/1.html


    Image : Johann von Leers – Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_von_Leers
    Il y a des élements communs à l’extrémisme de droite et à l’islamisme. C’est connu et c’est évident, mais d’où viennent-ils ?

    Auf einer Tagung sah man in der Idee der Ungleichheit, Ablehnung der offenen Gesellschaft oder dem Kult der Männlichkeit Ähnlichkeiten

    L’héritage du nazisme

    nach 1945 flohen Nazis aus Deutschland in den Nahen Osten, wo sie etwa die Muslimbruderschaft unterstützten, die bis heute ein Vorbild für islamistische Organisationen in der arabischen Welt ist. Auf diese Weise wurde viel antisemitisches Gedankengut in den Nahen Osten exportiert. Johann von Leers zum Beispiel, einer der führenden antisemitischen NS-Agitatoren, kam 1955 nach Ägypten und konvertierte sogar zum Islam.

    Dans Wikipedia on trouve un article sur von Leers qui est une paraphrase d’un article dans Die Zeit du 27 mai 2010 intitulé La rédemption par l’extermination .

    Erlösung durch Vernichtung
    http://www.zeit.de/2010/22/GES-Johann-von-Leers/komplettansicht

    Die Deutschen müssen zurückkehren zum Glauben der Germanen

    Weit davon entfernt, sich ausschließlich mit »deutscher Art und Rasse« zu beschäftigen, widmete er sich neben seinem Jurastudium der Geschichte der osteuropäischen Völker. Zu diesem Zweck eignete er sich sogar russische, polnische, ungarische und türkische Sprachkenntnisse an. Nach Rechtsreferendariat und Promotion in Rostock ging er 1925 nach Berlin, wo er an der Schule für orientalische Sprachen Japanisch lernte. Seine Sprachkompetenz und sein Familienhintergrund ebneten ihm 1926 den Weg ins Auswärtige Amt, wo er als Kulturattaché für den Fernen Osten den diplomatischen Vorbereitungsdienst durchlief.

    Er kam zu dem Schluss, dass der Erste Weltkrieg ein Teil des jüdischen Kampfes um die Weltherrschaft gewesen sei, dass »die Juden« hinter der verhassten Republik stünden und dass man ihnen entgegentreten müsse, um die Menschheit vor der »Versklavung durch die Juden« zu retten.

    Am 1. August 1929 trat er in die NSDAP ein. Noch im selben Jahr wurde er einer der engsten Mitarbeiter von Joseph Goebbels. Leers gab die NS-Zeitschrift Wille und Weg mit heraus und avancierte, seit 1932 verheiratet, zum Schulungsleiter des Nationalsozialistischen Studentenbundes.

    Als Leers nach fast vier Jahren der Agitation das Erlebnis der nationalsozialistischen Machtübernahme zuteil wurde, sah er darin keineswegs den Schlusspunkt, sondern lediglich den Anfang eines Prozesses, der die Deutschen von den Juden erlösen sollte. Dazu zählte er auch eine völlige Erneuerung der Religion. Zu diesem Schluss war bereits der Tübinger Religionswissenschaftler Wilhelm Hauer gekommen, der in seinen Forschungen die Urformen einer indogermanischen Religion freizulegen suchte und der sich seit Jahren für einen von allen christlich-jüdischen Elementen gereinigten »Deutschen Glauben« einsetzte.

    Ziel der Deutschen Glaubensbewegung war es zunächst, neben den großen Kirchen als gleichberechtigte Konfession anerkannt zu werden. Den Anspruch, die »wahre Religion der Deutschen« zu repräsentieren, versuchten ihre Vertreter, unter denen es außer Hauer noch weitere Universitätsprofessoren gab, durch die Anwendung rassenbiologischer Theorien auf die Religionswissenschaft zu belegen. Ihrer Theologie zufolge gab es so etwas wie ein gottgegebenes »religiöses Artbild«, das jeder Rasse eigen sei. Dieses gelte es zu entdecken, zu pflegen und vor fremden Einflüssen zu schützen.

    In seinen [Leers] Augen blieb das Christentum eine Kombination aus »Minderwertigkeit und jüdischer Philosophie« und war deshalb fest mit der »jüdischen Weltverschwörung« verbunden. Wolle man sich ganz von den Einflüssen der Juden befreien, müsse man auch den christlichen Glauben abschaffen und die Deutschen zu ihren prähistorischen religiösen Wurzeln zurückführen, zum Glauben an die germanischen Götter, Mythen und Mysterien.

    ... seine Hoffnung, von Argentinien aus in Deutschland den Kampf gegen die »Judentyrannei« neu entfachen zu können, wurde bitter enttäuscht. Im September 1955 kam es zum Putsch gegen Präsident Juan Perón ...
    ... eine weitere Bastion war den Umtrieben des Weltjudentums zum Opfer gefallen. ...

    Hatten sie bis 1955 ungehindert hetzen können, nutzten nun jüdische Verbände und Politiker des liberalen Spektrums die Gunst der Stunde, um gegen sie und ihre Nazipostille vorzugehen.

    In Ägypten konvertiert er zum Islam und nennt sich Omar Amin von Leers

    Wieder musste sich Leers nach einer neuen Heimstatt umschauen. Weiterhin am Islam interessiert, hatte er während seines Aufenthalts in Buenos Aires den Kontakt zum ägyptischen Botschafter gepflegt. Der ermöglichte ihm nun die Ausreise nach Ägypten, das Leers für eines der wenigen verbliebenen Länder hielt, die der jüdischen Unterwanderung standhielten.

    Er befand sich erst wenige Monate an seinem neuen Wirkungsort Kairo, da sah er auch hier dunkle Mächte am Werk. Im Herbst 1956 besetzte die israelische Armee die Sinai-Halbinsel. Aber zum ersten Mal seit seiner Zeit in Argentinien glaubte er wieder Grund zur Hoffnung zu haben: »Ich bewunderte die islamischen ›Ulama‹ [Religionsgelehrten], wie sie ihr Volk mit der Kraft des Idealismus erfüllten, und werde es nie vergessen, wie die Kompanien nach Port Said ausrückten unter dem Ruf: ›Allahu Akbar!‹« Nach Gesprächen mit verschiedenen geistlichen Würdenträgern, unter anderem mit dem alten Bekannten Amin al-Husseini, verabschiedete er sich von der Idee eines »religiösen Artbilds« und gab dem universellen Anspruch des Islams nach.

    Leers’ Konversion zum Islam – er nannte sich nun Omar Amin von Leers – kann man als Abschied von seinem »Glauben an das deutsche Volk« verstehen, das keine Anstalten machte, sich gegen die »Bonner Judenrepublik« zu erheben. Jetzt wollte er an der Seite des Führers des jungen Ägyptens, Gamal Abdel Nasser, weiter die jüdische Weltverschwörung bekämpfen. Entgegen allen Gerüchten über seine Verbindungen zur ägyptischen Regierung gelang es ihm jedoch nicht, tatsächlich irgendeinen Einfluss zu gewinnen.

    #fascisme #nazis #islamisme #histoire #antisémitisme #Allemagne #Égypte #Argentine

    • Le très très gros problème à ça, c’est qu’on met de côté le fait que dans la région plein d’autres partis pas du tout islamistes ont des racines à chercher de ce côté de l’influence fasciste du début du XXe siècle (italien ou allemand). On trouve des influences directes chez les Chrétiens du Liban, chez des laïcs syro-libanais, chez des autocrates égyptiens, une grosse partie du sionisme, etc. etc.

    • @nidal Tu as sans doute raison pour l’Arabie et le Levant.

      Ce qui m’intéresse c’est l’origines et la phénoménologie actuelle de l’idéologie nazie en Allemagne.

      J’ai l’impression que cet assemblage d’idées farfelues et meurtrières décrit comme un mouvement circulaire à travers l’histoire et la géographie.

      L’idéologie nazie est mise au monde dans des traités antisémites au début du dixneuvième siècle dans les bas fonds des petits états féodaux allemands, elle se glisse comme un passager clandestin dans les discours de l’empereur Guillaume II. quand il revendique sa place au soleil face aux colonialistes francais et britanniques, enfin elle trouve son apogée dans les publications et actes des nazis entre ’33 et ’45 .

      De 1968 à 1989 elle passe à travers une phase d’hibernation avant de reprendre surface sous des formes plus ou moins violentes et meurtrières qui comprennent les positions xénophobes de chrétien-démocrates bavarois, le terrorisme NSU, les mouvements de type Pegida et la conquête du parti conservateur bourgeois AfD par l’extrême droite .

      En ce moment nous nous trouvons face à l’insertion de ce parti au fortes composantes nazies dans le système parlementaire et nous somme témoins des résultats meurtriers de « l’engament international » allemand proclamé par le pasteur-président Gauck qui réussit á se faire passer comme antifasciste parce qu’il a collaboré avec la CIA contre le fascisme rouge.

      Vu d’une perspective allemande il est indispensable de s’intéresser à la continuité obscurcie de la transmission des idées et traditions nazies. Il est impressionnant de voir à quel point les idéologies repressives et réactionnaires se ressemblent et se fécondent mutuellement. On comprend alors comment il est possible que l’héritage de nos ancêtres nous tombe sur les pieds, que le fascisme et le nazisme existent toujours et que terrorisme dont on prétent qu’il a ses origines dans un fanatisme oriental est en réalité une coproduction internationale à laquelle l’Allemagne capitaliste continue d’apporter du capital, des idées et des armes.

      L’histoire de Johann von Leers et de ses relations avec Mohammed Amin al-Husseini est révélatrice pour le fait que le venin nazi existe partout et qu’il faut le combattre partout.

