Dieser Podcast ist das Ergebnis eines mehrmonatigen Prozesses, der durch Corona immer wieder flexibel angepasst werden musste. Endlich haben wir nun eine Form gefunden, um in die Welt zu bringen, was uns beschäftigt und bewegt: Die Situation geflüchteter Menschen in Europa nicht aus dem Blick zu verlieren, von unseren Begegnungen zu erzählen, zu verweilen, nachzudenken. Wütend zu sein und traurig, anzumahnen und trotz allem Hoffnung – wie einen Vogel – in die Welt ziehen zu lassen.
Ergänzend zum Podcast empfehlen wir den ca. achtminütigen, spontanen Probenmitschnitt (Video) des kompletten Zyklus‘ von Erna Woll vom 18.10.2020, der kurz vor dem 2. Lockdown unter corona-gerechten Bedingungen entstand: ▻https://youtu.be/qgpWBsk0enc
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Sparkasse Marburg-Biedenkopf
Mitwirkende
Konzeption und Idee: Johanna Bank, Mareike Hilbrig, Lydia Katzenberger, Friederike Monninger, Kim Siekmann
Autorinnen und Sprecherinnen: Mareike Hilbrig, Lydia Katzenberger, Friederike Monninger
Schnitt: Johanna Bank
Marburger Vokalensemble:
Sopran: Friederike Monninger, Kim Siekmann, Gertrud Monninger-Wolff
Alt: Claudia Heidl, Lotte Jacobs, Lydia Katzenberger
Tenor: Jakob Huelsmann, Manuel Wagner
Bass: Matthias Rutt, Jörg Schlimmermann, Matthias Vogt
Leitung: Mareike Hilbrig
Klavier: Claudia Meinardus-Brehm
Frauenkammerchor Marburg, Leitung: Mareike Hilbrig
Tonaufnahme: Frank Wagner
Dank
Danke an Kurt Bunke und dem Cölber Arbeitskreis Flüchtlinge e.V. für die große Unterstützung dieses Projekts.
Danke an den Frauenkammerchor Marburg und Claudia Meinardus-Brehm für die Bereitstellung der Aufnahmen des Konzertmitschnitts vom März 2020.
Danke an Henrike Monninger für die Gestaltung des Designs.
Danke ans Archiv Frau und Musik für die Unterstützung bei der Veröffentlichung. Alle Musikstücke des Podcasts stammen aus der Feder von Komponistinnen (nur beim Hilde-Domin-Kanon ist die komponierende Person unbekannt). Erna Wolls Zyklus war auch Gegenstand der digitalen Chorprobe bei den „Digitalen Chorfachtagen“ des Archivs im Herbst 2020, die ebenfalls auf dem Archiv-Youtube-Kanal zu finden ist.
Gefördert wurde das „Wohin?“-Projekt vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Weiterführende Links
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▻https://archiv-frau-musik.de
▻https://frauen-kammerchor-marburg.de
▻https://mittelhessischer-landbote.de
Kontakt: Mareike Hilbrig, Email-Adresse: Frauen-Kammerchor-Marburg@web.de
Musik
Maria Teresa D’Agnesi Pinottini (1729-1795), Sonata prima per il Cembalo (Ausschnitte)
Klavier: Claudia Meinardus-Brehm, März 2020
Erna Woll (1917 - 2005), Wohin ich immer reise (Ausschnitte aus dem Chorzyklus)
Text: Mascha Kaléko (1907 – 1975)
Probenmitschnitt vom 18.10.2020 mit dem Marburger Vokalensemble
Aufnahme: Frank Wagner
I.
Wohin ich immer reise, ich fahr nach Nirgendland.
Die Koffer voll von Sehnsucht, die Hände voll von Tand.
So einsam wie der Wüstenwind, so heimatlos wie Sand:
Wohin ich immer reise, ich komm nach Nirgendland.
Die Wälder sind verschwunden, die Häuser sind verbrannt.
Hab keinen mehr gefunden, hat keiner mich erkannt.
Und als der fremde Vogel schrie, bin ich davongerannt.
Wohin ich immer reise, ich komm nach Nirgendland.
II.
Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten und der Anzug im Schrank.
Sage nicht mein. Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh, wie wenig du brauchst.
Richte dich ein und halte den Koffer bereit.
III.
(...)
So weht wohl auch die Landschaft unsres Lebens
an uns vorbei zu einem andern Stern
und ist im Nahekommen uns schon fern...
„Lieb Heimatland, lieb Heimatland, lieb Heimatland ade...“
Abbie Betinis (*1980), Be like the bird
Text: Victor Hugo
Solo: Kim Siekmann, Nov. 2020
Be like the bird that, pausing in her flight a while on boughs too slight, feels them give way beneath her, and sings and sings, knowing she hath wings.
Anonymus, Nicht müde werden
Text: Hilde Domin (1909 – 2006)
Solo: Matthias Vogt, Nov. 2020
Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten.
Susan LaBarr (*1981), Hope is the thing with Feathers
Text: Emily Dickinson (1830 – 1886)
Konzertmitschnitt: Frauenkammerchor Marburg, März 2020
Hope is the thing with feathers that perches in the soul
and sings the tune without the words and never stops at all.
And sweetest in the gale is heard and sore must be the storm
that could abash the little bird that kept so many warm.
I’ve heard it in the chillest land and on the strangest sea,
yet never in extremity it asked a crumb of me.