      Je vois ton point, parce que nous aussi sommes parfois confrontés avec un petit groupe qui a résussi à infiltrer la gauche et se réclame comme tel alors qu’il défend des positions impérialistes pro-US et pro -Israel . Je parle des Antideutsche qui pourrissent systématiquement toute discussion en traitant d’antisémite chacun qui ne partage pas leur défense sans condition d’Israel et de son gouvernement en place.

      Je profite de l’occasion pour re-publier l’invitation à une rencontre avec Harri Grünberg qui parlera de l’influence des Antideutsche. La soirée promet des discussions intéressantes.

      Die Linke Steglitz-Zehlendorf, Mitgliederversammlung, Thema : EINFLUSS DER ANTIDEUTSCHEN
      http://www.dielinke-steglitz-zehlendorf.de/politik/termine/detail/zurueck/termine-18/artikel/mitgliederversammlung-zehlendorf-3

      Montag, 7. November 2016, 18.30 Uhr, im „Mittelhof" (Bibliothek), Königstr. 42-43 in Zehlendorf-Mitte

      Mitgliederversammlung Zehlendorf
      Thema: EINFLUSS DER ANTIDEUTSCHEN
      Referent: Harri Grünberg, Mitglied des Parteivorstandes Die Linke und Mitglied der internationalen Kommission beim Parteivorstand

  • Berlin exhibition—“Mass Shootings: The Holocaust from the Baltic to the Black Sea 1941-1944” - World Socialist Web Site
    http://www.wsws.org/en/articles/2016/10/28/mass-o28.html

    Berlin exhibition—“Mass Shootings: The Holocaust from the Baltic to the Black Sea 1941-1944”
    By Verena Nees
    28 October 2016

    Mass Shootings: The Holocaust from the Baltic to the Black Sea 1941–1944, September 28, 2016–March 17, 2017

    A small, but nonetheless very significant exhibition—75 years after the invasion of the Soviet Union and the massacre of thousands of Jews at Babi Yar in Ukraine—is currently on display at the Berlin Documentation Centre, a history museum in Berlin located on the site where the Gestapo and SS had their headquarters from 1933 to 1945. The Documentation Centre displays documents, photos, videos and audio exhibitions related to the Nazi crimes

    #guerre #histoire #seconde_guerre_mondiale #nazisme

  • #nazis dans la poudre : un essai révèle, un roman anticipe
    https://www.mediapart.fr/journal/culture-idees/131016/nazis-dans-la-poudre-un-essai-revele-un-roman-anticipe

    « Pervitine. Stimulant pour le psychisme et la circulation sanguine. Dépression, hypotonie, fatigue, narcolepsie, convalescence postopératoire » Dans L’Extase totale, Norman Ohler raconte l’histoire du IIIe Reich du côté des stupéfiants, sans minorer la responsabilité de Hitler. Dès1933, Leo Perutz, avec son roman La Neige de saint Pierre, envisageait les liens entre #drogue et nazisme.

    #Culture-Idées #Essais

  • DVD « La dernière femme du premier train » de Daniel Friedmann - Communiqué de presse - Editions Montparnasse - La Culture en DVD, Blu-ray et VOD

    http://www.editionsmontparnasse.fr/presse/communiques/la_derniere_femme_du_premier_train

    Le portrait bouleversant, réalisé sur une quinzaine d’années, d’Hilda Hrabovecka, dernière survivante du premier train arrivé à Auschwitz le 26 mars 1942. Un film essentiel, digne et touchant pour comprendre la vie à l’intérieur des camps de concentration, mais aussi mettre en avant les rapports troubles entre le régime nazi et la Slovaquie (seul pays à avoir payé le Troisième Reich afin de déporter sa population juive).
    Un documentaire à découvrir à l’occasion du 70e anniversaire de la libération des camps et de la fin de la Seconde Guerre mondiale.

    #documentaire #shoah

  • Être bien logé pour fabriquer des milliers de beaux bébés ?

    L’ombre du #nazisme plane sur l’#eugénisme. Il a pourtant aussi conduit à des mesures de #protection_sociale. À travers l’histoire d’une #cité-jardin alsacienne poursuivant un projet nataliste et eugéniste, Paul-André Rosental déploie les multiples facettes de cette doctrine complexe, en montrant les diverses recompositions de ses usages politiques au cours du XXe siècle.


    http://www.metropolitiques.eu/Etre-bien-loge-pour-fabriquer-des.html
    #Alsace #natalité #Wacken #urbanisme #histoire #Strasbourg #livre

  • Joseph Goebbels’ 105-year-old secretary: ‘No one believes me now, but I knew nothing’ | World news | The Guardian

    https://www.theguardian.com/world/2016/aug/15/brunhilde-pomsel-nazi-joseph-goebbels-propaganda-machine

    ‘It was rare for us to see him in the mornings,” says Brunhilde Pomsel, her eyes closed and chin in her hand as she recalls her former boss. “He’d walk up the steps from his little palace near the Brandenburg Gate, on to which his huge propaganda ministry was attached. He’d trip up the steps like a little duke, through his library into his beautiful office on Unter den Linden.”

    She smiles at the image, noting how elegant the furniture was, the carefree atmosphere where she sat in an ante-chamber off Joseph Goebbels’ office with five other secretaries, how his nails were always neatly manicured.

    #nazisme #shoah #génocide

  • La deuxième vie de Hans Landa - un ancien SS devient le plus célèbre spécialiste de la langue et litérature francaise dans l’Allemagne d’après guerre.
    http://www.jungewelt.de/m/artikel/291657.eine-deutsche-karriere.html

    »Der Fall Jauß«, das ist erstens die steile Karriere des am 12.12.1921 geborenen und am 1.3.1997 gestorbenen Konstanzer Romanisten Hans Robert Jauß als hochdekorierter SS-Hauptsturmführer. Jauß begann im Zweiten Weltkrieg 17jährig seine Laufbahn im SS-Regiment »Deutschland«, worauf seine Dienste in der SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade »Nederland« und in der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division »Nordland« folgten. Er schulte dann ideologisch die aus frankophonen ausländischen Nazisympathisanten bestehenden SS-Verbände der Grenadierdivision »Charlemagne« und nahm aktiv an der Belagerung Leningrads sowie an der »Bandenbekämpfung« auf dem Balkan, d.h. möglicherweise an der Niedermetzelung sowjetischer und jugoslawischer Partisanen durch die ob ihrer Bestialität berüchtigten SS-Divisionen, teil.

    Der Potsdamer Romanistikprofessor Ottmar Ette zählt im Stakkato einer Kurzliste die Höhepunkte von Jauß’ Karriere unterm Hakenkreuz als »nach Aktenlage« jüngstem Hauptsturmführer der gesamten SS auf: Jungzugführer der HJ, Eintritt in die freiwillige Waffen-SS-Verfügungstruppe, SS-Anwärter 1939, SS-Schütze 1940, SS-Sturmmann 1940, SS-Unterscharführer 1941, SS-Untersturmführer 1941, SS-Obersturmführer 1943, SS-Hauptsturmführer 1944. Seine Orden und Auszeichnungen: Infanterie-Sturmabzeichen in Bronze 1941, EK 2. Klasse 1942, EK 1. Klasse 1943, Deutsches Kreuz in Gold 1944.

    »Der Fall Jauß« ist zweitens die wissenschaftliche Karriere dieses Romanisten, der in der BRD zum führenden Literaturtheoretiker aufstieg. Er entwickelte in seinem berühmten Vortrag von 1967 »Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenschaft« die sogenannte »Rezeptionsästhetik« an der neu gegründeten, den traditionalistischen Ballast konservativ-deutscher Observanz abwerfenden Reformuniversität Konstanz, die er u.a. mittels der von ihm mitgegründeten Forschungsgruppe »Poetik und Hermeneutik« grundlegend modernisierte. Seine Lehre, die die altväterliche Produktionsästhetik ablösen wollte und den Hauptakzent literarischer Wirkung in die Rezeption des Lesers verlegte, fand in den philologischen Abteilungen der Geisteswissenschaften weltweit Eingang in Lehre und Forschung.

    #lettres #nazis

  • Elfriede Brüning - Ich musste einfach schreiben, unbedingt ...
    http://www.jotwede-online.de/archiv/0209/bruening.htm

    Die Berlinerin trat mit 22 Jahren dem „Bund Proletarisch-Revolutionärer Schriftsteller“ bei. Heute ist sie die letzte Überlebende dieser Vereinigung, der einst u.a. Anna Seghers, Friedrich Wolf und Ludwig Renn angehörten. Auch in diesem Kontext bietet der nun vorliegende Briefwechsel über beinahe 80 Jahre tiefe Einblicke in Literaturentwicklung, Geschichte und Politik und Alltagsleben damals wie heute.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Elfriede_Br%C3%BCning

    Zentralbild-Funck, 21.11.1953 Zum Monat der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft Schriftstellerbasar in Berlin. Am 21.11.1953 veranstalteten der Deutsche Schriftstellerverband und die Sektion Literatur der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft im Berolinahaus am Alexanderplatz einen Schriftsteller-Bazar. Zu Ehren des Monats der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft verkauften bekannte deutsche Schriftsteller Bücher ihrer sowjetischen Kollegen. UBz: Die Schriftstellerin Elfriede Brüning unterhält sich mit Elfriede Hannemann (rechts) von der Händel-Schule in Friedrichshagen.

    ##DDR #femmes #nazis #littérature

  • Boycott the Olympic Games! - The Bowery Boys: New York City History
    http://www.boweryboyshistory.com/2008/04/boycott-olympic-games.html

    It’s been awhile since America faced the potential of an Olympic Games boycott. The debate about Beijing is still being waged in the press. America withdrew from the Moscow Olympics in 1980. And in 1936, there was an equally emphatic cry to boycott the Olympics in Berlin, Germany — and New York City led the protest.

    This seems logical, as New York was America’s center for Jewish culture; many Jewish athletes (most notably, world record hurdler Milton Green) would eventually sit out these Olympics anyway, in protest to Hitler’s purging of his Olympic team of Jewish athletes. Hitler had relented in his original dictate to ban all Jewish athletes from all countries, but who could blame any athlete from wishing to avoid such an event fraught with toxic politics?
    ...
    Despite the bad blood with city leaders, New York City hosted the Olympic trials the next year in July on Randalls Island at the former Downing Stadium. (Downing was ripped down in 2004 and replaced with Icahn Stadium.) New Yorkers got to witness firsthand the now-legendary prowess of Jesse Owens who then went on to snatch four gold metals from Hitler’s games.

    But while Owens was busy showing up the Nazis, a ‘protest’ Olympics were being held at Downing that same summer. The World Labor Athletic Carnival or ‘Counter-Olympics’ featured over 400 American athletes in a display more of solidarity than actual competition. Although it was organized by the Jewish Labor Committee, its no surprise to find as co-chairs of the ‘counter-Olympics’ the two former rivals who had desperately tried to boycott the games in the first place — Mahoney and LaGuardia.

    Anti-Nazi Olympics (1996)
    http://www.writing.upenn.edu/~afilreis/Holocaust/olympics.html

    August, 1996 — This month marks the 60th anniversary of the World Labor Athletic Carnival, held on August 15th and 16th at New York’s Randall’s Island to protest the holding of the 1936 Olympics in Nazi Germany. The two day event, organized by the Jewish Labor Committee with the active support and cooperation of a number of unions and labor bodies, brought over 400 athletes from across the country to compete in what became known as the “Counter-Olympics.” Honorary co-chairs of the event included New York Governor Herbert Lehman, NYC Mayor Fiorello LaGuardia, American Federation of Labor President William Green and Judge Jeremiah Mahoney, former President of the Amateur Athletics Union of the United States and a leader of the “Move the Olympics” movement, who resigned from the American Olympic Committee to protest holding of the 1936 Olympics in Berlin. Chairing the Labor Committee of the Carnival was Isidore Nagler, Vice President of the International Ladies’ Garment Workers’ Union.

    The story of this episode in labor history begins in late 1934, when the newly-formed Jewish Labor Committee (JLC) [see attached sidebar] learned about plans to hold the 1936 in Berlin. Early in 1935, JLC Chairman Baruch Charney (B.C.) Vladeck was invited to join the “Move the Olympics Committee” headed by Samuel K. Maccabee. Soon thereafter, JLC Executive Secretary Isaiah Minkoff and Vladeck began work on organizing a massive anti-Nazi demonstration to take place while the Olympics were taking place in Berlin. The JLC decided to organize a"counter Olympics" in New York City. The public event, held over the August 15th - 16th weekend at the newly-opened Municipal Stadium on Randall’s Island, brought together hundreds of athletes from various sectors in the United States and abroad, and gained the imprimatur of the Amateur Athletic Union, the highest body for such games.

    This anti-Nazi protest was widely covered in the general, labor and Jewish press of the time. The event was so successful that another one was held the following year. Although the latter of course had less direct connection with the anti-Berlin Olympics protests of 1936, it nevertheless gave an opportunity during the summer of 1937 to publicly protest the Nazis and their activities.

    The World Labor Athletic Carnival was a unique publicity vehicle to support those in New York and around the world who actively opposed holding the Olympics in Berlin and thereby giving prestige and legitimacy to Hitler and his regime. At the same time, it gave visibility to the Jewish Labor Committee and other groups and individuals active in the anti-Nazi struggle.

    –- historical details courtesy JLC Collection, Robert F. Wagner Labor Archives, New York University

    JEWISH LABOR COMMITTEE, FOUNDED IN 1934 TO OPPOSE NAZISM NOW LIAISON BETWEEN LABOR MOVEMENT, JEWISH COMMUNITY

    The JLC had its founding Convention in February 1934 in Manhattan.

    Chaired by Baruch Charney (B.C.) Vladeck, the Committee was formed by leaders of the International Ladies’ Garment Workers Union, the Amalgamated Clothing Workers of America, the Workmen’s Circle, the Jewish Daily Forward Association and other kindred groups in response to the rise of Nazism in Europe. Before the United States’ entry into World War II, the JLC made every effort to alert the world to the danger posed by the Nazis and their allies. Then, the JLC raised emergency funds for partisan forces, rescued over a thousand Jewish and non-Jewish political and cultural leaders, and organized an American coordinating committee of European trade union leaders who were operating in exile from New York. After the war, the Jewish Labor Committee was actively involved in relief and rehabilitation work for the survivors. Many of the individuals rescued Western Europe by the JLC returned to their homelands and established democratic institutions, parties and trade union movements.

    Today, the Jewish Labor Committee works to mobilize the historically strong relationship between the Jewish community and the trade union movement on issues of shared concern.

    Jewish Currents - March - April 2005 The Jewish Labor Committee and the Challenges Facing Labor
    http://www.jewishcurrents.org/2005-mar-lyon.htm

    Just as Nazism was taking power in Germany. Jews in the American labor movement were terribly concerned about developments in Europe. We had a range of contacts with European labor and socialist groups who understood the threat of fascism. We formed the Jewish Labor Committee to support organizations and people in the struggle in Europe. We were involved in anti-Nazi boycotts and, together with the American Jewish Congress, formed the Joint Boycott Council. In 1936, we organized a “counter-Olympics” [in response to the Munich Olympic Games — Ed.]. The “World Labor Athletic Carnival,” as it was called, was held on New York’s Randall’s Island.

    The World Labor Athletic Carnival of 1936: An American Anti-Nazi Protest
    http://www.jstor.org/stable/23882636

    Edward S. Shapiro
    American Jewish History
    Vol. 74, No. 3 (March 1985), pp. 255-273
    Published by: The Johns Hopkins University Press

    Nicht drum kümmern - Wie Rassisten, Antisemiten und Nazis 1936 die »olympische Idee« kontrollierten: »Race«, ein Film über Jesse Owens
    http://www.jungewelt.de/m/artikel/291091.nicht-drum-k%C3%BCmmern.html

    Von Peer Schmitt - Noch mehr »Zeit für Legenden«. Diesmal, pünktlich zum Beginn der Olympischen Spiele in Rio, meint das die Legende von Jesse Owens, vierfacher Goldmedaillengewinner und damit erfolgreichster Sportler der Sommerspiele 1936 in Berlin. Im Original heißt der Film allerdings mit plakativer Doppeldeutigkeit »Race«.

    Rassismus kann subtil sein. Wie im doch ziemlich paternalistisch daherkommenden Verhältnis zwischen dem Leichtathleten Owens (Stephan James)und Larry Snyder (Jason Sudeikis), seinem Trainer an der Ohio State University, deren Sportstipendiat der in ärmlichsten Verhältnissen in Alabama aufgewachsene Owens war.

    Rassismus kann brutal offen sein. Wie in dem Film das Footballteam der Ohio State in der Kabine auf keinen Fall nach Owens duschen möchte: »Ihr Nigger habt zu warten, bis ihr an der Reihe seid«.

    Auch die Olympischen Spiele der Neuzeit waren von Beginn an eine Phantasie von Rassisten. Allen voran der Begründer der olympischen Bewegung Baron Pierre de Coubertin selbst. Für Coubertin, Jahrgang 1863, konservativer Erziehungsreformer im Frankreich der dritten Republik, ist der Sport zugleich Symptom und Mittel der Modernisierung. Ursprünglicher Auslöser seiner Reformideen war die Niederlage Frankreichs im Krieg gegen Preußen 1870/71. Der Sport sollte die offenbar verweichlichte französische Jugend wieder auf Vordermann bringen, damit sich so eine Schlappe nicht noch einmal ereignete. Coubertins Rassismus zeigte sich offen anlässlich der dritten Olympischen Spiele in St. Louis 1904, die er nicht mit seiner Anwesenheit beehrte. Als explizit »peinlich« empfand er die dort in das Programm eingebetteten »Anthropoligical Days«, deren Veranstaltungen, so Coubertin rückblickend in seinen »Olympischen Memoiren«, »für Neger, Indianer, Filipinos und Asiaten reserviert waren«. So was konnte er natürlich nicht gutheißen.

    Die Olympischen Spiele 1936 bei den Nazis befürworte er, auch wenn er damals nicht mehr allzuviel zu melden hatte. Er starb 1937 in Genf, ökonomisch ruiniert. Kurz vorher hatte das Deutsche Reich ihm eine mehr als symbolische Danksagung in Form von 10.000 Reichsmark zukommen lassen.

    Einer der Hauptverfechter der olympischen Idee war zu jene Zeit bereits Avery Brundage. Als führender US-Sportfunktionär ist er zwangsläufig auch eine der zentralen Figuren in dem Owens-Biopic. Gespielt wird er von Jeremy Irons. Brundage galt als tyrannisch und arrogant. Verkörpert von Irons bekommt diese Arroganz noch eine obszöne Nonchalance verpasst.

    Dabei gibt es bei der AAU (Amateur Athletic Union) einen ernsthaften politischen Konflikt. Deren Vorsitzender Jeremiah Mahoney (William Hurt) befürwortet aufgrund der rassistischen Politik der Nazis einen Boykott der Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Diese Haltung wird auch von der schwarzen Bürgerrechtsorganisation NAACP unterstützt. Owens folgte zunächst, zumindest dem Lippenbekenntnis nach, der Boykottforderung. Brundage/Irons antwortet den versammelten Sportfunktionären lapidar: »Wann haben Sie denn das letzte Mal 18 Löcher (sprich eine Partie Golf) mit einem Juden oder einem Neger gespielt?«

    Auch der historische Brundage gab sich selten Mühe, seinen Anisemitismus zu verstecken. Für ihn gab es bei den Nazis gar keine »Rassendiskriminierung«. Die jüdischen Sportler seien schlicht nicht gut genug, behauptete er. So etwa in einer Rede im Juli 1935: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Anteil jüdischer Sportler in 40 Jahren olympischer Geschichte mehr als ein Prozent ausgemacht hat.« Tatsächlich hatten jüdische Sportler allein bei den Sommer- und Winterspielen 1932 insgesamt 23 Medaillen gewonnen.

    Bei den Spielen in Berlin wurden die jüdischen Sprinter Sam Stoller und Marty Glickman vermutlich auf Druck der Nazis und von Avery Brundage für den Finallauf der 4-mal-100-Meter-Staffel aus dem Team zurückgezogen. Wohl auch gegen den ausdrücklichen Willen von Owens, der ursprünglich für die Staffel (mit der er nicht trainiert hatte) nicht vorgesehen war, dann aber als deren Startläufer in Weltrekordzeit die Goldmedaille gewann.

    »Ich bin Baumeister (Builder) und kein Diplomat!« sagt der Film-Brundage und wird nach Berlin geschickt, um »den Krauts« bei einem informellen Treffen mal zu erklären, sie sollten die allgegenwärtige antisemitische Propaganda vor und während der Spiele vorübergehend unterlassen (ein Plan, der historisch auf den hohen SS-Funktionär und Reichsminister für Ernährung Richard Walther Darré zurückgeht). Und sie sollten sich nicht weiter darum kümmern, ob die USA »Juden, Neger oder Marsmenschen« zu den Spielen schicken. Brundage erklärt den Nazis, »wie sie ihren Laden zu führen haben, damit er läuft«. Im Film gibt es eine gespenstische Szene, in der Brundage Jesse Owens bei der Hand nimmt und diesen inmitten einer Partymeute von Naziprominenz auch Hitler persönlich vorstellen möchte. Der lässt sich natürlich verleugnen.

    Was in dem Film nicht vor- und auch sonst ein wenig zu kurz kommt: Die Olympischen Spiele in Berlin wurden von nicht wenigen US-amerikanischen Sportlern und Institutionen tatsächlich boykottiert. Sie richteten im August 1936 in New York eine Art Gegenolympiade aus, den World Labor Athletics Carnival, und wiederholten diesen im folgenden Jahr noch einmal.

    #jeux_olympiques #1936 #Berlin #Allemagne #USA #nazis #résistance

  • Der NSU-Prozess: Wahrheitsfindung mit angezogener Handbremse | CILIP Institut und Zeitschrift
    https://www.cilip.de/2016/07/12/der-nsu-prozess-wahrheitsfindung-mit-angezogener-handbremse/#more-11817

    12. Juli 2016 Heiner Busch, Interview mit Rechtsanwältin Antonia von der Behrens

    Antonia von der Behrens ist eine der NebenklagevertreterInnen im Prozess vor dem Oberlandesgericht München. „Die Hoffnung unserer MandantInnen, dass der Prozess eine weitere Aufklärung bringen würde, wurden enttäuscht“, sagt die Berliner Anwältin im Gespräch mit Martin Beck und Heiner Busch.

    Ende Mai 2016 wird der Prozess gegen Beate Zschäpe und vier weitere Unterstützer des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ bei 286 Hauptverhandlungstagen angekommen sein. Mit einem Abschluss wird im Herbst dieses Jahres gerechnet. Sicher sei das aber nicht, sagt Antonia von der Behrens. Das Gericht mache keine Ansagen, was aus seiner Sicht an Beweisaufnahmen noch offen ist.

    #Allemagne #terrorisme #extrême_droite #nazis #résistance #justice

  • NSU-Watch | NSU Watch
    https://www.nsu-watch.info/nsu-watch

    Die rassistische Mordserie des »Nationalsozia­listischen Untergrunds« (NSU) markiert eine Zäsur in der bundesrepublikanischen Ge­schichte. Die Taten des NSU, sein Netzwerk und die Rolle der Behörden sind noch lange nicht aufgeklärt.

    NSU-Watch wird von einem Bündnis aus rund einem Dutzend antifaschistischer und antirassistischer Gruppen und Einzelpersonen aus dem ganzen Bundesgebiet getragen, die seit über einem Jahrzehnt zum Themenkomplex arbeiten.

    Der Kern der momentanen Arbeit von NSU-watch ist die Beobachtung des Strafprozesses am Oberlandesgericht in München. Wir sind an jedem Verhandlungstag im Gerichtssaal dabei, berichten über Twitter (@nsuwatch) und erstellen detaillierte Protokolle.

    #Allemagne #terrorisme #extrême_droite #nazis #résistance #justice

  • Blick in den Abgrund | Telepolis
    http://m.heise.de/tp/artikel/36/36065/1.html

    Heute steht einer der infamsten Propagandafilme des Dritten Reiches auf dem Programm. 1943 verlieh Joseph Goebbels dem Regisseur für seine Verdienste die Professorenwürde, am selben Tag wie Veit Harlan (Jud Süß). Trotzdem blieb Wolfgang Liebeneiner nach dem Krieg relativ unbehelligt. Das mag daran gelegen haben, dass der Antisemitismus von den Nazis ganz offen propagiert, das eigentliche Thema von Liebeneiners Film hingegen sehr vorsichtig angepackt wurde, weil mit Widerstand in der Bevölkerung zu rechnen war. Das machte es hinterher leichter, sich herauszureden. Es ging um die Euthanasie, die Vernichtung von „lebensunwertem“ Leben. Der Film heißt Ich klage an.

    #Allemagne #histoire #film #idéologie #nazis #euthanasie

  • #PaintBack : la chasse aux #croix_gammées

    L’idée est née à Schöneberg, un quartier animé de #Berlin, lorsque les habitants ont découvert un graffiti représentant un drapeau nazi au beau milieu d’un terrain de jeu. Depuis trois ans, les activistes de l’initiative #PaintBack s’engagent contre le racisme, en détournant les symboles nazis. Rencontre à Berlin.

    http://info.arte.tv/fr/paintback-la-chasse-aux-croix-gammees
    #street-art #graffiti #graffitis #nazisme #symboles #espace_public #détournement #Allemagne #art_de_rue
    cc @albertocampiphoto @reka @clemencel

  • Depuis 1990 les collaborateurs nazis des pays baltes ont droit au régime de retraite des fonctionnaires allemands
    http://www.jungewelt.de/m/artikel/289767.kein-gr%C3%BCndungsmythos.html


    Le journal Junge Welt publie un extrait d’un nouveau livre qui tire une comparaison entre les procédures judiciaires contre les criminels nazis à l’Ouest et à l’Est.

    Über den Umgang der DDR-Justiz mit den Tätern und Funktionären des Naziregimes existieren allerlei Mythen. Bundesdeutsche Historiker werfen dem sozialistischen Staat gerne vor, die auf seinem Boden vorgenommene Entnazifizierung habe lediglich der Herrschaftslegitimation gedient. Sie sei als ein »Gründungsmythos« des Landes zu betrachten. In ihrem am kommenden Montag erscheinenden Buch »Im Namen des Volkes. Ermittlungs- und Gerichts­verfahren in der DDR gegen Nazi- und Kriegsverbrecher« widersprechen Dieter Skiba und Reiner Stenzel einer solchen Sicht auf die Geschichte. Sie arbeiten zudem heraus, wie sich DDR und Bundesrepublik bei der Verfolgung der Täter unterschieden. Die beiden Autoren waren im Ministerium für Staatssicherheit (Mfs) der DDR tätig und dort unter anderem mit Untersuchungen gegen Nazi- und Kriegsverbrecher betraut. Wir veröffentlichen an dieser Stelle Auszüge aus ihrem Werk in redaktionell bearbeiteter Form. (jW)

    Le cas des collaborateurs baltes n’est qu’un exemple particuliérement révoltant d’une pratique généralisée.

    BRD machte Täter zu Opfern

    Nach 1990, also nach dem Untergang der DDR und der Sow­jetunion, beantragten etwa 100.000 Personen aus den baltischen Republiken als ehemalige Kriegsfreiwillige der Waffen-SS in der Bundesrepublik eine »Kriegsrente«. Auf diesen Sachverhalt stieß der Belgier Alvin De Coninck, als Ende 2011 die deutschen Steuerbehörden von rund 13.500 ehemaligen belgischen Zwangsarbeitern Steuern von 17 Prozent auf die ihnen bewilligten Entschädigungszahlungen forderten, und das sogar rückwirkend bis 2005 (siehe dazu auch jW-Themenseiten vom 5. April 2012). Der Sohn eines antifaschistischen Widerstandskämpfers entdeckte bei seinen Recherchen, warum das so war, zunächst die öffentlich nahezu unbekannte Tatsache, dass rund 2.500 belgische Nazikollaborateure Monat für Monat eine Rente aus Deutschland bezogen. Dies ging ganz offenkundig auf eine Entscheidung der Dönitz-Regierung zurück. Bekanntlich existierte im Mai 1945 eine Reichsregierung unter Großadmiral Karl Dönitz, der dann in Nürnberg als Hauptkriegsverbrecher zu zehn Jahren Haft verurteilt werden sollte.

    On découvre le comportement immoral de l’État ouest-allemand à travers la dicrimination des victimes du fascisme.

    Diese deutsche »Regierung« hatte entschieden, dass den Handlangern des Hitlerreiches eine »Kriegsrente« zugestanden würde. Der Rechtsnachfolger des Reichs, die deutsche Bundesregierung, zahlte gemäß Bundesversorgungsgesetz: Pacta sunt servanda, Verträge sind einzuhalten. Dass Kollaborateure – selbst wenn sie als Nazitäter verurteilt und bestraft worden waren – großzügiger bedacht wurden als die Opfer, bekam Alvin De Coninck ebenfalls heraus. Die sogenannten Zusatzrenten für die Nazi-Handlanger betrugen zwischen 475 und 1.275 Euro, während sich die Zwangsarbeiter mit etwa 50 Euro begnügen mussten. Als die Nazi-Kollaborateure aus Osteuropa ihre Gleichbehandlung einforderten, stiegen die Ausgaben des Rechtsnachfolgers deutlich an. Um zumindest etwas zu sparen, beschloss die Bundesregierung die Besteuerung der »Kriegsrenten« mit 17 Prozent. 2012 bezogen europaweit etwa 900.000 Bürger eine deutsche »Kriegsrente«.

    L’injustice continuera tant que les veuves ou enfants de criminels continueront à toucher des fonds.

    Das ARD-Magazin panorama berichtete am 30. Januar 1997 unter der Überschrift »Steuermilliarden für Naziverbrecher – deutsches Recht macht Täter zu Opfern« und stieg mit der provokanten Feststellung ein: Würde Adolf Hitler noch leben, bekäme er zu seiner normalen Rente noch eine »Opferrente«. Er gälte nach heutiger Gesetzgebung als Opfer, weil er bei einem Attentatsversuch verletzt wurde, und dafür bekäme er Geld, unter Umständen mehrere tausend Mark monatlich. »Diese Opferrente beziehen viele der noch lebenden Naziverbrecher oder deren Angehörige. Hier, bei uns in Deutschland, wurden die Täter nicht nur von der Nachkriegsjustiz oftmals geschont, sondern zu Opfern erklärt, und dafür werden sie noch heute verdammt gut bezahlt.«

    Danach präsentieren die Autoren einige Beispiele: Wolfgang Lehnigk-Emden ließ in Italien als Wehrmacht-Leutnant Frauen und Kinder beim »Kampf gegen Partisanen« niedermetzeln. »Nie wurde Lehnigk-Emden für seine nachgewiesenen Morde bestraft – wegen Verjährung, sagt der Bundesgerichtshof. So wurde aus dem von der Justiz verschonten Mörder plötzlich für die Behörden ein Opfer, denn Lehnigk-Emden leidet an einer leichten Beinverletzung von damals. Dafür bekommt der wohlhabende Rentner bis heute jeden Monat neben seiner normalen Rente zusätzlich 708 Mark, eine sogenannte Opferrente.«

    Wilhelm Mohnke ist ehemaliger SS-Hauptsturmführer in der Leibstandarte »Adolf Hitler«. »Seine monatliche Opferrente bekommt er für einen verletzten Fuß. Mohnke war einer der letzten engen Vertrauten Hitlers. Wegen der Erschießung von 72 US-amerikanischen Soldaten, die sich vorher ergeben hatten, gilt er für die US -Regierung als Kriegsverbrecher und darf das Land nicht betreten. (...) Geregelt ist dieser Skandal im Bundesversorgungsgesetz. Voraussetzung ist lediglich: irgendeine Kriegsverletzung und Zugehörigkeit zur Wehrmacht oder Waffen- SS. Selbst eingezahlt haben die Empfänger keinen Pfenning. Das Geld kommt von den rund 100 Versorgungsämtern, aus Steuermitteln. Mal zahlen sie ein paar hundert Mark, mal mehrere tausend pro Monat an die Opferrentner, egal ob Kriegsverbrecher oder nicht.«

    Und die Journalisten brachten 1997 auch besonders widerwärtige Beispiele wie jenes eines ehemaligen KZ -Bewachers. Dieser wurde bei Kriegsende gefangengenommen und wie andere Soldaten auch in ein Gefangenenlager gesteckt. »Später«, so ein im Beitrag befragter Vertreter des Versorgungsamts Schleswig-Holsteins, »hatte er einen Nierenschaden und behauptete, dass der Nierenschaden von dem Schlafen auf dem kalten Steinfußboden entstand.« »Der KZ-Wärter«, heißt es im Beitrag weiter, »beantragte eine Opferrente für zehn Tage Gefangenschaft in einem kalten Zimmer. Das Amt lehnte ab, doch der KZ -Wärter gewann vor Gericht.«

    Un traitement de faveur pour les ennemis du communisme

    »Keine Entschädigung bis heute. Das gilt für viele Kommunisten aus den KZs«, resümieren die Fernsehjournalisten.
    ...
    »Die Naziopfer durften Anträge nur bis 1969 und nur in den Ländern des Westens stellen, Hitlers Kämpfer hingegen können Anträge ewig und weltweit stellen. Dieser Unterschied macht sich auch finanziell bemerkbar. Während nach dem Enschädigungsgesetz letztes Jahr (d. i. 1996 – d. Hrsg.) 1,8 Milliarden Mark an die wirklichen Opfer gezahlt wurden, waren es für Hitlers Kämpfer siebenmal soviel: 12,7 Milliarden Mark – alles aus Steuergeldern, allein im letzten Jahr.

    Knapp die Hälfte dieser Summe geht an Witwen, darunter auch die von Hitlers oberstem Blutrichter Roland Freisler, damals Präsident des Volksgerichtshofes. Die wohlhabende Witwe bekommt bis heute (1997, jW) eine monatliche Zusatzrente von mehreren hundert Mark, weil ihr Mann durch eine Bombe starb. Begründung für die Zusatzrente: Ihr Mann hätte nach dem Krieg Karriere gemacht und entsprechend verdient.«

    In einem 1998 mit der Zeitschrift konkret geführten Interview merkte die Schriftstellerin Daniela Dahn zu diesem Thema an: »Das Bundesbesoldungsgesetz vom März 1992 legte fest, dass es nicht ehrenrührig war, den Nazis zu dienen, um so mehr aber der DDR. Alle Dienstjahre in Institutionen des »Dritten Reichs« und in den eroberten Gebieten werden heute uneingeschränkt für Gehalt und Rente anerkannt, während es in Ostdeutschland für Systemnähe Rentenabzüge gibt. Dass es möglich sein würde, den in der DDR als Kämpfer gegen den Faschismus Geehrten ihre VdN (Verfolgte des Naziregimes, jW)-Renten zu kürzen und dafür Angehörige der Wehrmacht, sogar der SS, auch wenn sie Bürger anderer Staaten sind, mit einer Kriegsopferrente zu versöhnen, dass eine KZ-Wächterin, die dafür zehn Jahre in Bautzen saß, eine Entschädigung von 64.000 Mark erhält, die osteuropäischen KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter aber nichts oder bestenfalls ein symbolisches Almosen – dafür hatte meine Phantasie tatsächlich nicht gereicht.«

    Dieter Skiba, Reiner Stenzel : Im Namen des Volkes. Ermittlungs- und Gerichts­verfahren in der DDR gegen Nazi- und Kriegsverbrecher. Edition Ost, Berlin 2016, 464 Seiten, 29,99 Euro

    A commander ici :

    http://www.eulenspiegel.com/verlage/edition-ost/titel/im-namen-des-volkes.html

    #histoire #Allemagne #nazis #brd #ddr #justice #social

  • L’OPIUM DU PEUPLE
    Quelques citations pour une théorie critique du sport
    Robert Redecker, Hervé Kempf, Marc Perelman, Jean-Marie Brohm.

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    LE SPORT CONTRE LES PEUPLES
    Robert Redecker, 2002 (extraits)

    Les mécanismes médiatiques de nos sociétés nous contraignent à penser en permanence au sport en mettant tous les moyens en œuvre pour nous empêcher de le penser. Y penser sans le penser – ce mot d’ordre s’insinue dans tous les recoins de nos vies [...]. Chacun pense aux sports et aux sportifs dans l’oubli de la pensée, exactement comme si nous étions vidangés de toute conscience. Le sport est l’impensé autant que l’incritiqué des temps contemporains.

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    LE SPORT ÇA SUFFIT !
    Hervé Kempf, Le Monde 3 juin 2012 (extraits)

    "Le sport est devenu l’opium des classes moyennes, la morphine des classes populaires. Mais si Marx jugeait que la religion était l’opium du peuple, du moins notait-il qu’elle exprimait aussi une « protestation contre la détresse ». Le sport n’exprime aucune protestation, seulement la soumission à l’ordre établi."

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    LE SPORT BARBARE
    Marc Perelman, 2008 (extraits)

    Le sport, en quelques décennies, s’est élevé au niveau d’une puissance mondiale incontournable, la nouvelle et vraie religion du XXIe siècle. Sa liturgie singulière mobilise dans le même temps d’immenses masses coagulées dans les stades ou agglutinées devant les écrans de toute taille que les supporters visualisent de façon compulsionnelle. Le sport, désormais un spectacle total, s’affirme comme le seul média structurant dans toute sa profondeur le quotidien de milliards d’individus.
    La critique est devenue impossible. Le sport est devenu une seconde nature, c’est comme le soleil, on ne critique pas le soleil.
    Le sport n’exprime aucune protestation, seulement la sujétion à l’ordre établi.

    Le sport tire toujours sa grande et sa principale force d’une adhésion planétaire, une adhésion de tous ; le sport mobilise d’immenses masses coagulées dans les stades ou solidifiées devant les écrans de télévision (au foyer ou sur les places des grandes villes), des masses qui se déversent ensuite et se vaporisent dans les rues des villes pour fêter la victoire, leur victoire. Par le biais de ses structures locale, nationale, internationale, le sport s’est élevé à la hauteur d’un pouvoir mondial au sens d’une autorité qui tend à couvrir, surplomber et pénétrer toutes les activités d’une société en proie au plus grand désarroi. Le sport s’est constitué comme le fer de lance d’une armée en ordre de bataille vis-à-vis de laquelle, curieusement, ceux qu’il méduse sont écrasés par lui. Rouleau compresseur de la modernité décadente, le sport lamine tout sur son passage et devient le seul projet d’une société sans projet.

    La Nation ce n’est plus un peuple mais une équipe ; ce n’est plus un territoire mais le stade ; ce n’est plus une langue mais les beuglements des supporters. De grandes poussées de nationalisme aiguës ont désormais lieu lors des compétitions sportives. L’engouement pour le sport, les foules compactes d’adhésion, les mobilisations de masse orientées - et sans précédent dans leur ampleur - auxquelles il donne lieu dans les rues des villes ou devant les écrans de télévision indiquent le niveau de régression atteint dans le pays des Lumières. Le déchaînement des supporters, chauffés à blanc, participe de la violence généralisée dont le sport est le garant. S’exhibent partout culte de la force, mépris des faibles, chauvinisme, racisme, xénophobie, antisémitisme, violences dans et hors les stades et brutalités sur tout les terrains. Le sport est la « nouvelle » école de la violence et du racisme puisque, d’abord, le seul but est de battre l’adversaire : l’« autre » ; alors, malheur aux vaincus et malheur lorsque l’autre, par exemple dans le football, n’est pas tout à fait de la même couleur de peau. Et, surtout, le sport ne permet pas de contenir la violence ou de la canaliser, comme le croient certains intellectuels bien naïfs mais, tout au contraire, il la crée, la génère, l’entretient et la diffuse partout : le principal lieu de violence dans la société est aujourd’hui le stade et ses abords, espaces d’incubation sonore et visuelle de la masse, lieux de décharge d’une violence primitive.
    Le sport légitime l’ordre établi, quel qu’il soit.

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    LE FOOTBALL, UNE PESTE ÉMOTIONNELLE
    Jean-Marie Brohm et Marc Perelman, 2006 (extraits)

    La contagion de la peste football qui se répand dans tous les milieux - y compris dans ceux qui avaient été épargnés jusque-là par les slogans débilitants de la "culture foot" et de ses produits dérivés (magazines, anthologies illustrées des champions, gadgets de supporters, etc) - est aujourd’hui un inquiétant indice de la régression culturelle généralisée. Dans le climat du populisme ambiant, avec son idéologie anti-intellectuelle et sa haine de la pensée, il n’est pas anodin que la conquête des âmes par l’opium football soit promue par certains passionnés des passions sportives comme une véritable cause nationale.

    Aux thuriféraires de la "religion atletique" et du "culte de la performance", voici opposée la têtue réalité des faits. Censurées, occultées, refoulées, ces réalités, loin d’être de simples "déviations", "dénaturations" ou "dérives" comme le répètent à l’envi les idéologues sportifs, constituent au contraire la substance même du football-spectacle. Derrière le matraquage footballistique de l’espace public se profilent toujours la guerre en crampons, les haines identitaires et les nationalismes xénophobes. Et derrière les gains, transferts et avantages mirobolants des stars des pelouses, promues "exemples pour la jeunesse", se cachent les salaires de misère, le chômage, l’exclusion, la précarité et l’aliénation culture de larges fractions de la population invitées à applaudir les nouveaux mercenaires des stades comme naguère les foules romaines étaient conviées par les tyrans aux combats de gladiateurs. Le football-spectacle n’est donc pas simplement un "jeu collectif", mais une politique d’encadrement pulsionnel des foules, un moyen de contrôle social qui permet la résorption de l’individu dans la masse anonyme, c’est-à-dire le conformisme des automates.

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    LE STADE BARBARE, LA FUREUR DU SPECTACLE SPORTIF
    Marc Perelman, 1998 (extraits)

    Jamais dans le monde spectacle n’a produit un tel engouement, virant parfois à la furie, jamais sport n’a brassé autant d’argent ni suscité de telles constructions monumentales, Colisées des temps modernes destinés à accueillir le dieu Football. Le stade, « temple de la trêve » offre surtout à l’individu assujetti l’occasion de développer des comportements pathologiques qui peuvent aboutir au déchaînement physique le plus insoutenable. Loin de tout consensus, Marc Perelman analyse ici le spectacle du sport comme moyen de contrôle d’une population soumise et écrasée par un puissant et rigoureux ordre technique et organisationnel.

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    LA COMPÉTITION SPORTIVE COMME PENDANT À LA COMPÉTITION DU MARCHÉ ?
    Jean-Marie Brohm (extraits)

    De même que Marx a dénoncé sans cesse les effets du machinisme capitaliste sur l’ouvrier, il nous faut aussi critiquer les effets sur l’individu de la pratique sportive telle qu’elle tend à s’établir de manière dominante : la compétition. Le sportif est enchainé à son activité, le sport l’aliène, le rive à ses mécanismes.
    ...le travailleur voit ses gestes rationalisés, ils deviennent une concrétisation, une cristallisation de l’espace, c’est-à-dire qu’ils sont canalisés dans l’espace, qu’ils sont codifiés. Cette rationalisation mécanique se retrouve dans le sport, qui est la rationalisation la plus extrême du geste naturel.

    Si la sphère du travail exploité est le domaine de la répression pure, le domaine des loisirs, de la culture de masse est le règne de l’auto répression « librement consentie ».

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    FOOTBALL, UNE ARÈNE BARBARE
    Marc Perelman, novembre 2009 (extraits)

    La violence est pratiquée par de féroces hordes d’amoureux du football, des masses compactes de brutes déchaînées, souvent ivres, et très efficaces dans le dialogue par projectiles interposés avec les pouvoirs publics mais pour qui le football est une part décisive de leur vie, et le stade une famille, une maison. Les différentes expressions de cette violence - dopage, racisme, xénophobie, homophobie, chauvinisme - ressortissent d’une « violence interne », consubstantielle à la seule « logique compétitive » à laquelle le football est associé par toutes ses fibres. Et cette logique tient en des mots simples : affrontement, combat, heurt, collision entre joueurs d’équipes résolues à en découdre, triche.

    Il faut maintenant penser le football tel qu’il est, et non pas tel qu’on l’imagine ou le fantasme. Ainsi, ce n’est pas la violence qui « gangrène » le football ; ce n’est pas non plus une minorité d’ultras qui contamine, mine de rien, de braves gens calmes et pacifiques ; et ce ne sont pas la mondialisation, la médiatisation ou encore la marchandisation qui le corrompent et souillent. La véritable gangrène qui infecte la vie de nos sociétés a pour nom le football ; et le stade est intrinsèquement le lieu où mijotent les futures explosions de violence parce que les lourdes rancœurs politiques et sociales amassées s’associent intimement au football, sont orientées par lui s’exprimant dans des chaudrons tout équipés à les recevoir, à les capter et à les amplifier jusqu’à les faire déborder dans la ville les transformant en colonnes guerrières.

    La violence des supporteurs n’est pas que l’expression d’une détresse sociale ; elle est au cœur du projet du football qui est l’expression de cette détresse sociale ; les mouvements inquiétants d’exaltation et d’identification, de fureur nationaliste n’empoisonnent pas le football, le vrai poison a pour nom le football, le stade en sert de récipient, la ville en devient son territoire.

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    LE SPECTACLE SPORTIF, UNE ALIÉNATION DE MASSE
    Jean-Marie Brohm, Mediapart 2013 (extraits)

    La saturation de l’espace public par le spectacle sportif atteint aujourd’hui des proportions démesurées. Contenu idéologique dominant, souvent exclusif même, des grands médias, des commentaires politiques, des ragots journalistiques, des conversations quotidiennes (y compris chez les intellectuels dits de gauche), le spectacle sportif apparaît comme une propagande ininterrompue pour la brutalité, l’abrutissement, la vulgarité, la régression intellectuelle et pour finir l’infantilisation des « foules solitaires » pour paraphraser l’ouvrage classique de David Riesman.

    Dans une période de crise économique majeure où le chômage atteint des records en Europe la première mystification que favorise le sport-spectacle capitaliste est celle qui amène les classes populaires frappées par la paupérisation et la précarisation à s’identifier à des mercenaires multimillionnaires. En faisant rêver des millions de personnes sur les voitures de sport des « génies » du dribble et de la « passe décisive », sur leurs salaires mirobolants, leurs tatouages, leurs looks, leurs coiffures branchées, leurs frasques nocturnes tarifées, la misérable storytelling footballistique contribue de manière massive à la lobotomisation qui gagne toute la société du spectacle. L’entreprise de déréalisation, d’évasion, de diversion des « merveilleuses histoires du football » ne peut avoir que des effets de dépolitisation, de détournement idéologique, de paupérisation culturelle au profit de l’ordre établi. La « passion » des sports où se déchaînent les « vibrations » de meutes [4] hystériques (olas, chants guerriers, bras et doigts d’honneur [5], trépignements furieux, hurlements vengeurs, appels au lynch, etc.) entraîne non seulement la régression émotionnelle et la fascination pour des spectacles futiles et dérisoires, sinon sanglants et dégradants, mais aussi la polarisation hostile des « commandos sportifs » (PSG contre OM…). Le sport qui est de nos jours la principale marchandise de l’industrie de l’amusement est donc une véritable économie politique de la crétinisation des masses.« On a gagné » hurlent les cerveaux reptiliens en brandissant banderoles ultras, calicots débiles et canettes de bière. La « culture foot » de la délinquance en somme…

    L’autre mystification, encore plus scandaleuse, est celle qui laisse croire que le sport est un facteur de « citoyenneté », de « rapprochement », de concorde civile. Or, les affrontements sportifs, surtout en football, dopés par les enjeux financiers extravagants et exacerbés par les rivalités nationales ou régionales, débouchent de plus en plus fréquemment sur de graves actes de violences sur les terrains (injures racistes, agressions délibérées, blessures) et sur des débordements criminels dans les gradins et autour des stades. Il suffit de suivre attentivement la chronique des incidents, échauffourées, bagarres, provocations, émeutes liés au football pour comprendre qu’il ne s’agit plus d’un « jeu », mais bel et bien d’une forme de guerre civile.

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    COMPÉTITION, LA VRAIE TOXICOMANIE
    Jean-Marie Brohm, 1998 (extraits)

    La théorie critique du sport est fondée sur trois axes principaux :
    
1) Le sport n’est pas simplement du sport, c’est un moyen de gouvernement, un moyen de pression vis-à-vis de l’opinion publique et une manière d’encadrement idéologique des populations et d’une partie de la jeunesse, et ceci dans tous les pays du monde, dans les pays totalitaires comme dans les pays dits démocratiques. On a pu s’en apercevoir au cours de ces grands évènements politiques qu’ont constitué les jeux olympiques de Moscou, les championnats du monde de football en Argentine et, plus récemment, en France. 

    2) Le sport est devenu un secteur d’accumulation de richesse, d’argent, et donc de capital. Le sport draine des sommes considérables, je dirais même, qu’aujourd’hui, c’est la vitrine la plus spectaculaire de la société marchande mondialisée. Le sport est devenu une marchandise-clé de cette société.

    3) Dernier point, l’aspect proprement idéologique. Le sport constitue un corps politique, un lieu d’investissement idéologique sur les gestes, les mouvements. C’est aussi une valorisation idéologique de l’effort à travers l’ascèse, l’entraînement, le renoncement, le sportif étant présenté comme un modèle idéologique. Par ailleurs, le sport institue un ordre corporel fondé sur la gestion des pulsions sexuelles, des pulsions agressives, dans la mesure où, paraît-il, le sport serait un apaiseur social, un intégrateur social, réduirait la violence, permettrait la fraternité, tout ce discours qui me semble un fatras invraisemblable d’illusions et de mystifications.

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    LE SPORT, L’OPIUM DU PEUPLE
    Jean Marie Brohm, 1996 (extraits)

    Intrinsèquement neutre et politiquement correct, le sport œuvrerait essentiellement pour l’amitié, la réconciliation, l’harmonie sociale, la coexistence pacifique, bref, l’apaisement et la résolution de tous les conflits. Si dans son essence la compétition sportive est postulée pure et innocente, c’est qu’elle est présentée comme un besoin fondamental de l’homme, une tendance instinctive, une sorte de disposition naturelle et primitive. Cette représentation du sport comme sphère autonome et apolitique est un mythe tenace qui permet d’occulter la réalité peu reluisante du spectacle sportif contemporain (notamment le dopage et les violences endémiques), ses nombreuses collaborations (ou collusions) avec des régimes politiques totalitaires et son parti pris idéologique réactionnaire. D’une part, le sport est, dès son apparition, indissociable du système capitaliste, dont il est pétri des valeurs, d’autre part, il est une « dépolitisation des réalités du monde » (Michel Beaulieu), dictant à des milliards d’individus une « vision sportive de l’univers ».

    Dans son apparition et tout au long de son processus d’institutionnalisation, le sport (tout comme l’olympisme) est « consubstanciellement intégré au mode de production capitaliste et à l’appareil d’État bourgeois » (Jean-Marie Brohm). L’institution sportive est organiquement, incorporée au système de production capitaliste dans lequel elle s’épanouit. La diffusion et l’emprise planétaire du sport, l’olympisation du monde vont accompagner l’expansion impérialiste du système capitalisme.

    Aussi, il y a homologie de structure et identité de point de vue entre l’organisation sportive et l’organisation capitaliste. Rien d’étonnant que les principes constituants du sport (compétition, rendement, performance, record) reflètent les catégories dominantes du capitalisme industriel. Le sport est porteur de toutes les « valeurs » capitalistes qu’il contribue à plébisciter en les présentant comme « naturelles », comme allant de soi et nécessaires : lutte de tous contre tous (struggle for life), sélection des « meilleurs » et éviction des « moins bons », transformation du corps en une force essentiellement productive, recherche du rendement maximum, de son exploitation optimale (la performance), etc.

    Aujourd’hui plus que jamais, la pratique du sport de haut niveau devient en elle-même une atteinte aux droits de l’homme : le corps du sportif est chosifié, transformé dès le plus jeune âge en chair à records, en « morceaux de viande » (selon l’expression du gardien de but français Pascal Olmeta), en missile balistique. Il existe bel et bien un esclavagisme sportif, une exploitation négrière des athlètes. Gavés d’exercices physiques dès l’enfance (voir les ravages causés par ce que l’on appelle avec diplomatie l’Entraînement Sportif Intensif Précoce), reclus, encasernés dans des centres où la préparation confine au conditionnement, bien souvent nourris (parfois même à leur insu) de produits dopants hautement nocifs, les sportifs de haut niveau ne sont plus que des instruments aux mains des multinationales, des holdings financiers et des politiques de prestige national.

    Dans ce contexte de guerre et de guérilla sportive, il n’est pas étonnant que certains sportifs se transforment en mercenaires, en parfaits hommes de main (à la solde d’un état ou d’un riche commanditaire) dont l’objectif (dans certains cas parfaitement déclaré) est de détruire l’adversaire, de l’anéantir au besoin en le brisant physiquement. Dans une arène sportive de plus en plus militarisée, massivement quadrillée par des unités spéciales, les brutalités, les violences ouvertes deviennent coutumières.

    Le sport, parce qu’il est le plus puissant facteur de massification, un « agrégateur » et un intercepteur de foule exceptionnel, a toujours rempli des fonctions socio-politiques essentielles pour le maintien de l’ordre et le contrôle social des populations (embrigadement et encadrement de la jeunesse), la gestion des pulsions agressives et sexuelles (canalisées, réorientées et liquidées dans des voies socialement tolérées et dans des lieux circonscrits et policés). Le sport est, en effet, constamment présenté comme un remède, un antidote, une solution immédiate à tous les maux sociaux. Il est présenté, à la fois, comme une « hygiène politique préventive » et comme le moyen privilégié de réinsertion des « déviants sociaux » (Erving Goffman).
    Le spectacle sportif substitue des « satisfactions fantasmatiques » à des satisfactions réelles agissant comme un calmant, une arme de dissuasion (Erich Fromm).

    L’occultation des conflits politiques et sociaux, la dépolitisation et l’adhésion à un idéal commun (défense de la patrie), l’orientation de la pensée vers des zones stériles (crétinisation et lobotomisation des meutes sportives, vociférantes et trépignantes), le spectacle sportif est au sens fort une aliénation des masses, il endort la conscience critique, l’occupe, la détourne en faisant rêver, en apportant un bonheur illusoire (fonction narcotique du sport). Il est un appareil de colonisation de la vie vécue (Jürgen Habermas). Comme la religion, il est un opium du peuple, un dérivatif, qui divertit et fait diversion, permet de scotomiser le réel.

    Le sport galvanise, électrise les passions et les coagule dans un même élan patriotique et chauvin. Il est en temps de paix un élément permettant de maintenir et d’exprimer un sentiment national : « Les équipes étrangères deviennent des ennemis à abattre ».
    Le sport est « un véhicule puissant de diffusion de l’idéologie établie » (Jean-Marie Brohm) qui contribue à la reproduction et à la légitimation de l’ordre bourgeois. L’institution sportive est un efficace appareil idéologique d’état (Louis Althusser) qui distille massivement, planétairement une idéologie réactionnaire et fasciste. Elle est même pour Michel Caillat « le paradigme de l’idéologie fasciste » [11] : apologie de la force physique, glorification de la jeunesse, culte de la virilité et vénération (pour ne pas dire idolâtrie) du surhomme ; dépréciation, déclassement et éviction des individus considérés inaptes, faibles ou trop vieux (sur ce point le sport est l’école de la non-solidarité) ; hiérarchisation puis tri (sous couvert de sélection « naturelle ») des individus en fonction de leurs potentialités physiques (il existe bel et bien un eugénisme sportif) ; culte des élites, vénération et exaltation de l’effort musculaire, de la souffrance, de l’exténuation et de la mort (et pas seulement symboliquement) ; anti-intellectualisme primaire, amour du décorum et du cérémonial démesuré (hymnes nationaux, chants guerriers, « Ola », parades paramilitaires, débauche d’emblèmes, de drapeaux et d’oriflammes, etc.) ; exacerbation des passions partisanes, du chauvinisme et du nationalisme, etc.

    Rien d’étonnant que le sport ait toujours été l’enfant chéri des gouvernements dictatoriaux, fascistes et nazis, « au point de devenir un élément constitutif indispensable de ces régimes » (comme le notait le sociologue Jacques Ellul). Rien d’étonnant qu’en 1936 Pierre de Coubertin ait été délicieusement conquis par l’organisation des « jeux de la croix gammée », que Juan Antonio Samaranch (Président du CIO) ait été un membre important du parti franquiste, que cet ancien dignitaire fasciste supervisa tout au long des années 1974 et 1975 la mise au pas de la Catalogne (« la répression atteignit une ampleur jamais vue depuis les années 40, avec arrestations massives, tortures, exécutions »).
    Rien d’étonnant non plus que Joào Havelange (président de la Fédération Internationale de Football, mais également fabriquant d’armes) ait toujours eu un penchant notoire pour les dictateurs et les potentats africains... Et ce ne sont là que les exemples les plus criants.

    En Europe, en Amérique Latine, en Russie, les stades de football sont d’ailleurs devenus le lieu d’expression privilégié de groupuscules fascistes ou néo-fascistes qui ont leurs tribunes réservées. Les bras tendus fleurissent, les invectives racistes et antisémites [13] , les slogans nazis fusent en toute impunité dans les virages occupés par ceux qu’il est convenu d’appeler les « Ultras » [14] , les agressions délibérément racistes se multiplient aux alentours de certains grands stades (tandis que les forces de l’ordre restent bien souvent passives...). « Toutes les grandes équipes ont des groupuscules de supporters nazis aux noms évocateurs : "Oranges mécaniques" pour la Juventus de Turin, "Brigades rouges et noires" pour le Milan AC, "Granata Korps" pour le Torino, "Mauvais garçons" pour le FC Barcelone, tandis que les "Ultras sur" du Réal de Madrid sont ouvertement franquistes ». Citons encore le groupe des Zyklon B (gaz de sinistre mémoire) de Berlin.

    En Allemagne, dès 1982, le Front d’Action national-socialiste « a compris que, avec la fascination qu’une certaine jeunesse avait pour la violence dans les stades, il y avait un vivier militant à exploiter, [ce qu’ils firent en se lançant] dans une propagande intense dans les tribunes des stades, dénonçant pêle-mêle "l’invasion turque", "le danger gauchiste", "le terrorisme de la RAF", etc. » Si un peu partout en Europe l’extrême-droite recrute activement dans les stades de football, c’est que l’idéologie sportive (notamment la haine de l’Autre) se marie bien avec les thèses les plus réactionnaires.

    Il importe donc de lutter contre l’hégémonie du modèle sportif, de dénoncer les arrière-pensées des discours pro-sportif et de l’idéologie olympique, d’appeler au boycott de toutes les grandes manifestations sportives et de promouvoir parallèlement toutes les activités où dominent la convivialité, l’amitié, l’entraide, la solidarité, l’hospitalité. Cette lutte ne saurait être vaine : tout produit historique est transitoire (Marx), il est en constant devenir et en devenir-autre, c’est-à-dire sujet à altération. Le sport n’est, de ce point de vue, ni éternel, ni impérissable, et, tout comme il est apparu et s’est développé dans une société donnée, il peut se décomposer et disparaître dans un autre type de formation sociale.

    • Merci pour ta sélection, Brohm était un des profs que j’ai eu a Montpellier a l’université.
      Le livre « l’idéologie sportive ; chiens de garde, courtisans et idiots utiles du sport » (éd. l’échappée) a l’air pas mal non plus (je l’ai a peine commencé).

    • Tout est là, tout est visible, rien n’a changé sauf le type de caméra utilisé.

      Leni Riefenstahl : Olympia - Fest der Völker (1936)
      https://www.youtube.com/watch?v=yDzX81vACRI

      Leni Riefenstahl : Olympia - Das Fest der Schönheit (1936)
      https://www.youtube.com/watch?v=Yk_5NxWg5nY

      Leni Riefenstahl : Hymne auf die Olympische Idee
      https://www.youtube.com/watch?v=N47csXa0QgI

      Quand j’étais au lycée on pratiquait les sports dans un gymnase qui portait le nom de Carl Diem. C’est le foctionnaire qui a passé la commande des films sur les jeux à Leni Riefenstahl.

      Carl Diem
      https://fr.wikipedia.org/wiki/Carl_Diem

      Peu de temps après la prise du pouvoir par le nazisme, il est classé politiquement peu fiable du fait de ses attaches familiales et ses sympathies avec des athlètes, universitaires et dirigeants juifs et mis officiellement en congé de l’Université. Hitler semblant se désintéresser des Jeux, Theodor Lewald s’applique à démontrer leur intérêt pour la propagande à Joseph Goebbels qu’il parvient à convaincre. Diem et Lewald sauvent leurs postes au comité d’organisation des Jeux de Berlin, renommés par le Reichssportführer, Hans von Tschammer und Osten. En 1934 Diem fait adopter le protocole olympique du relais de la flamme.

      Il travaille alors sous l’autorité de Theodor Lewald avec des moyens accrus et un salaire décent. Le relais de la flamme est mis en œuvre pour la première fois en 1936 lors des Jeux olympiques de Berlin. Son utilisation par Goebbels pour la propagande du Troisième Reich fait naître par la suite des controverses sur l’opportunité de perpétuer cette pratique et l’implication de Diem fait toujours l’objet de débats. Celui-ci est ensuite nommé chef des relations extérieures du Haut-Commissaire aux Sports (DRL/NSRL) jusqu’à la fin de la Seconde Guerre mondiale où cette organisation nazie est dissoute. En 1938, Diem réussit à transférer le centre de l’Olympisme de Lausanne à Berlin avec la création d’un Institut international olympique dont il devient directeur.

      Tous ces gens se condidéraient d’habitude comme apolitiques et prétendaient que le sport l’était aussi. On sait que les pires crimes se cachent toujours derrière ce type d’affirmation mensongère.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Diem#Andenken

      In den ersten Jahren nach Diems Tod überwog die Würdigung von Diems Verdiensten um den deutschen Sport. Zahlreiche Sportanlagen sind heute noch nach ihm benannt. Erst gegen Ende des letzten Jahrhunderts wurde im Licht zeitgeschichtlicher Forschung Diems Rolle im Nationalsozialismus zunehmend kritisch betrachtet. „Von öffentlicher Reue [Anm.: Carl Diems zu seiner Rolle im Nationalsozialismus] ist nichts bekannt, von ernsthaften Zweifeln renommierter Historiker an Diems Rolle im Nationalsozialismus ebenso wenig.“

      Nach teilweise leidenschaftlichen und sehr kontrovers geführten Diskussionen wurden zuvor nach Diem benannte Straßen und Schulen, Hallen nun umbenannt.

      In Ludwigsburg scheiterte am 29. Juli 2015 die Vorlage der Stadtverwaltung, die Carl-Diem-Straße umzubenennen an der Ablehnung der CDU-Fraktion, der Fraktion der Freien Wähler und des Stadtrats der REP. Auch ein Stadtrat der FDP lehnte die Vorlage ab.

      #sport #religion #manipulation #nazis #histoire #Berlin #1936

  • Wanda-Kallenbach-Straße
    https://berlin.kauperts.de/Strassen/Wanda-Kallenbach-Strasse-10243-Berlin
    Hier wurde mal ein Mensch geehrt, nicht eine „historische Persönlichkeit“. Gut so.

    Name seit 16.11.2006

    Kallenbach, Wanda, * 13.6.1902 Krenzoly, Kr. Oberniki, † 18.8.1944 Berlin, Packerin, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.
    Die Arbeiterin aus Friedrichshain wurde einer Äußerung gegen den Krieg wegen in Plötzensee hingerichtet.
    Sie liegt auf dem Gelände der Anschutz Entertainment Group nahe dem Ostbahnhof.

    Wanda Kallenbach
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wanda_Kallenbach

    Wanda Kallenbach verließ als junges Mädchen ihr Heimatdorf nahe Posen Richtung Berlin, um dort als Hausgehilfin zu arbeiten. Später war sie auch als Packerin beschäftigt, zeitweise Mitglied einer Gewerkschaft. Sie heiratete einen Arbeiter, gebar 1933 eine Tochter und wohnte fortan in Berlin-Friedrichshain.

    1943, im vierten Kriegssommer des Zweiten Weltkrieges, besuchte Wanda Kallenbach ihre Schwester im ostpreußischen Jankendorf, Kreis Preußisch Holland, um sich dort von den Strapazen der immer häufigeren Bombenangriffe auf die deutsche Hauptstadt zu erholen. Gegenüber Dorfbewohnern äußerte sie sich kritisch zum Krieg und beklagte sich über den Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, Reichsmarschall Hermann Göring. Zudem sprach sie sich für Streiks und Waffenniederlegungen als Mittel der Kriegsverkürzung aus.

    Am 20. Januar 1944, mehrere Monate nach ihrer Rückkehr nach Berlin, wurde sie aufgrund einer Denunziation von der Gestapo verhaftet. Am 20. April, zum Geburtstag von Adolf Hitler, wurde gegen Wanda Kallenbach Anklage wegen „Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung“ erhoben. Der Fall wurde vor dem Volksgerichtshof unter Vorsitz von Roland Freisler verhandelt. Anklagevertreter war Staatsanwalt Karl Bruchhaus, der nach Ende des Krieges unbehelligt in die bundesdeutsche Justiz übernommen wurde. Wanda Kallenbach wurde nach kurzem Prozess für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Wanda Kallenbach wurde am 18. August 1944 in Plötzensee hingerichtet.

    #Berlin #Friedrichshain #Wanda-Kallenbach-Straße #Geschichte #Nazis #Widerstand